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Grablichter - Almstädt, E: Grablichter

Grablichter - Almstädt, E: Grablichter

Titel: Grablichter - Almstädt, E: Grablichter
Autoren: Eva Almstädt
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Kopf gesucht, aber ich konnte ihn nicht finden. Als sie endgültig wieder hier war, habe ich mich bei ihr angebiedert, ihr mit ihrem Katzenvieh geholfen, nur um irgendwann noch das Pfand in die Finger zu bekommen. Umbringen konnte ich sie ja nicht, denn ich wusste nicht, ob sie ein Testament gemacht hatte, in dem etwas über diese Angelegenheit stand … Und dann kam Lisanne Olsen und hat alles wieder ausgegraben.«
    »Woher wussten Sie, dass Lisanne Olsen Ihrem Geheimnis auf die Spur gekommen ist?«
    »Sie hat mir den alten Zeitungsausschnitt mit dem Foto vom Schützenfest unter die Nase gehalten. Mir ist beinahe die Teetasse aus der Hand gefallen, als ich erkannte, worum es sich handelte. Ob ich den Mann kennen würde und ob er mal mit Henriette befreundet gewesen wäre … Lauter Fragen über Sachen, die sie eindeutig nichts angingen. Und dann kam sie kurz vor der Einwohnerversammlung zu mir und erzählte, dass Henriette Mühlberg ihr einen Schrumpfkopf gezeigt hätte. Sie stellte sogar die Verbindung zu den Knochenfunden her! So ein schlaues Miststück! Es war ein Schock für mich. Seelenruhig sagte sie, sie wolle über all das schreiben, auch gegen Henris Willen, ihr fehlten nur noch ein paar letzte Infos. Der Artikel hatte sogar schon einen Titel: Herzlos, kopflos – skrupellos . Da musste ich doch etwas unternehmen!«
    »Und weiter?«, fragte Gabler.
    »Ich dachte mir, so wie die Olsen immer geritten ist, das war sowieso lebensgefährlich. Das hat sogar der Jan immer gesagt. Er war schrecklich in Sorge ihretwegen, weil ständig etwas passieren konnte. Ich habe dem Schicksal nur ein bisschen auf die Sprünge geholfen.«
    »Wie das?« Gablers Stimme klang angespannt. Der Anwalt machte wiederholt Anstalten, sich einzuschalten, doch Marion Burmeister brachte ihn jedes Mal mit einer unwilligen Geste zum Schweigen. »Sie sollte mit ihrem Pferd stürzen: Ich habe den Draht über dem Hindernis gespannt. Aber ich musste sichergehen, dass es auch funktioniert, also habe ich in aller Frühe dort auf sie gewartet. Simon geht früh morgens immer in seine Werkstatt, er hat nicht einmal gemerkt, dass ich weg war. Als die Olsen nach dem Sturz am Boden lag, aber immer noch atmete, habe ich zugeschlagen. Zum Glück hatte ich meinen Wagenheber mit in den Wald genommen.Ich habe einen alten Lappen darumgewickelt, und dann … Eigentlich hatte ich erwartet, dass der Sturz ausreichen würde. Schade, dann hätte kein Mensch Verdacht geschöpft.«
    »Was haben Sie anschließend getan?«, fragte Gabler.
    »Ich bin zurück nach Hause gefahren und durch die Hecke auf Dettendorfs Grundstück gelangt. Ich musste in Lisannes Haus, um ihre Aufzeichnungen zu entfernen. Jan Dettendorf schläft immer lange, er hat mich nicht gesehen. Den Schlüssel zu ihrem Haus hatte ich vorsorglich Meta Stoppe abgenommen, die am Tag vorher bei mir zum Putzen war. Während sie bei mir arbeitete, habe ich mir einen Nachschlüssel anfertigen lassen. In Lisannes Arbeitszimmer habe ich die Festplatte ihres Notebooks entfernt, die CDs mit den Sicherungskopien und alles an Papieren mitgenommen, das mit Henriette und mir in Zusammenhang stand. Es war ein Risiko, aber ich habe damals noch gehofft, dass ihr Tod als Unfall durchgeht. Ich habe auch ihren Terminkalender mitgenommen, und das war’s.«
    »Woher wussten Sie so gut Bescheid?«
    »Ich habe Lisanne damals sogar geholfen, das Notebook einzurichten. Sie hatte keine Ahnung von Technik. Und Jan hat sowieso nur seine Pferde im Kopf und war ihr auf dem Gebiet keine Hilfe. Dadurch war ich über ihre Arbeitsweise gut informiert …« Sie sah selbstbewusst in die Runde. »Man sollte Frauen in meinem Alter nicht unterschätzen. Wir können nicht nur kochen, putzen und Strümpfe stopfen … Den Zeitungsausschnitt allerdings – ich habe ihn gesucht, aber nicht gefunden. Wie sind Sie da rangekommen?«
    »Er lag in Lisanne Olsens Auto. Vielleicht ist er ihr aus einer Mappe herausgerutscht. Sie haben sicher bemerkt, dass wir die ganze Zeit Jan Dettendorf in Verdacht hatten, etwasmit Lisanne Olsens Tod zu tun zu haben. War Ihnen das egal?«
    »Er hat sie geliebt, er hätte ihr niemals etwas angetan.«
    »Auch nicht, wenn sie geplant hätte, ihn zu verlassen? Lisanne Olsen hatte sich schon nach einem anderen Stall für ihr Pferd erkundigt. Und Sie selbst haben sie doch mit einem Unbekannten in einem Café gesehen.«
    »Ach das!« Sie winkte gleichgültig ab. »Das habe ich mir nur ausgedacht, damit nicht alle denken, Lisanne
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