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Gorian 3

Gorian 3

Titel: Gorian 3
Autoren: Alfred Bekker
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Schlächter kämpften sich zu ihm durch, einige weitere Maladran im Schlepp. Erschreckend viele der Vergessenen Schatten waren bereits vernichtet. Der Umstand, dass sie immer körperlicher geworden waren, machte dies offenbar leichter. Immer wieder durchschnitten die scharfen Klingen der Eiskrieger sie und zerstückelten sie. Manch Maladran versuchte, wieder schattenhafter zu werden, und verschwand völlig, ohne irgendeine Spur zu hinterlassen.
    Auch etliche der mitgereisten Caladran-Krieger lagen in ihrem Blut, denn die Eiskrieger gingen erbarmungslos vor.
    Ein Schrei gellte, als Meister Yvaans Leib von vier Eisklingen gleichzeitig durchbohrt wurde.
    Sheera war zusammen mit Zog Yaal und den beiden Ordensschülern Serion aus Tejan und Farol aus Bara von Eiskriegern eingeschlossen und wehrte sich verzweifelt. Sheeras Magie war nicht stark genug, um die Schläge tatsächlich abzuwehren. Sie wurden allenfalls etwas verlangsamt, sodass Serion und Tejan immerhin die Möglichkeit hatten, sie zu parieren.
    Gleich mehrere Klingen der Eiskrieger drangen durch Gorians Körper. Doch er hatte sich gerade in Rauch aufgelöst und verstofflichte auf einem quaderförmigen, ungefähr einen Schritt langen und einen halben Schritt breiten messingfarbenen Behälter, der zu der Apparatur gehörte, die das Hauptgebäude der Festung geschmolzen hatte. Er streckte das Schwert in Ar-Dons Richtung und stieß einen weiteren Kraftschrei aus.
    Blitze zuckten aus seiner Schwerthand die Klinge entlang,
die aufglühte. Ein Strahl schoss aus der Schwertspitze und traf Ar-Don. »Hier hast du Kraft! Nimm, so viel du brauchst!«
    Ar-Don glühte ebenfalls auf. Er leuchtete so grell, dass man den Blick von ihm abwenden musste, dann drückte er den Zylinder nach unten, als hätte das Gewicht des Gargoyles plötzlich um ein Vielfaches zugenommen.
    Während noch immer Strahlen aus Sternenklinges Spitze schossen, kniete Gorian nieder, zog mit der freien Hand Rächer und stieß ihn in die messingfarbene Oberfläche, auf der er stand. Das Metall des Dolchs verband sich mit jenem des Quaders, was nicht verwundern konnte, denn auch der enthielt einen hohen Anteil an Sternenmetall. Blitze zuckten aus der Stelle, an der Gorian den Dolch hineingestoßen hatte.
    Ar-Don hatte den Zylinder so weit nach unten geneigt, dass er auf den eisigen Boden der Frostfeste wies.
    Ein Strahl schoss aus dem Zylinder, so grell, wie Morygor ihn niemals zum Schattenbringer hinaufgesandt hatte.
    Er fräste sich in das Eis. Schreie und stöhnende Laute schallten durch die Gedanken wie ein Chor verdammter Seelen, dabei stammten sie nur von einem einzigen Geist.
    »Stirb und leide, du Folterer!« , empfing Gorian einen äußerst starken Gedanken von Ar-Don.
    Morygor hatte die geistige Kontrolle über die Apparatur völlig verloren. Der Strahl brannte einen tiefen Abgrund in das Eis, während seine Krieger überall zusammenschmolzen. Furchtbare Schreie gellten und vereinigten sich zu einem einzigen Klagegedanken, der so heftig war, dass Gorian für einen Moment das Gefühl hatte, ihm müsste der Kopf zerspringen.
    Dann war es vorbei. Die Schreie verebbten ebenso wie der Lichtstrahl. Gorian fühlte Schwindel. Er senkte die glühende Sternenklinge und zog Rächer aus dem messingfarbenen
Untergrund. Die Glut beider Klingen erlosch, und er steckte sie weg. Er sah, dass dort, wo Rächer das Sternenmetall des Quaders aufgeschmolzen hatte, eine Öffnung entstanden war. Man konnte sehen, was darin war.
    Es handelte sich um das Bruchstück eines Kristalls. Gorians magische Sinne betasteten ihn, und er erkannte sofort, worum es sich dabei handelte.
    Ein Bruchstück aus dem Kristall des Andir, den Morygors Schergen aus Caladrania geraubt hatten. Dazu hatte der Herr der Frostfeste diesen Kristall also gebraucht – um mit seiner Kraft einen Mechanismus anzutreiben, der die Gestirne bewegte.
    Vielleicht hatte der Herr der Frostfeste irgendwann erkannt, dass seine eigenen Kräfte nicht ausreichten, sein lebensvernichtendes Werk zu vollenden und den Schattenbringer wirklich an jenem Punkt zu fixieren, an dem er ganz Erdenrund jegliches Licht und jegliche Wärme nahm.
    Gorian ergriff das Bruchstück mit der Hand. Nichts von der Kraft, die dem Kristall des Andir eigen war, war darin noch enthalten. Es war einfach ein Kristallstück, dessen zuvor so außerordentliche Klarheit sich stark getrübt hatte.

25
Der Held, der unter dem fallenden Stern geboren wurde
    Gorian verstofflichte unmittelbar neben dem
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