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Gorian 3

Gorian 3

Titel: Gorian 3
Autoren: Alfred Bekker
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Atem.
    Zog Yaal war der Einzige an Bord, der über keinerlei Magie verfügte, begriff Gorian. Deswegen konnte ihm das Gegenmagische Pech offenbar nichts anhaben.
    Der Greifenreiter selbst schien am meisten davon überrascht zu sein.
    Vor dem Bug der im Burghof der Frostfeste gestrandeten Hoffnung befand sich jene monströse Apparatur aus Zahnrädern und Zylindern, die Gorian schon zu Gesicht bekommen hatte und aus der jene magischen Strahlen kamen, mit denen letzte Korrekturen an der Himmelsposition des Schattenbringers vorgenommen wurden.
    Der Mechanismus bewegte sich, der Zylinder, aus dem die Strahlen schossen, richtete sich auf das Schiff.
    Offenbar sollten jene Kräfte, die eigentlich dazu dienten, ein finsteres Gestirn vor die Sonne zu schieben, das aus der Tiefe gekommene Erdschiff vernichten.
    Gorian stieß einen Kraftschrei aus, rannte mit Sternenklinge in der Hand nach vorn und löste sich dabei in Rauch auf.
    Im selben Moment traf etwas mit ungeheurer Wucht den auf das Schiff ausgerichteten Zylinder und schwang ihn herum,
sodass er auf das aus Eis bestehende vieltürmige Hauptgebäude der Frostfeste zielte.
    Der Blitz zuckte aus dem Zylinder, und das Gebäude schmolz innerhalb weniger Augenblicke nieder.
    Fast unerträgliche Gedankenschreie dröhnten dabei in den Köpfen aller, die sich in der Burg befanden. Gestalten formten sich aus dem Eis, versuchten davonzulaufen und zerschmolzen dann doch.
    Gorian war inzwischen bei der Apparatur verstofflicht und sah Ar-Dons katzengroße Gestalt. Der steinerne Gargoyle glühte auf, als würde die Sternenschlacke, aus der er bestand, noch einmal aufgeschmolzen.
    »Hast du geglaubt, ich würde dich im Stich lassen, du Narr?« , nahm Gorian den Gedanken seines geflügelten Gefährten wahr.
    Die Gestalten, die überall aus dem Eis hervorwuchsen, hatten teilweise die Gesichtszüge jenes jungen Caladran, der Morygor einst gewesen war.
    Sein Geist und seine Kraft hatten die gesamte Frostfeste vollkommen durchdrungen, sodass nichts, was hier existierte, noch von ihm selbst zu trennen war.
    Die Gestalten formten schwertähnliche Eisklingen aus ihren Armen aus und stürmten zum Angriff.
    Einer stürzte sich auf Gorian, der ihn mit einem Schwerthieb enthauptete. Daraufhin zerfloss der Eiskrieger. Einen zweiten vernichtete Gorian ebenfalls mit Sternenklinge.
    Die Bronzekrieger, die sich mit ihren Katapulten um die Feste herum gruppiert hatten, um sie nach außen hin zu verteidigen, waren verwirrt. Sie verharrten teilweise, andere stoben auf ihren Reitbären davon. Was in der Feste vor sich ging, schien für sie unbegreiflich, und vor allem gab es im Moment auch niemanden mehr, der ihnen eindeutige Befehle erteilte.

    Überall erhoben sich die Eisgestalten und kämpften gegen die Eindringlinge. Die verbliebenen Maladran sprangen vom Schiff. Dies war ihre Stunde. Ihre Schwerter kreisten durch die Luft und schlugen unermüdlich die Eiskrieger zurück, köpften sie, durchschlugen ihre Klingen und Körper und vernichteten sie in großer Zahl – nur um sie erneut aus dem Boden entstehen zu sehen.
    Meister Yvaan und Hochmeister Thondaril ahnten die Angriffe der Feinde voraus und wehrten ihre Hiebe mit scheinbarer Leichtigkeit ab. Sheera hatte das Caladran-Schwert in der Hand, verließ sich aber doch lieber auf eine magische Abwehr.
    Der Schutzschirm, der das Schiff umgeben hatte, war längst nicht mehr existent. Und jeder spürte nun Morygors Aura.
    Aber sie war keineswegs so mächtig, wie sie es schon gewesen war. Gorian empfand sehr deutlich den Unterschied. Morygor war zweifellos geschwächt. Die Zerstörungen in der Frostfeste mussten dafür verantwortlich sein.
    »Sehr richtig!« , empfing er Ar-Dons Gedanken. »Und jetzt – leih mir Kraft, Magiemeister!«
    Gorian stieß einen Kraftschrei aus. Mehrere Hiebe seines Schwertes vernichteten ein paar angreifende Eiskrieger, die sich mit ihren Attacken besonders auf ihn zu konzentrieren schienen. Gleichzeitig begannen sich die Zylinder und Zahnräder der großen Apparatur wieder zu bewegen – und zwar durch Morygors Kraft, wie Gorian sehr genau spürte. Der Herr der Frostfeste hatte die geistige Herrschaft über dieses Gerät zurückerlangt, die Ar-Don ihm für einen Moment genommen hatte – einen Moment, der für Morygor verhängnisvoll gewesen war.

    Gorians Schwert wirbelte nur so durch die Luft, aber die Eiskrieger waren ihm an Geschwindigkeit und Präzision der Angriffe beinahe ebenbürtig.
    Thondaril und der Blinde
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