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GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor

GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor

Titel: GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor
Autoren: John Norman
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stützte ihn und entfernte sich langsam vom Ort des Geschehens.
    Der Fremde blickte den beiden nach, bis sie in der Ferne verschwanden.
    Nach einiger Zeit machte er sich daran, seinen Speer von dem durchstoßenen Schild zu lösen; schließlich pre ß te er ihn wie eine Standarte mit dem Heft voran in die Erde und lehnte seinen Schild daran.
    Dann erst wandte er sich zu mir um.
    Langsam kam er auf mich zu. Angst stieg in mir auf. Er mußte doch mein Entsetzen spüren! Wurde es nicht sichtbar in meinem gefesselten Körper, in meiner Ve r wundbarkeit? Ich wartete darauf, daß er ein freundliches Wort sagte, irgend etwas, das mich beruhigen konnte, das meine Befürchtungen eindämmte. Doch er schwieg.
    Ich wagte den Kopf nicht zu heben. Warum sagte er nichts zu mir? Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, daß er den Helm abnahm und ins Gras fallen ließ.
    Dann spürte ich seine Hand im Haar, nicht grausam, sondern fest und gleichgültig, als betastete er die Mähne eines Pferdes. Er zerrte meinen Kopf zurück, bis ich rückwärts geneigt vor ihm hockte, erschreckt in den Himmel blickend. Er betrachtete mich, dann warf er mich auf die Seite und streckte mich aus. Er ging um mich herum und betrachtete mich. Er trat gegen meine Zehen, bis sie nach unten zeigten. Er hockte sich neben mich, rieb mit der Hand über die Abschürfungen an meinem Hals. Er befühlte meine Oberarme und meine Finger. Seine Hände strichen mit fester Bewegung über meinen Körper, als wollte er meinen Atem erspüren. Er bewegte meine Beine.
    Noch nie hatte mich ein Mann so schamlos berührt, kein Mann von der Erde hätte es gewagt, so mit einer Frau umzugehen. Er untersuchte sogar meine Zähne! Mich entsetzte die Rücksichtslosigkeit, mit der er mich befühlte. Hielt er mich denn für ein Tier? Für ein bloßes Besitzstück?
    Schließlich stand er über mir und betrachtete mich.
    Ich überlegte mir, wie ich für ihn wohl aussehen mochte. Während der Untersuchung hatte ich seine u n glaubliche Männlichkeit gespürt, sein tierisches Mannsein, so anders als die entartete, verkrüppelte Sex u alität, wie sie bei den Männern der Erde zu finden ist. Zum erstenmal in meinem Leben glaubte ich zu verst e hen, was das Wort »Mann« bedeutete – und stellte mir gleich darauf die beunruhigende Frage, wie es dann wohl mit dem Begriff »Frau« stand.
    Er sagte etwas zu mir. Ich spürte seinen Atem im G e sicht und begann zu zittern. »Bitte«, sagte ich. »Ich spr e che Ihre Sprache nicht. Bitte lösen Sie meine Fesseln.«
    Schließlich zerrte er mich an den Armen hoch und blickte mir in die Augen. Ich reichte ihm nur bis zur Brust, deren Umfang mich faszinierte. Wieder fragte er etwas, und ich stammelte: »Ich verstehe Sie nicht.« Plötzlich begann er mich zu schütteln. Ich hatte das G e fühl, der Kopf würde mir abgerissen. Dann ließ er mich los. Da ich an Füßen und Händen gefesselt war, sank ich hilflos zu Boden. Schluchzend blickte ich zu ihm empor.
    Im nächsten Augenblick zog er das Schwert aus der Scheide.
    »Töten Sie mich nicht!« flehte ich. »Bitte töten Sie mich nicht!«
    Die Klinge näherte sich. Mühelos durchtrennte die scharfe Kante meine Fußfesseln.
    Dann wandte er sich ab, holte Beutel und Wassersack und befestigte beides an seinem Gürtel. Er ergriff seinen Helm, ging zu dem Speer, machte Helm und Schild daran fest und legte sich diese Last über die Schulter. Ohne mich anzusehen setzte er sich in Marsch.
    Ich blickte ihm nach. Dann rappelte ich mich auf, was mit gefesselten Händen gar nicht so einfach war. Ich sah mich am Ort des Geschehens um, ich betrachtete die z u rückgebliebenen Schilde, die herumliegenden Waffen. Der Mann war bereits ein gutes Stück entfernt. »Verla s sen Sie mich nicht!« rief ich. »Lassen Sie mich nicht a l lein!«
    Ich verließ den Kreis, in dem ich mich aufgehalten hatte, und rannte ihm nach. »Bleiben Sie doch stehen!« rief ich. »Warten Sie! Bitte warten Sie doch!«
    Keuchend eilte ich hinter ihm her, stolpernd, immer wieder fallend. »Bitte warten Sie!« rief ich.
    Atemlos, stolpernd, mich aufraffend, so folgte ich ihm.
    Einmal drehte er sich um und beobachtete mich. Schweratmend blieb ich stehen. Er wandte mir wieder den Rücken zu und ging weiter. Als ich nur noch zwa n zig Meter von ihm entfernt war, drehte er sich wieder um. Sein Blick führte dazu, daß ich unwillkürlich den Kopf senkte. Er ging weiter, und kurz darauf hatte ich ihn eingeholt. Ich hielt mich etwa drei Meter hinter ihm. Als er
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