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GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor

GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor

Titel: GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor
Autoren: John Norman
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sich das nächstemal umdrehte, kam er auf mich zu und blieb etwa einen Meter vor mir stehen. Ich stand starr, ohne den Blick zu heben. Das Bewußtsein seiner Nähe und meiner Nacktheit war überwältigend. Er legte mir einen Finger unter das Kinn und hob meinen Kopf. Als ich in seine Augen sah, wandte ich hastig den Blick ab. Zu meinem Entsetzen wollte ich, daß er mich reizvoll fand. Er betrachtete mich eine Minute lang, dann nahm er Schild und Helm und Beutel und Wassersack und band sie mir um den Hals. Ich drohte das Gleichgewicht zu verlieren, so schwer waren die Lasten. Dann marschierte er weiter. Schwerbeladen folgte ich ihm.
    Ich wußte nicht, was mit mir geschah. Ich war ang e kettet und nackt auf einer fremden Welt erwacht. Mä n ner, die den Schlüssel zu meinem Metallkragen besaßen, waren gekommen und wollten mich offenbar abholen. Aber wer hatte mich vorher dort abgesetzt? Was wollten sie von mir? Sie hatten mich ausgefragt und geschlagen. Ihre Forderungen kreisten um das oft gesprochene Wort »Bina«, das ich nicht kannte. Was bedeutete dieses Wort? Offenbar hatten die Männer erwartet, daß ich e t was bei mir hatte, etwas, das nun nicht mehr zu finden war. Vielleicht war ein wichtiger Plan durcheinanderg e bracht worden oder fehlgeschlagen. Ich wußte es nicht. Ich verstand überhaupt nichts. Es konnte genausogut sein, daß noch alles nach Plan verlief. Vielleicht trug ich noch in diesem Augenblick ein Geheimnis bei mir, das die beiden Männer nicht kannten. Vielleicht waren sie von unvollständigen oder unrichtigen Informationen au s gegangen. Ich ahnte, daß ich eine wesentliche Rolle bei etwas spielte, von dem ich ansonsten nichts wußte. We s halb sollte ich sonst auf diese Welt gebracht worden sein? Wenn ich lediglich als Frau hier abgesetzt worden war, zur Freude von Männern, ergab das gründliche Ve r hör der Männer keinen Sinn. Warum hätten sie dann A n stalten machen sollen, mich umzubringen?
    Schließlich war der Fremde gekommen und hatte mich befreit.
    Ich blickte zu den drei Monden empor. Ich folgte di e sem Mann im hellen Schein der herrlichen Monde, ich trug seinen Schild, seine Vorräte, ich folgte ihm wie ein Lasttier, wie eine Gefangene, nackt und gefesselt – trotz allem erfüllte mich ein fantastisches Gefühl der Freiheit, der psychischen Erleichterung. Ich wäre am liebsten zu ihm gelaufen und hätte den Kopf an seine Schulter g e legt.
     
    Stundenlang marschierten wir durch das Grasland.
    Von Zeit zu Zeit stürzte ich, doch er blieb nicht st e hen. Taumelnd kam ich immer wieder hoch und hastete hinter ihm her. Schließlich konnte ich nicht weiter. Mein Körper war solche Belastungen nicht gewöhnt; ich war ja nur ein Erdenmädchen. Mein Atem kam stoßweise, me i ne Beine zitterten. Ich lag im Gras und konnte mich nicht mehr rühren. Nach einer Weile spürte ich ihn neben mir stehen und auf mich herabblicken. Ich blickte empor und versuchte zu lächeln. »Ich kann nicht mehr«, sagte ich. Er mußte meine Erschöpfung sehen, meine Hilflosigkeit. Ich konnte mich nicht einmal mehr bewegen! Ich sah, wie er den Gürtel lockerte. Verzweifelt rappelte ich mich auf. Er sah zornig aus. Er hätte mich geschlagen! Er machte den Gürtel wieder zu und wandte sich ab. Ich folgte ihm.
    Gegen Morgen überquerten wir einige Bäche. Das Wasser umspielte eiskalt meine Beine. Die Bäche waren von Unterholz und Bäumen gesäumt. Auf der Ebene e r hoben sich einzelne Baumgruppen. Etwa eine Stunde vor Beginn der Morgendämmerung blieb er plötzlich stehen. Wir befanden uns an einem Wasserlauf zwischen Bä u men. Er nahm mir Beutel, Wassersack und Schild ab. Ich ließ mich unter den Bäumen ins Gras sinken, rieb mir kurz die Handgelenke und verlor das Bewußtsein. Nach kurzer Zeit wurde ich wachgerüttelt. Eine Hand schob mir kleingeschnittenes Trockenfleisch in den Mund. Auf der Seite liegend kaute und schluckte ich. Erst jetzt ging mir auf, wie hungrig ich war. Gleich darauf zog er mich in eine sitzende Position hoch und schob mir die Spitze des Wassersacks in den Mund, wobei mich seine andere Hand im Rücken stützte. Gierig trank ich. Er gab mir ausreichend zu trinken. Dann hob er mich mühelos hoch und trug mich zu einem Baum. Noch während er meinen rechten Fuß an den Baum band, überwältigte mich die Erschöpfung.
     
    Ich glaubte in meinem weichen Bett zu liegen und reckte mich in der angenehmen Wärme.
    Plötzlich erwachte ich. Ich lag in einem Dickicht auf einer fremden Welt. Es war
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