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GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor

GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor

Titel: GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor
Autoren: John Norman
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Kopfbewegung befreite er mich aus meiner Position. Dankbar bewegte ich meinen Körper und reckte mich wie eine Katze. Ich errötete, als ich seinen kritischen Blick bemerkte, und hielt inne. Er gab mir ein kurzes Kommando, und ich machte weiter. Ich rieb mir die Beine, um die Zirkulation anzuregen, massierte die verkrampften Muskeln. Dabei war ich mir bewußt, daß ich mich doch irgendwie anders bewegte, als wenn ich allein gewesen wäre.
    Schließlich legte ich mich im Gras zurück und blickte zum Himmel auf. Es war inzwischen dunkler geworden. Der Mann, in dessen Begleitung ich war, in dessen G e walt ich mich befand, hatte das Dickicht verlassen. Ich hatte keine Sorge, daß er nicht zurückkommen würde. Er war nicht zornig auf mich gewesen. Außerdem hatte ich den Blick bemerkt, mit dem er mich gemustert hatte.
    Auf der Erde waren junge Männer für mich wenig i n teressant gewesen – bis auf die Bewunderung, die sie mir entgegenbrachten. Obwohl ich oft ausgegangen war, ha t te ich mich ziemlich zurückgehalten. Für wilde Parties hatte ich nicht viel übrig gehabt; und es machte mir keine Mühe, die Burschen auf Abstand zu halten. Bei der g e ringsten Abwehr ihrer Avancen stotterten sie, erröteten, entschuldigten sich. Ob ich wütend sei? Könne ich noch einmal verzeihen? Würde ich noch einmal mit ihm au s gehen?
    Ich dachte an den Fremden und lachte leise. Er war kein grüner Junge. Jungen Männern hatte ich mich stets überlegen gefühlt – was bei diesem starken Mann wah r lich nicht der Fall war. Er hielt das Szepter in der Hand. Ein leises Kommando genügte, und ich beeilte mich, ihn zu bedienen. Wie wütend und eifersüchtig wären die na i ven jungen Männer von der Erde gewesen, hätten sie g e sehen, wie das hochmütige schöne Mädchen, das sie nicht beeindrucken oder für sich interessieren konnten, auf das Fingerschnipsen eines anderen Mannes reagierte, eines echten Mannes!
    Ich war hochnäsig und selbstgefällig gewesen und ha t te mich für zu gut gehalten. Jetzt beherrschte mich die Angst, daß ich diesem Manne mißfallen könnte.
    Ich ahnte seine Rückkehr, rollte hastig herum und stützte mich auf den Ellbogen. Er stand dicht vor mir.
    Er bedeutete mir aufzustehen. Ich gehorchte. Er hatte sich auf seinen Speer gestützt und kümmerte sich nicht weiter um mich. Ich war einfach vorhanden, seinem Wi l len unterworfen.
    Nach einer Weile wanderte er auf der kleinen Lic h tung herum und verwischte mit dem Fuß unsere Spuren. Wir hatten kein Feuer angezündet.
    Ich beobachtete ihn, während sich meine Gedanken überstürzten. Im Gegensatz zu gestern war er nicht bei Tageslicht gewandert, sondern hatte den Tag auf der winzigen Lichtung verbracht, die ringsum von Bäumen eingeschlossen war. Er hatte kein Feuer angezündet. Dies und die Tatsache, daß er unsere Spuren beseitigte, brac h te mich auf den Gedanken, daß wir uns vielleicht in feindlichem Gebiet befanden, bei Menschen, die uns nicht wohlgesonnen waren. Ich erschauderte und sah mich besorgt in den Schatten um. Lauerten hier womö g lich seine Feinde, bereit, uns zu überfallen? In einem Busch raschelte etwas, und ich hätte vor Angst beinahe aufgeschrien. Ich kauerte mich zusammen, sank auf die Knie und versuchte mich an seinem linken Bein festz u halten, doch er schob mich mit dem Speerschaft von sich. Daraufhin hielt ich mich dicht hinter ihm. Hätte ich eine kleine Waffe besessen, etwa eine Pistole, wäre meine Angst gleich viel geringer gewesen. Doch hier standen nur die Kraft und die Geschicklichkeit des Mannes zw i schen mir und dem unbekannten Wesen, das sich da w e nige Fuß entfernt im schwarzen Gebüsch regte. Ich war völlig auf diesen Mann angewiesen. Ich brauchte ihn.
    Meine Hand fuhr an den Mund. Ich sah das Geschöpf aus dem Gebüsch kommen. Wegen seiner schlangenäh n lichen Bewegungen hielt ich es im ersten Augenblick für ein Reptil, aber das war ein Irrtum. Dann hatte ich den Eindruck, daß es sich um eine Riesenechse handelte. Im nächsten Moment fiel Mondlicht auf das Wesen, und ich sah keine Schuppen, sondern ein gestreiftes Fell. Das Licht fing sich in den Augen, die kupfern blinkten. Das Wesen fauchte, und ich hielt den Atem an. Es hatte sechs Beine, war etwa zwanzig Fuß lang und wog an die ta u send Pfund. Zischend kam es näher.
    Der Mann redete beruhigend auf das Ungeheuer ein, hielt aber die Speerspitze auf den mächtigen Schädel g e richtet. Das Wesen umkreiste uns, und der Mann drehte sich mit kampfbereit
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