Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2518 - Patrouille der Haluter

Titel: Perry Rhodan - 2518 - Patrouille der Haluter
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
1.
    Trascho Pesbyn:
    Wir sind die Guten

    »Ein perfekter Schuss.«
    In Mirla Hurtais Worten mischten sich unterkühlter Zorn, Verbitterung und eine dunkle Faszination, die Trascho Pesbyn zutiefst erschreckte. »Es wäre ein perfekter Schuss! Lass mich das Problem erledigen.«
    »So nicht!« Pesbyn dachte kurz nach, überlegte, wie er seinem Begleiter verständlich machen konnte, dass er sich zurückhalten musste. »Wenn du den Gaid erschießt, werden wir unnötige Aufmerksamkeit auf uns lenken.«
    Ein winziges Licht tanzte auf Mirla Hurtais Gesicht, genau zwischen den Augen – die Reflektion des Sonnenstrahls, die sich auf dem Lauf des Handstrahlers brach. »Er würde nichts spüren. Ein Schuss, das Gehirn verdampft, und ...«
    »Und was? Du vergisst wohl, wer wir sind, Mirla! Wir sind die Guten! Die Gaids besetzen zwar unseren Planeten, aber das gibt uns nicht das Recht, sie ohne Notwendigkeit abzuschlachten.«
    Mirla Hurtai wandte den Blick nicht von dem Gaid ab und zielte nach wie vor auf ihn. »Ach ja? Und wer entscheidet, was notwendig ist? Du?«
    »Ich bin der Ortsvorsteher und ...«
    »Ehemaliger Ortsvorsteher. Jetzt haben die Gaids deine Funktion übernommen, falls dir das noch nicht aufgefallen ist.«
    »... und Anführer«, fuhr Trascho Pesbyn ruhig fort. Zumindest versuchte er, seiner Stimme einen ruhigen Klang zu geben.
    Er konnte gut verstehen, was seinen Begleiter – seinen Kampfgefährten – umtrieb, aber wenn sie einen Fehler begingen und impulsiv handelten, markierte das womöglich den Anfang eines Massakers. Das musste er um jeden Preis verhindern.
    »Und als dein Anführer gebe ich die Befehle, ob dir das gefällt oder nicht.«
    Hurtai senkte den Strahler und drehte sich in der Deckung ihres Verstecks zu Trascho. »Ich habe verstanden. Deine Rechnung ist einfach: Wir sind Tefroder. Punkt. Wir sind gut. Punkt. Die Gaids sind die Bösen. Punkt.« Bei jedem Punkt streckte er einen Finger der linken Hand aus.
    »Wir befinden uns im Krieg.« Der vierte Finger. »Aber weil wir die Guten sind, töten wir sie trotzdem nicht.«
    »Punkt«, ergänzte Trascho und versuchte zu lächeln. »Einen Fehler hat deine Rechnung allerdings. Wir werden sehr wohl töten, aber erst dann, wenn es nötig ist. Das ist ein kleiner, aber sehr wichtiger Unterschied!«
    »Was ist jetzt?«, fragte einer der anderen. Sie waren mit einem fünfköpfigen Eingreiftrupp unterwegs. »Wollen wir hier ethische Diskussionen führen oder endlich loslegen?«
    Hurtai öffnete den Mund, schloss ihn jedoch wieder, ohne etwas zu sagen. Die wahrscheinlich abfällige Bemerkung, die ihm auf den Lippen lag, schluckte er.
    Trascho Pesbyn schaute nacheinander seine Begleiter an. »Wir werden das Waffenlager zurückerobern, genau wie geplant. Deswegen sind wir hier, und daran hat sich nichts geändert.«
    Es kitzelte ihn in der Nase. Er hob die Hand vors Gesicht und nieste. Für einen Augenblick wurde ihm schwindlig.
    »Oder willst du dich krankmelden?«, tönte es irgendwo hinter ihm.
    Erst wollte Trascho den Sprecher tadeln, doch diese halb spöttische Bemerkung kam genau zur richtigen Zeit – die Spannungen innerhalb des kleinen Einsatzteams lösten sich auf. Manchmal wirkte Humor Wunder, und gegen Wunder hatte niemand im Häuflein der fünf Verzweifelten etwas einzuwenden.
    Es blieben genug äußere Spannungen, die es zu bewältigen galt. In das Waffenlager einzudringen würde alles andere als einfach werden.
    Neben dem Gaid-Wächter, dem Trascho vor wenigen Augenblicken das Leben gerettet hatte, gab es drei weitere, die vor dem Gebäude patrouillierten. Außerdem warteten vermutlich Gegner im Inneren des Waffenlagers.
    Trascho kannte das Gebäude gut genug, um zu wissen, dass der Zugang auch durch subplanetar gelegene Kavernen möglich war. Immerhin hatte Lager 51 D/C(H) bis vor Kurzem unter seiner Oberaufsicht gestanden, wenn er es auch nie persönlich aufgesucht hatte.
    Von seiner Existenz wusste er hauptsächlich wegen einer allzu theoretischen Debatte. Kaum glaubhaft, dass er sich bis vor Kurzem noch mit der Petition auseinandergesetzt hatte, eine weniger nüchterne Bezeichnung als die Ordnungsziffer des tefrodischen Militärs als offiziellen Namen anzuerkennen: Lager 51 auf dem Planeten Donure im Sonnensystem Coromia, Galaxis Hathorjan – 51 D/C(H).
    Nach dem, was seit knapp zwanzig Tagen geschah, konnte er sich wenig vorstellen, das noch unnötiger war als eine Debatte über die Nomenklatur eines Waffenlagers.
    Die Gaids waren ohne
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher