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GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor

GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor

Titel: GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor
Autoren: John Norman
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erhobenem Speer in die gleiche Richtung, während ich mich hinter dem Kämpfer hielt. Dann verschwand das Biest wieder in den Schatten, und ich sank bebend zu Füßen des Mannes nieder. Sein Ve r halten deutete nicht gerade darauf hin, daß er das Biest gefürchtet hatte. Damit meine ich nicht nur, daß er mutig war, sondern ich sollte später erfahren, daß er die G e wohnheiten dieser Tiere kannte. Das Monstrum hatte es nicht auf uns abgesehen. Üblicherweise schleicht so ein Tier, Sleen genannt, sein Opfer unbemerkt an und schlägt urplötzlich zu. Dieses Tier hatte eine andere Witterung in der Nase gehabt, vielleicht einen Tabuk, eines jener kle i nen einhörnigen antilopenähnlichen Wesen, von denen es normalerweise lebt. Wir hatten den Sleen lediglich g e stört. Er ist ein ausdauernder Jäger und wird gezähmt oft als Spurensucher eingesetzt.
    Ich hatte nicht geahnt, daß es solche Tiere gab. Plöt z lich war mir klar, wie gefährlich die Welt war, auf der ich mich befand. Ich war völlig wehrlos. In einer solchen Umgebung brauchte ich einen starken Mann als Beschü t zer. Ich blickte zu ihm auf. Er mußte für mich einstehen. Für seinen Schutz war ich bereit, jeden Preis zu zahlen. Seine Augen ließen erkennen, daß er jeden Preis fordern würde, der ihm gefiel. Wie sehr schockte mich eine Welt, auf der es solche Männer und solche Ungeheuer gab! Diese Welt heißt Gor.
     
    Er bedeutete mir aufzustehen. Ich wich seinem Blick aus. In seiner Gegenwart machte ich zum erstenmal in me i nem Leben überwältigende sexuelle Empfindungen durch. Ich wollte ihm zu Gefallen sein. Ja! Ist so etwas in einer solchen Situation vorstellbar? Daß ich, ein Mä d chen von der Erde, hilflose Gefangene eines brutal-hübschen Barbaren, ihm als Frau gefallen wollte? Ja, es stimmt. Sie können mich dafür verachten, ich habe nichts dagegen. Ich schäme mich nicht. Mich erfüllten sogar eine unbestimmte Dankbarkeit für seine Stärke und Stolz darauf, obwohl mir zugleich bewußt war, daß ich das hilflose Objekt war, an dem diese Stärke ausgeübt we r den würde.
    Ich fand diese Regungen zutiefst beunruhigend, doch gleichzeitig angenehm-aufwühlend.
    Er hob den Kopf und blickte über mich hinweg in die Bäume. Am liebsten hätte ich ihn angefleht, mich an Ort und Stelle zu nehmen.
    Er machte kehrt und verließ die Lichtung. Mit schne l len Schritten folgte ich ihm.
    Wir gingen nicht weit.
    Unterwegs begann ich meine Schwäche schon zu b e reuen. Wie sehr ich mich haßte! Ich mußte mich bem ü hen, stark zu sein. Fast hätte ich meine Identität und I n tegrität als Mensch aufgegeben! Ich, eine Frau von der E r de, hatte mir vorgestellt, mich diesem Mann hinzugeben, einem grobschlächtigen Barbaren! Hatte ich alle Selbs t achtung verloren? Hätte er mich vorhin auf der Lichtung nur an der Schulter berührt, wäre ich stöhnend zu seinen Füßen hingesunken. Ich war erleichtert, daß ich dieser Erniedrigung entgangen war. Zugleich war ich zornig, daß er mich nicht genommen hatte. Waren ihm meine Gefühle gleichgültig? Übte ich keinen Reiz auf ihn aus?
    Er drehte sich um und forderte mich mit einer Han d bewegung zur Ruhe auf. Wir befanden uns am Rand e i ner Baumgruppe.
    Aus der Dunkelheit näherten sich etwa zwanzig F a ckeln. Ich hatte Angst. Ich wußte nicht, was für Männer das sein mochten.
    In dem langen Zug machte ich etwa siebzig bis achtzig Menschen aus. Auf jeder Seite schützten zehn Bewaffn e te die Prozession; sie trugen die Fackeln. Fünf weitere Krieger bildeten die Vorhut, drei die Nachhut. Zehn bis zwölf Bewaffnete verteilten sich außerdem im Zug. Ich sah zwei Plattformen und weiter hinten einen Wagen. Die Plattformen waren weiß und ruhten auf den Schu l tern von je zehn Männern; der Wagen war braun und wurde von zwei großen, zottigen ochsenähnlichen Tieren gezogen; zwei Männer führten diese Geschöpfe an den weit ausladenden Hörnern. Träger und Tierführer waren ähnlich gekleidet wie die Bewaffneten, die den Zug b e wachten.
    Die Prozession kam langsam näher. Der Mann, in de s sen Gewalt ich mich befand, zog sich ein Stück zwischen die Bäume zurück, natürlich folgte ich ihm. Der seltsame Zug schien ihn nicht zu beunruhigen oder zu überr a schen. Ich spürte, daß er damit gerechnet hatte, daß er vielleicht sogar darauf gewartet hatte, daß das Ziel seiner Wanderung diese Begegnung war.
    Der Zug näherte sich den Bäumen. Ich bemerkte auf der ersten weißen Plattform fünf Frauen; auf der
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