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GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor

GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor

Titel: GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor
Autoren: John Norman
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die Männer zu umkreisen. Ich wartete angstvoll. Plötzlich gingen sie wie auf ein Signal hin brüllend aufeinander los.
    Das Ritual des Speerwerfens hatte begonnen.
    Der Speer des Mannes ohne Bart schien nach oben zu springen; die Spitze prallte von dem schräggehaltenen Schild des Fremden ab und bohrte sich gut hundert Fuß entfernt ins Gras. Der Speer des Fremden dagegen hatte den Schild des Bartlosen durchbohrt. Der Fremde hebelte die Waffe herum und riß auf diese Weise seinen Gegner, der sich nicht rechtzeitig aus den Schildgurten befreien konnte, hilflos vor sich zu Boden. Der Fremde hatte blitzschnell die Klinge gezogen, die sich nun auf den Hals des Gegners richtete.
    Der Fremde stach allerdings nicht zu. Er durchtrennte die Schildgurte des Wehrlosen und befreite seinen Arm. Dann warf er ebenfalls den Schild fort. Mit blankem Schwert wartete er auf den Angriff.
    Der andere stemmte sich auf und sprang hoch. Er war außer sich vor Zorn. Sein Schwert zuckte aus der Sche i de. Er attackierte den Fremden. Der Kampf begann.
    Heftig, doch wohlberechnet waren die Hiebe. Vor und zurück wogte die Auseinandersetzung. Was für Männer waren dies? Warum flohen sie nicht entsetzt vor solchen Klingen? Doch sie hieben stur aufeinander ein, um Leben und Tod. Wie sehr ich solche Männer fürchtete und noch immer fürchte! Was bleibt einer Frau anderes übrig, als vor Wesen dieser Art zu verzagen?
    Einer der Kämpfer zuckte ächzend zurück, drehte sich zur Seite, brach in die Knie, fiel auf die Seite. Zusa m mengekrümmt lag er da, die Hände gegen den Bauch gepreßt, die Klinge im Gras. Er begann zu bluten.
    Der Fremde trat mit befleckter Klinge zurück. Sein Blick suchte den Bärtigen.
    Dieser hob Schild und Speer. »Kajira canjellne!« sagte er und machte Anstalten, seinen Speer aus dem Schild des Verwundeten zu ziehen. Im gleichen Augenblick stieß der Bärtige einen lauten Schrei aus und stürzte sich mit erhobenem Speer auf den anderen.
    Ehe ich aufschreien konnte, hatte der Fremde reagiert; aus seiner gebückten Stellung heraus ließ er sich zur Se i te rollen, sprang im Bruchteil einer Sekunde hoch und erwartete den anderen. Als mein Schreckensschrei schließlich doch ertönte, war die Speerspitze des Bärt i gen bereits links am Helm des Fremden vorbeigefahren. Der Fremde war zur Seite gesprungen; zum erstenmal schien er sich über etwas zu ärgern. Der Speer des Bärt i gen bohrte sich tief ins Gras. Mit gezogenem Schwert stand er nun dem Fremden gegenüber. Kaum war der Stoß vorbeigegangen, da hatte er den Speer auch schon losgelassen und war herumgewirbelt, um sein Schwert zu ziehen. Der andere hatte die Gelegenheit aber nicht g e nutzt. Er wartete in Lauerposition und machte eine Geste mit seiner Klinge, zum Zeichen, daß der Kampf nun b e ginnen könne.
    Mit einem Wutschrei sprang der Bärtige los, den Schild vorstoßend, das Schwert tief haltend. Der Fremde stand aber nicht mehr an Ort und Stelle. Noch zweimal griff der Bärtige an, und jedesmal wich der andere g e schickt aus. Beim viertenmal huschte der Fremde sogar links hinter seinen Angreifer und richtete die Klinge auf seine Achselhöhle. Der Bärtige erstarrte. Das Schwert des Fremden bewegte sich, durchschnitt die Schildgurte des Bärtigen. Der Schild fiel zu Boden, kippte um, w a ckelte ein wenig und lag schließlich still, die konkave I n nenseite nach oben gerichtet. Ich sah die durchtrennten Bänder.
    Die beiden Männer starrten sich an und begannen zu kämpfen.
    Erst in diesem Augenblick ging mir auf, mit welcher Geschicklichkeit der Fremde kämpfte. Keinen Auge n blick lang ließ er seinen Gegner merken, wie gut er wir k lich war – der Bärtige lief ihm immer wieder in die Falle. Viermal unterlief der Fremde die Abwehr des anderen und richtete seine Klinge auf Brust oder Hals, verzichtete aber auf den tödlichen Hieb oder Stich. Er drängte den Bärtigen zurück, bis dieser den liegenden Schild hinter den Füßen spürte, stolperte und dann hilflos vor dem A n greifer im Gras lag. Verächtlich trat der Mann zurück, und der Bärtige rappelte sich wieder auf.
    Schließlich nahm er seine Klinge und stach sie tief ins Gras. Dann betrachtete er den Fremden.
    Dieser ließ das Schwert in die Scheide gleiten. Der Bärtige lockerte seinen Gürtel und ließ ihn samt Dolch ins Gras fallen. Dann ging er langsam zu seinem Begle i ter und entwaffnete ihn ebenfalls. Der Mann preßte seine blutige Tunika auf die Wunde. Der Bärtige zerrte den anderen hoch,
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