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GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor

GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor

Titel: GOR-Zyklus 11 - In Sklavenketten auf Gor
Autoren: John Norman
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gegeben, das als schöner gegolten hatte als ich, die hübsche Elicia Nevins, eine Anthropologiestudentin. Wie ich diese R i valin gehaßt hatte!
    Ich spürte die Schneide des Dolches auf meiner Haut. Ich spürte Hand und Arm des Mannes. Mein Leben sollte zu Ende gehen! Ich sollte getötet werden, weil ich den Männern nichts mehr nützen konnte!
    Doch die Klinge verhielt und entfernte sich wieder von meinem Hals. Der Bärtige blickte zur Seite, über die Ebene. Im gleichen Augenblick hörte ich es ebenfalls. Ein Mann sang unbeschwert vor sich hin, eine ins Ohr gehende Melodie, in der sich die Tonfolgen laufend wi e derholten.
    Der Bärtige hob zornig den Kopf, steckte den Dolch fort und ergriff Schild und Speer. Der andere Mann blic k te dem Wanderer entgegen, wobei er den Speer in der rechten Hand balancierte. Der Bärtige stand in der Nähe seines Helms.
    Ich hockte auf allen vieren im Gras. Der Schock hatte mir die Glieder gelähmt, ich mußte mich erbrechen. Ich zerrte hilflos an dem elenden Metallkragen. Wenn ich nur hätte fortlaufen oder wegkriechen können! Doch ich war angekettet.
    Der dritte Mann näherte sich mit gleichmäßigen Schritten. Er machte einen gutgelaunten Eindruck. Er sang aus vollem Hals, als sei er an lange Wanderungen gewöhnt. Sein Haar war schwarz und lang. Auch er trug ein rotes Gewand und war ähnlich gerüstet wie die be i den anderen: mit einem kurzen Schwert an der linken Hüfte, einem kurzen Dolch und schweren Sandalen, die fast schon Stiefel waren. Über der linken Schulter trug er einen Speer, an dem ein Schild und ein Helm baumelten; über der rechten Schulter hing ein Beutel, in dem sich wohl seine Vorräte befanden; an seinem Gürtel war links hinter dem Schwert ein Sack befestigt, der vermutlich Wasser enthielt. Lächelnd kam er durch das hohe Gras näher. Auf den ersten Blick ähnelte er den beiden Mä n nern, die mich mißhandelt hatten. Diese aber reagierten auf ihn, als seien sie über sein Erscheinen nicht sonde r lich erfreut. Seine Tunika war etwas anders geschnitten; an der linken Schulter befand sich ein Zeichen, das sie nicht hatten. Die Unterschiede waren minimal, doch wer solche Details zu deuten verstand, konnte einiges daraus ableiten. Ich zog an der Kette. Niemand kümmerte sich um mich. Ohne die Kette hätte ich mich vielleicht davo n schleichen können.
    Etwa zwanzig Meter vor uns hörte der Mann zu singen auf und stand lächelnd im Gras. Er hielt den Speer mit den daran hängenden Gegenständen in der linken Hand und hob die Rechte zum fröhlichen Gruß, die Handfläche nach innen gerichtet, zum Körper.
    »Tal, Rarii!« sagte er lächelnd.
    »Tal, Rarius«, antwortete der Bärtige.
    Der Neuankömmling löste den Wassersack von se i nem Gürtel und ließ den Beutel von der Schulter gleiten.
    Der Bärtige schwenkte zornig den Arm. Er befahl dem anderen zu verschwinden. Dabei deutete er auf sich und seinen Begleiter. Sie waren zu zweit! Der Neuanköm m ling lächelte, legte den Speer auf den Boden und löste Helm und Schild.
    Der Bärtige setzte den Helm auf, womit sein Gesicht unkenntlich wurde.
    Der Neuankömmling kam gelassen näher; dabei trug er den Schild am linken Arm und den Speer in der rec h ten Hand. Sein Helm hing an Schnüren, die er mit der Rechten hielt.
    Wieder winkte ihn der Bärtige weiter. Daraufhin b e gann ein Palaver, von dem ich nichts verstand. Der dritte Mann äußerte sich in aller Ruhe. Einmal schlug er sich lachend auf die Schenkel. Der Zorn der beiden anderen steigerte sich noch mehr. Einmal schüttelte der Begleiter des Bärtigen seinen Speer.
    Der Neuankömmling kümmerte sich nicht um ihn. Er blickte an den beiden Männern vorbei auf mich.
    In diesem Augenblick wurde mir eine seltsame emot i onelle und physische Reaktion bewußt, die ich eben e r lebt hatte, als ich die Männer anflehte, mein Leben zu schonen und mich dafür zu unterwerfen. Bei allen Gefü h len des Entsetzens hatte ich – wie mir jetzt erst aufging – die seltsame und fast hysterische Freigabe einer Spa n nung, einer aufgestauten Emotion empfunden. Ich hatte Dinge gesagt, von denen ich nie geglaubt hätte, daß sie mir je über die Lippen kommen würden. Daß ich voller Todesfurcht gewesen war und um jeden Preis hatte we i terleben wollen, war Anlaß und Rechtfertigung für mein Flehen – diese Angst war aber keine Erklärung für mein uneingeschränktes Nachgeben, für das Durchbrechen von Beschränkungen, die mir bisher auferlegt gewesen w a ren, für das
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