Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 07 - Sklavin auf Gor

GOR-Zyklus 07 - Sklavin auf Gor

Titel: GOR-Zyklus 07 - Sklavin auf Gor
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
allein Telima. Wie übe r ragend sie sein mußte, um ihn im Kreise solcher Frauen allein für sich zu gewinnen!
    »Beeil dich mit dem Wein!« rief Publius mir nach.
    Ich nahm das Paket Gift aus meiner Reptunika und schüttete das Pulver in den Wein. Man hatte mir gesagt, die Menge reiche aus, um hundert Männer einen schmerzhaften Tod sterben zu lassen.
    Das Getränk war bereit.
    »Wo bleibt der Wein!« tönte es aus dem Saal.
    Ich eilte los und näherte mich dem Tisch. Ich wollte nur Bosk, den Hausherrn bedienen, denn ich wollte nicht mehr Schuld auf mich laden.
    Auf halbem Weg blieb ich stehen. Die Zecher starrten mich verständnislos an.
    Rask aus Treve mußte leben!
    Ich erinnerte mich, wie Haakon aus Skjern über seinen Gefangenen gelacht hatte. Und ich überlegte, ob er se i nen Todfeind Rask freilassen würde, wenn ich meinen Teil des Handels einhielt.
    Ich fürchtete, daß er Rask nicht freilassen würde – a ber was konnte ich tun? Ich mußte diesen Leuten ve r trauen und von meiner Seite tun, was in meiner Macht stand. Ich hatte keine andere Wahl.
    Ich wollte niemanden vergiften. Ich war zwar kein g u ter Mensch, aber eine Mörderin war ich bisher nicht g e wesen. Und plötzlich fiel mir ein, wie meine Mutter den kleinen Hund vergiftete, der ihre Hausschuhe zerrissen hatte. Ich hatte das winzige Tier geliebt. Es war wi m mernd im Keller hinter der Heizung gestorben.
    »Elinor«, sagte Bosk vom Kopfende der Tafel. »Ich möchte Wein.« Er war einer der wenigen Männer auf Gor, die meinen Namen nach englischer Art aussprachen.
    Langsam näherte ich mich Bosk aus Port Kar. Obwohl andere mir ihre Schalen hinhielten, wollte ich nur ihm Wein einschenken. Man würde mich sicher ergreifen und noch vor Sonnenuntergang aufspießen.
    Er hielt mir seinen Kelch entgegen. Telimas Augen waren auf mich gerichtet – ich vermochte ihren Blick nicht zu erwidern. Ich schenkte ihm Wein ein.
    »Ich bin aus Treve«, hatte Rask mir im Lagerhaus g e sagt. »Entehre mich nicht.«
    Ich begann zu weinen.
    »Was ist los, Elinor?« fragte Bosk.
    »Nichts, Herr«, schluchzte ich.
    Bosk hob den Kelch an die Lippen.
    Zitternd hob ich die Hand. »Trinke nicht, Herr!« schrie ich. »Der Wein ist vergiftet.«
    Und ich barg das Gesicht in den Händen. Wutgeschrei wurde am Tisch laut, Weinkrüge wurden umgestoßen, und Frauen sprangen auf.
    Thurnock, der mächtige Bauer, drängte sich hinter mich und hielt meine Arme fest.
    »Spießt sie auf!«
    Im nächsten Augenblick sprang die Tür des Saals auf, und ein Mann mit kurzem weißem Haar eilte herein. Se i ne Augen waren erschreckt aufgerissen.
    »Samos!« rief jemand.
    »Ich bin eben gelandet«, sagte er, »und erfuhr, daß ohne mein Wissen eine Frau in dieses Haus eingeschleust wurde. Nehmt euch in acht!«
    Er sah mich in den Armen Thurnocks. Publius kam herbeigeeilt. Sein Gesicht war bleich. Er griff nach se i nem Schwert.
    Bosk schüttete langsam den Wein auf den Tisch. Der Weinkrug, den ich fallengelassen hatte, ergoß seinen I n halt über die Fliesen.
    »Feiert weiter«, sagte Bosk zu seinen Gästen. »Tab, Thurnock, Clitus, Henrius, Samos – bitte kommt mit in meine Räume.« Ich sah, daß Telima ein Messer in der Hand hielt, und bezweifelte nicht, daß sie mir die Kehle durchschneiden würde, um ihren Mann zu schützen.
    »Thurnock, laß sie los«, sagte Bosk und wandte sich an mich. »Elinor, wir müssen miteinander sprechen.« Dann reichte er Telima den Arm, und ich folgte ihm mit gesenktem Kopf in seine Gemächer.
     
    In dieser Nacht verließen zahlreiche Männer das Haus des Bosk. Ich hatte ihnen alles gesagt und erwartete nun gefoltert und aufgespießt oder enthauptet zu werden.
    Als ich mit meinem Bericht fertig war, sagte Bosk nur zu mir: »Geh in die Küche, es gibt dort Arbeit für dich.«
    Benommen war ich in die Küche zurückgekehrt, wo mir Publius erstaunt eine Arbeit zuwies. In der Nacht sicherte er mich mit einer doppelten Kette an der Wand.
    »Wir haben Rask aus Treve nicht retten können«, sa g te Bosk am nächsten Tag zu mir.
    Ich senkte den Kopf. Das hatte ich erwartet.
    Mein Herr lächelte. »Er war bereits geflohen«, sagte er.
    Ich starrte ihn mit aufgerissenen Augen an.
    »Die Männer aus Treve sind ernstzunehmende Ge g ner.«
    Ich blickte ihn mit bebenden Lippen an. »Und die a n deren?«
    »Wir fanden drei Tote«, sagte Bosk. »Der eine, dessen Schwertscheide leer war, wurde als Haakon aus Skiern identifiziert. Ein zweiter, ein kleiner Mann, war uns nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher