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GOR-Zyklus 07 - Sklavin auf Gor

GOR-Zyklus 07 - Sklavin auf Gor

Titel: GOR-Zyklus 07 - Sklavin auf Gor
Autoren: John Norman
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nicht weiß, welche E r kenntnisse andere, besser Unterrichtete aus meinem Text gewinnen mögen. Aber ich habe alles niedergeschrieben, was mir in den Sinn kam, und sicher offen und ehrlich. Mein Herr hat befohlen, daß ich mich so äußere. Als g o reanisches Sklavenmädchen wage ich diesen Befehl nicht zu mißachten. Außerdem hat er mir befohlen, auch meine Gefühle offen darzulegen, weil er in seiner Freundlic h keit vielleicht annimmt, daß mir das guttut. Ich habe mich bemüht, dem ebenfalls zu entsprechen.
    Ich bin jetzt zufriedener als zuvor, obwohl ich Bosk noch von Zeit zu Zeit bitte, verkauft zu werden. Ich habe erfahren, daß Rask aus Treve tatsächlich nach Port Kar kam, um mich zu finden, und das hat mir große Freude bereitet, obwohl sich dieses Gefühl nun mit Bitterkeit und Traurigkeit vermischt, denn ich werde ihm nie wi e der gehören.
    Auf dem Platz vor dem Saal des Kapitänsrats stellte Rask aus Treve sich vor Bosk aus Port Kar hin und ve r langte meine Auslieferung. Bosk, so erfuhr ich, setzte meinen Preis auf zwanzig Goldstücke fest, damit er als Kaufmann auch seinen Profit von mir hätte. Aber Rask aus Treve kaufte keine Frauen. Mein Preis hätte eine Pfeilspitze oder eine kupferne Tarnmünze sein können – seine Antwort wäre dieselbe gewesen. Er nimmt sich se i ne Frauen, er kauft sie nicht. Aber ich fürchte, daß ich bei Bosk aus Port Kar vor Rask sicher bin. Bosk soll ein g e fürchteter Meister mit dem Schwert sein, und sein Haus ist befestigt, und es gibt darin einige hundert Männer, die sich mit ihren Waffen und ihrem Leben ihm verschworen haben. Dieses Haus hat vor zwei Jahren einer Belagerung von vielen tausend Soldaten widerstanden, zur Zeit des Streits zwischen den Ubars und dem Kapitänsrat und zur Zeit der großen Schlacht zwischen der Flotte Port Kars und der aus Tyros und Cos, am 25. Se'Kara 10 120 Co n tasta Ar, seit der Gründung Ars. Und gewiß wird Rask aus Treve seine Tarnkavallerie nicht in das ferne Port Kar bringen, nur um ein einfaches Sklavenmädchen zu befreien, eine Handlungsweise, die einen langen und bl u tigen Kampf heraufbeschwören würde. Leider bin ich sicher in diesem Haus. Es ist mein Heim geworden – und mein Gefängnis. Als Rask aus Treve verlangte, ich solle ihm ausgeliefert werden, zog Bosk, mein Herr, seine Klinge und zeichnete auf das Pflaster des Platzes das Zeichen der Stadt Ko-ro-ba. Rask aus Treve drehte sich mit wirbelndem Umhang um und ging fort.
    Auf Befehl Bosks darf ich nun wieder im großen Saal servieren. Doch nachts legt mir Publius noch immer die doppelte Kette an. Er ist ein vorzüglicher Küchenmeister und liebt seinen Kapitän Bosk aus Port Kar. Ich habe nichts gegen seine Vorsicht.
    Meine Erzählung ist nun zu Ende. Jede Nacht muß ich zur neunzehnten Stunde in die Küche zurückkehren, um angekettet zu werden. Vorher gehe ich noch einmal über die Deltamauer des Hauses von Bosk. Ich schaue über die Sümpfe, die im Licht der drei goreanischen Monde zauberhaft aussehen.
    Und ich denke an Rask aus Treve.

18
     
     
    Hier schreibt nun Bosk aus Port Kar.
    Ich möchte diesem Manuskript ein kleines Pos t skriptum anfügen, ehe ich es ins Sardargebirge bringen lasse.
    Viel Zeit ist vergangen, seit ich den Priesterkönigen zum letztenmal diente. Samos redete mir oft zu, doch ich bin in meinem Entschluß nicht wankend geworden. Trotzdem ist Tersites, der halbblinde, verrückte Schif f bauer, im Arsenal damit beschäftigt, ein seltsames Se e fahrzeug zu bauen, mit dem man die Grenzen der Welt überwinden kann. Ich möchte frei sein und allein gela s sen werden. Ich bin jetzt reich. Ich genieße Respekt. Ich besitze vieles, was sich ein Mann nur wünschen kann, die schöne Telima, Reichtum, ein großes Haus, erlesene Weine und treue Waffenkameraden, und vor mir liegt das schimmernde Thassa, das Meer. Ich möchte von den Priesterkönigen frei sein, ebenso wie von den anderen. Ich möchte keinen Anteil mehr haben an ihren düsteren Spielen. Soll die Welt doch ohne mich gerettet werden, denn ich habe meine Arbeit getan und will nur Frieden. Aber noch immer haben die anderen mich nicht verge s sen. Sie kennen mich und meinen Aufenthaltsort, sie ste l len mir nach und haben versucht mich umzubringen. Ich gefährde alle, mit denen ich zusammen bin. Was soll ich tun? Was kann ich tun? Mein altes Schwert, die Klinge, die ich bereits bei der Belagerung Ars trug, hängt unb e nutzt in meinen Gemächern, in ihrer abgetragenen Sche i de. Ich bin
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