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GONE Lügen

GONE Lügen

Titel: GONE Lügen
Autoren: Michael Grant
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ihrer Haut spüren. Sie roch auch nicht das Salz in der Luft.
    »Steig auf den Hügel, Brittney. Steig hinauf zum Ort des Todes.«
    »Gut«, sagte sie und ging los.
    Es war niemand mehr da, sie war die Letzte, die den Hang hinaufstieg.
    Dekka setzte gerade wieder auf der Erde auf, Astrid war jedoch schon losgelaufen und zog Nemesis hinter sich her.
    Woher wusste sie, dass er so hieß? Brittney kannte den kleinen Pete schon lange, kannte seinen Namen. Doch bei seinem Anblick war der Name Nemesis in ihrem Kopf aufgetaucht, begleitet von rasender Wut.
    Ist er der Böse, Herr? Sie blieb stehen, war einen Moment lang verwirrt und blickte Astrid und dem kleinen Pete nach.
    Ihr Arm zuckte, dehnte sich. Wie sonderbar!
    Die Zahnspange löste sich auf und hinterließ einen metallischen Geschmack im Mund.
    Zil lag stöhnend und mit gebrochenen Beinen da.
    Brittney ging an ihm vorbei.
    Oben erwartete sie der Böse. Dort käme es zum Kampf.
    »Nehmt euch an den Händen«, sagte Mary.
    Die Kinder reagierten nicht gleich, doch dann wandten sie der Reihe nach ihre kleinen Gesichter dem Sonnenuntergang zu und fassten sich an den Händen.
    Marys Helfer standen, die Babys im Arm, neben den anderen in der Reihe.
    »Gleich, Kinder«, sagte Mary. »Haltet euch an den Händen. Seid bereit. Ihr müsst springen. Ihr müsst ganz hoch springen, damit ihr in die Arme eurer Mam i …«
    Mary spürte, dass es losging. Der Moment war gekommen.
    In dieser Sekunde vor exakt fünfzehn Jahren hatte Mary das Licht der Welt erblickt.
    In Sams Ohren toste das Brüllen eines Orkans, dazu rüttelte ihn das Skateboard unter seinen Füßen so gewaltsam durch, dass er meinte, jeden Knochen einzeln zu spüren, und auf seinem Rücken lagen Briannas Hände, die ihn anschoben, immer wieder packten und aufrichteten und ihm eine Fahrt bescherten, bei der ihm Hören und Sehen verging.
    Vom Kraftwerk rasten sie die Serpentinenstraße zur Schnellstraße hinauf und von dort im Slalom an den liegen gebliebenen Fahrzeugen vorbei. Weiter ging es in einem Affentempo quer durch die Stadt und in eine Kurve, die so eng war, dass es ihn vom Brett und in die Luft hob.
    Brianna überholte ihn, packte seine strampelnden Füße und brachte sie auf das Brett zurück, wo sie mit der Wucht eines Zementsacks aufsetzten. Sam fand es unglaublich, dass er sich dabei nicht beide Beine gebrochen hatte. Aber Briannas Hände hielten ihn im Gleichgewicht, schoben ihn an und lenkten ihn.
    Und dann blieben sie so schlagartig stehen, dass sich ihm der Magen umdrehte.
    Er war sich ziemlich sicher, dass er die ganze Zeit geschrien hatte.
    »Wir sind da«, sagte Brianna.
    Für Mary war die Zeit stehen geblieben. Die Leute um sie herum gefroren zu Salzsäulen, und selbst das Vibrieren in der Luft schien aufgehört zu haben. Alles ereignete sich genau so, wie ihr das Verpuffen beschrieben worden war.
    Und d a – oh mein Got t – war ihre Mutter!
    Nicht ganz so schön, wie Mary sie in Erinnerung hatte, aber so liebevoll und so verlockend.
    »Komm, mein Liebling!«, sagte ihre Mutter. »Es ist Zeit, dass du deine Last ablegst.«
    »Mom, du hast mir so gefehlt.«
    Ihre Mutter streckte die Arme nach ihr aus. Wartete auf sie. Mit einem Lächeln im Gesicht und Tränen in den Augen.
    »Mom, ich fürchte mich.«
    »Komm zu mir, mein kleines Mädchen. Halt ihre Hände fest und komm zu mir.«
    »Die Kleine n … meine Kinde r …«
    »Ihre Mütter sind alle bei mir. Nimm sie mit, bring sie weg von diesem schrecklichen Ort. Gib sie frei, Mary.«
    Und Mary trat über den Rand.

Dreiundvierzig
    0 Minuten
    »Packt die Kinder! Packt sie!« Astrid rannte auf die Kleinen zu und griff nach dem Erstbesten. Die anderen schienen wie betäubt und sahen mit großen Augen zu, als Mary wie eine Schlafwandlerin einen Schritt über den Rand der Klippe machte.
    Mary fiel und bewegte ihre Beine dabei immer noch so, als würde sie gehen. Als sie die beiden Kinder neben sich mitriss, löste sie eine Kettenreaktion aus. Wie Dominosteine stürzte eins nach dem anderen in die Tiefe.
    Justin wollte sich losreißen, war aber nicht stark genug, um sich aus dem eisernen Griff von Marys Hand zu befreien.
    Er stürzte ab.
    Und riss das kleine Mädchen mit, das seine andere Hand hielt.
    Justin sah die Felsen auf sich zurasen. So schnell wie das eine Mal, als er von einem Ball mitten ins Gesicht getroffen worden war. Nur würden die Felsen nicht von ihm abprallen.
    Ein Felsmonster riss sein Maul auf, als wollte es ihn verschlingen. Es
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