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Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall

Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall

Titel: Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall
Autoren: Bernd Franzinger
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die ihn erfasst hatte, obwohl ihn mit Geiger nicht gerade das beste persönliche Verhältnis verband. Aber angesichts der Tatsache, dass sein Kollege nicht unbedingt den Eindruck erweckte, als ob er gestern Abend in Dansenberg den Midas -Chef hingerichtet hätte, konnte er sich durchaus die Freude über sein Erscheinen zugestehen – entschied er spontan.
    »Da hat mir doch irgend so ’ne Granantensau heute Nacht meinen Porsche mit einem Eimer goldener Ölfarbe übergossen! Wenn ich diesen Drecksack erwische, dem dreh ich den Hals rum!«
    »Mach doch nicht so ’nen Wind wegen deinem blöden Auto! Das ist doch bestimmt vollkaskoversichert!«, meinte Sabrina verständnislos. »Wir haben hier im Moment ganz andere Sorgen!«
    »Aber ich wollte doch heute den Porsche verkaufen! Und jetzt diese Sauerei! Da springt mir mein Käufer doch glatt ab!«, schimpfte Kriminalhauptmeister Geiger unbeeindruckt weiter.
    »Wieso verkaufst du überhaupt dein Auto? Ich dachte, du darfst die Provisionen behalten«, sprudelte es aus Fouquet unkontrolliert heraus. Er hatte völlig vergessen, dass Tannenberg seinen Mitarbeitern eine Erörterung dieses Themenbereichs in den Räumen der Mordkommission strikt untersagt hatte.
    »Was nutzen mir denn diese verfluchten Provisionen? Ich hab doch noch ’nen Haufen Kredite laufen.«
    »Warum hast du dich denn verschuldet? Ich versteh überhaupt nichts mehr! Ich hab die ganze Zeit über gedacht, du machst so ’ne Unmenge Geld mit deinen Geschäften. Wieso denn das jetzt auf einmal?«, fragte Michael Schauß verwundert.
    »Ich hab halt gedacht, ich könne mit noch mehr Einsatz noch mehr Gewinn machen. Dann kam aber über Nacht dieser schreckliche Börsencrash. Und dadurch ist der Wert meiner Sicherheiten eben stark gefallen. Und dann gab’s diese automatischen Zwangsverkäufe – bei den schlechten Kursen«, antwortete Geiger zerknirscht.
    »Ach so, der superschlaue Herr Kollege hat den Hals einfach nicht vollgekriegt!«, bemerkte Tannenberg spöttisch. »Hör auf zu jammern! Bist selbst dran schuld! Und jetzt ist Schluss mit diesem Thema! Schließlich haben wir einen neuen Mord aufzuklären!«
    Das Machtwort wirkte.
    »So, Leute, wie gehen wir bei unseren Ermittlungen vor?«
    »Kundenkartei! Wolf, wir brauchen dringend Einblick in die Kundenkartei! Die ist bestimmt der Schlüssel zu dem Ganzen!«, fasste Kommissar Fouquet eine spontane Inspiration in Worte.
    »Das ist klar. Ich hab vorhin schon den Mertel angerufen. Die gehen heute in die Firma und stellen dort alles auf den Kopf.« Triumphal grinsend blickte Tannenberg in die Runde. »Übrigens hat der werte Herr Oberstaatsanwalt diesmal überhaupt keine Probleme damit gehabt, ganz schnell beim Richter einen Durchsuchungsbefehl zu besorgen. Der soll sogar noch gestern Abend, kurz nachdem er von dem Mord an seinem Golfpartner erfahren hatte, bei ihm gewesen sein. Wer hat eine Vorstellung davon, wie die Tat abgelaufen sein könnte? – Ja, Michael!«
    »Es sieht ja wohl ganz danach aus, als ob der Mörder mit seiner Waffe in die Villa rein ist …« Er nahm die linke Hand zum Kinn und knetete darauf herum. »Ich wollte gerade sagen: Und dann hoch ins Badezimmer ist und ihn dort im Whirlpool erschossen hat! Was ja aber völliger Blödsinn wäre! Denn es gibt ja keine Einbruchspuren. Und das bedeutet natürlich, dass dieser Christian Berger seinem Mörder selbst die Tür aufgemacht hat. Und auch wenn er gerade vorher in der Badewanne gelegen hatte, wird er ja wohl kaum danach wieder in die Wanne gestiegen sein.«
    »Stimmt, Herr Kollege, das ist wohl eher unwahrscheinlich!«, entgegnete Tannenberg trocken.
    »Aber noch was anderes«, ergänzte Michael Schauß: »Der Midas -Chef muss ja auch den Tresor geöffnet haben. Das kann er ja wohl kaum von der Badewanne aus gemacht haben.«
    »Schon wieder hundert Punkte, Herr Kollege! Also gehen wir mal davon aus, dass der Täter diesen Christian Berger mit Waffengewalt gezwungen hat, ihm den Tresor zu öffnen. Wer von euch hat eine Idee, wie’s dann weiterging?«
    Sabrina meldete sich zu Wort: »Ich denke, er hat ihn dann gezwungen, sich auszuziehen und in die Badewanne zu legen. Und hat ihn dann mit drei Schüssen ins Herz erschossen!«
    »Das ist aber nicht alles!«, wandte der Leiter des Kommissariats ein. »Du hast die Sache mit den Goldtalern und dem goldgefärbten Badewasser nicht erwähnt. Aber gerade das scheint mir möglicherweise ein entscheidender Hinweis auf den Täter zu sein!«
    »Warum?«,
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