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Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall

Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall

Titel: Goldrausch: Tannenbergs zweiter Fall
Autoren: Bernd Franzinger
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bildhübschen Frau stand. »Michael, du kümmerst dich um den werten Herrn Berger und stellst sein Leben auf den Kopf. Ich will alles über ihn wissen, jede Kleinigkeit! Los, los, schwingt jetzt endlich eure Hufe!«
    Nachdem Tannenberg seine Mitarbeiterin Sabrina mit weiteren Ermittlungsaufträgen betraut hatte, machte er sich gemeinsam mit Adalbert Fouquet auf den Weg zur Justizvollzugsanstalt in der Morlauterer Straße.
    Allerdings wurden die an die erneute Befragung des ehemaligen Fremdenlegionärs geknüpften Erwartungen nicht einmal annähernd erfüllt, denn der langjährige Fahrer des MPI -Chefs wurde anscheinend stets völlig von solchen geschäftlichen Informationen abgeschirmt, die auf kriminelle Machenschaften hätten hindeuten können.
    Bei den Inhalten, die er zum Besten gab, handelte es sich um für die Ermittlungen völlig unbedeutende Aussagen, die sich auf Firmenklatsch oder unbeweisbare Unterstellungen bzw. Beschuldigungen bezogen.
    Tannenberg gewann sowieso im Verlaufe des ernüchternden Gesprächs den Eindruck, dass, auch wenn Thomas Krehbiel von irgendwelchen spektakulären Angelegenheiten Kenntnis erlangt hätte, er aufgrund der bei ihm unzweifelhaft vorhandenen intellektuellen Beeinträchtigungen nicht in der Lage gewesen wäre, diese zu verstehen.
     

16
    Der Anruf aus der Zentrale erreichte den Leiter der Kaiserslauterer Mordkommission mitten in der extrem spannenden Endphase des B-Jugendspiels, das die Mannschaft seines handballbegeisterten Neffen Tobias an diesem verregneten Sonntagabend gegen die Erzrivalen von der TSG Friesenheim bestritt.
    Als Tannenberg davon hörte, dass mehrere Anwohner unabhängig voneinander die Polizei verständigt hätten, weil sie glaubten, in einem Wohnhaus Schüsse gehört zu haben, dachte er zunächst für einen Augenblick daran, seine Abfahrt bis zum Spielende hinauszuzögern. Als er dann aber erfuhr, dass es sich um ein Haus ausgerechnet in dem Ort handelte, in dem er sich gerade aufhielt, stürmte er sofort aus der Sporthalle und brauste zu der nur einen Katzensprung entfernten Straße.
    Da er an seinem dienstfreien Wochenende verständlicherweise keine Waffe mit sich führte, war er sichtlich erleichtert, als er in der direkt am Waldrand gelegenen Sackgasse mit dem merkwürdigen Namen ›Auf der Rott‹, einen Streifenwagen vor der hell erleuchteten Backsteinvilla stehen sah, in der anscheinend die Schüsse gefallen waren.
    Wahrscheinlich wegen des starken Regens hatten sich nur einige wenige Schaulustige vor dem Haus eingefunden. Da Tannenberg sensationslüsterne Gaffer grundsätzlich auf den Tod nicht ausstehen konnte, eilte er grußlos an ihnen vorbei.
    »Was ist denn passiert?«, fragte er den an der nur spaltbreit geöffneten Haustür als Posten abgestellten uniformierten Polizisten.
    »Da drinnen liegt eine Leiche – ein toter Mann«, flüsterte der junge Beamte, der anscheinend verhindern wollte, dass die am Grundstückszaun versammelten Passanten seine Worte mithören konnten.
    »Ist schon jemand von der Kriminaltechnik da?«
    »Nein, Herr Hauptkommissar, die von der Spusi sind noch nicht da. Aber an uns liegt es diesmal nicht! Wir haben nämlich vorhin, gleich nachdem wir den Toten gefunden hatten, die Zentrale verständigt.«
    »War ja kein Vorwurf, Herr Kollege, war ja nur eine Frage«, entgegnete Tannenberg freundlich, der nur zu gut wusste, wie hartnäckig sich die Vorurteile innerhalb der Kollegenschaft gegenüber den angeblich so arroganten und besserwisserischen Mitarbeitern der Kripo hielten. »Geben Sie mir mal ihre Plastikhandschuhe! Ich hab nämlich keine dabei. Braucht man ja normalerweise als Zuschauer eines Handballspiels auch nicht, oder?«
    Der Streifenpolizist hatte anscheinend keine Antwort auf diese seltsame Pseudo-Frage parat, also zog er es vor, sich dazu besser nicht zu äußern und überreichte dem Leiter des K1 lieber schnell die dünnen, durchsichtigen Handschuhe, die er stets in einer Außentasche seiner Jacke bei sich trug.
    »Steht die Identität des Toten bereits fest?«
    »Ich weiß nicht. Ich hab nur gehört, dass das Haus einem gewissen Christian Berger gehören soll …«
    »Was?«, schrie Tannenberg so laut, dass sofort alle versammelten Zaungäste, auch diejenigen, die sich angeregt miteinander unterhielten, zu ihm herüberschauten. »Mann, warum sagen Sie das denn nicht gleich?«, schimpfte er und drückte sich an dem verdutzten Beamten vorbei in das überaus repräsentative Wohngebäude.
    »Entschuldigung …,
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