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Goettin meines Herzens

Goettin meines Herzens

Titel: Goettin meines Herzens
Autoren: Elizabeth Beacon
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Geräusch von Schritten näherte sich der Bibliothek, kurz darauf kam Celia herein und schloss die Tür hinter sich. Das Geräusch ihrer raschelnden Röcke hallte laut in der Stille.
    „Ich habe dich schon in der Mitte der Halle gehört“, fauchte sie barsch.
    „Auch dir einen schönen Abend, meine Gemahlin“, polterte Nevin beleidigt. Vor Entsetzen und Verblüffung hätte Miranda beinahe aufgeschrien.
    Dieser eine Satz gab Antwort auf so viele offene Fragen – und dennoch … Wie abgrundtief böse musste Celia sein, wenn dies der Wahrheit entsprach? Eine innere Stimme sagte ihr indes, dass es nur allzu wahr sein musste. Celia und Nevin sind gleichermaßen von einer kaltblütigen Niedertracht beseelt, und deshalb geben die beiden in der Tat ein ideales Paar ab, dachte Miranda.
    „Du bist wieder betrunken“, sagte Celia vorwurfsvoll.
    „Natürlich bin ich das. Das wärst du auch, wenn du die ganze Zeit in diesem verdammten, heruntergekommenen Turm verbringen müsstest. Warum bist du heute nicht zu mir gekommen?“
    „Weil ich nicht wollte“, teilte sie ihm mit herablassender Verachtung mit.
    „Soll ich dafür sorgen, dass du mich willst?“, bot er an.
    Miranda fiel es schwer, ihre Abscheu hinunterzuschlucken, als sie sah, wie ihre Cousine kurz zögerte, sich dann aber den krankhaften, unwiderstehlichen Drang versagte, der die beiden ganz offenbar miteinander verband.
    „Nein, Carnwood hat einen weiteren Lakaien in der Halle als Wache aufgestellt, wahrscheinlich hat man ihn angewiesen, hie und da das Haus zu kontrollieren“, flüsterte sie laut genug, damit ihre Zurückweisung durch seinen Rausch dringen konnte.
    „Also, warum hast du mich dann herbestellt, zum Teufel?“, fragte er unliebenswürdig. „Ich habe meinen Augen nicht getraut, als ich das Licht im Fenster sah, in Anbetracht des Fiaskos von letzter Nacht.“
    „Aus diesem Grund habe ich es nicht gewagt, zum Turm zu kommen, aber du solltest wissen, dass es nicht länger vonnöten ist, das Flittchen zu ermorden.“
    „Hast du letztendlich doch noch den Mut verloren, mein Liebling?“, fragte Nevin. Selbst im Mondlicht konnte Miranda erkennen, dass er Celias „Mut“ liebte, selbst wenn dieser sie zum Mord „ermutigte“.
    „Nein, meine dumme Cousine hat den Antrag dieses Emporkömmlings von einem Earl heute Abend abgelehnt, und er hat sich damit abgefunden. Dieser riesenhafte Kerl aus London musste ihn vor nicht mehr als einer Stunde beinahe ins Bett tragen. Ich nehme an, der Tölpel ist inzwischen über seinen Sorgen eingeschlafen. Wenn sie geht, wird er sich verzweifelt nach einer anderen Möglichkeit umschauen, um an das Geld zu gelangen, also werde ich schon bald mit ihm zum Altar schreiten“, erwiderte Celia.
    Die Mischung aus Verachtung und Schadenfreude, welche bei der Offenbarung ihrer Pläne in der Stimme ihrer Cousine lag, machte Miranda krank. Dennoch gelang es ihr, still zu bleiben, als Celia dichter an Nevin herantrat. Beide hätten ebenso gut aus Stein gemeißelt sein können, so wenig Gefühl, wie sie zeigten.
    Der Gedanke an den einzigartigen, wunderbaren Mann, der sie sicher in seinen Armen hielt und in eine solche Heirat getrieben werden sollte, ließ sie indes eines mit Gewissheit erkennen. Sie konnte es nicht zulassen, dass er sich mit einer anderen Frau vermählte, schon gar nicht mit Celia, also würde sie wohl selbst den Bund der Ehe mit ihm schließen müssen.
    „Miranda ist immer schon ein hirnloses, dummes Ding gewesen“, äußerte Celia hasserfüllt. „Auch diesmal habe ich mich ihrer wieder entledigt wie schon zuvor.“
    „Wir haben uns ihrer entledigt“, berichtigte Nevin scharf.
    „Ja, aber wenn du sie nicht vor all den Jahren hättest entwischen lassen und vor einigen Tagen mit der Pistole besser auf sie gezielt hättest, wären wir sie schon viel früher los gewesen.“
    „Und du hast die Chance vertan, dem alten Mann sein Vermögen abzuschmeicheln, konntest ihn nicht dazu bringen, dass er dir alles hinterlässt, nicht wahr, meine schlaue kleine Geliebte? Wenigstens habe ich nicht versucht, ein Messer in meine Widersacherin zu stecken, noch dazu im eigenen Haus, wo mich jeder hätte dabei ertappen können und es auch beinahe tat.“
    „Ich bin davongekommen“, beharrte sie schmollend.
    „Nur weil ich dich zu dieser feuchten Ruine trug, in der du mich zu verbergen beharrst, und dir die Füße bandagiert habe. Verflucht schwer warst du obendrein.“
    „Ich bin nicht schwer“, gab Celia zwischen
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