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Goettin meines Herzens

Goettin meines Herzens

Titel: Goettin meines Herzens
Autoren: Elizabeth Beacon
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Opfer wie ich. Es muss sie sehr verstimmt haben, dass er starb, ehe er das Familienvermögen geerbt hatte, obwohl sein Leben wohl keinen Pfifferling mehr wert gewesen wäre, hätte er das Erbe angetreten. Und es wäre mir unerträglich, wenn ein anderer leichtgläubiger Narr so wie ich auf sie hereinfallen würde.“
    „Du warst keine Närrin, mein Schatz, sondern ein junges Mädchen, das den Kopf voller romantischer Vorstellungen, Gedichte und Märchen hatte“, berichtigte er sie sanft, womit er ihre dumme Schwärmerei für Nevin so unbedeutend erscheinen ließ, wie sie es hätte sein sollen.
    „Ja, und das größte Märchen davon warst du“, sagte sie, bemüht, ihre Stimme nicht rührselig klingen zu lassen, ihre Augen nicht glitzernd von Tränen zu zeigen – vielleicht ein wenig zu erfolgreich, wie sich herausstellte.
    „Ich bin mir nicht sicher, ob ich ob dieser Feststellung geschmeichelt oder enttäuscht sein soll“, sagte er mit solch waidwundem Blick, dass ihr Herz einen Schlag lang aussetzte.
    Wer hätte gedacht, dass Kit Alstone, Earl of Carnwood, ein Mann von beträchtlicher Macht und großem Einfluss, bezweifelte, dass er begehrenswert war?
    „Geschmeichelt“, versicherte sie ihm mit verschmitztem Lächeln. „Ich träume nicht fünf Jahre lang von jedem dahergelaufenen Vagabunden, den mir der Zufall über den Weg führt, obwohl ich ihm nur einmal begegnet bin und zu dieser Zeit nicht einmal meine Sinne beisammen hatte.“
    „Nun, es war ein denkwürdiger Augenblick“, versicherte er ihr mit rauer Stimme.
    „So denkwürdig, dass ich mich nicht einmal daran erinnern konnte?“, neckte sie.
    „Ich denke, das hättest du dir gar nicht erlaubt, Venus. Ich bin nicht etwa eitel, wenn ich sage, ich habe die ungezügelte, verwegene Seite in dir geweckt, nur damals hast du ihr kein Jota vertraut.“
    „Woher weißt du das?“, meinte sie leise, wunderte sich über so viel Verständnis und wünschte, seine Intuition reichte so weit, dass er sie küsste, bis diese ungezügelte, verwegene, echte Miranda in ihr wieder die Oberhand gewann.
    „Als ich dich bei deiner Ankunft in der Auffahrt stehen sah, wollte ich nur eines, dich in mein Bett holen und für lange Zeit mit dir zusammen sein. Dann lernte ich dich besser kennen und konnte sehen, dass nichts so war, wie es in jener Nacht erschien. Statt einer Göttin, die mit den menschlichen Narren zum eigenen Vergnügen spielte, warst du edelmütig, schön und sehr menschlich. Du warst auch sehr empfänglich für meine schamlosen Avancen, auch wenn diese Empfänglichkeit dich offenbar sehr schockierte. Schon bald befand ich, dass du mir die vollkommene Gemahlin sein würdest, mein Herz, doch ich habe mir nicht eingestehen wollen, wie leer mein Leben ohne dich sein würde, bis ich dich fast verloren hätte. Wenn ich bei Verstand gewesen wäre, hätte ich noch an diesem ersten Tag in der Auffahrt vor dir auf die Knie fallen und mich dir ergeben sollen, doch ich war ein verblendeter Narr, der sein Schicksal nicht gleich erkannte, als es ihm erneut begegnete.“
    „Du bist kein Narr, aber bist du dir deiner Gefühle auch wirklich sicher?“, fragte sie angespannt, denn wenn er sich nicht sicher war, würde es ihr das Herz aus der Brust reißen.
    „Du dummes Ding“, schalt er, „sehe ich denn so unsicher aus?“
    Sie erlaubte sich den Luxus, in seine Augen zu blicken und ihm all ihre Empfindungen in den ihren zu offenbaren und, nein, er sah überhaupt nicht unsicher aus. Er sah fürwahr frohlockend, leidenschaftlich und sehr, sehr sicher aus.
    „Nein, du siehst nicht aus, als ob du je an etwas zweifeln würdest, mein Liebster, eines Tages musst du mir beibringen, wie man das anstellt“, neckte sie ihn und hob sich auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen.
    Nach einigen Minuten der glühenden Leidenschaft zwang er sich schließlich, sich von ihr zu lösen. Auf Armeslänge hielt er sie von sich.
    „Also wirst du nun endlich einen ehrbaren Mann aus mir machen?“, fragte Kit. Erstaunt gewahrte sie, wie angespannt er ihre Antwort erwartete.
    „Ja, denn ich glaube, du verdienst mich wirklich“, sagte sie mit strahlenden Augen voll diebischer Freude, worauf er sie hochhob und im Kreis herumschwang, bis ihr schwindlig wurde.
    „Oh ja, das ist wahr“, sagte er frohlockend. „Tatsächlich verdienen wir einander, meine Miranda.“
    „Ja, das bin ich“, antwortete sie mit einem selbstzufriedenen Lächeln, das ihren eisernen Entschluss, ihr Leben allein zu
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