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Göttin der Rosen

Göttin der Rosen

Titel: Göttin der Rosen
Autoren: P.C. Cast
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Plötzlich kam ich an eine scharfe Kurve in dem Labyrinth, bin gestolpert und in eine Grube gefallen. Der Aufprall hätte weh tun müssen, aber das tat er nicht, denn mein Sturz wurde abgefangen.« Mikkis Lippen zuckten, dann verzogen sie sich zu einem verführerischen Lächeln. »Von Blütenblättern. Ich war in eine Grube gefallen und auf einem Bett aus Rosenblättern gelandet, Tausende von Rosenblättern. Ihr Duft erfüllte die Luft, und meine nackte Haut prickelte dort, wo sie mich berührten. Und dann spürte ich seine Hände. Sie waren nicht weich, sondern rau und stark und fordernd. Die Mischung aus diesen beiden so verschiedenen Empfindungen war unglaublich erregend. Er streichelte meinen nackten Körper, erst meine Brüste, dann meinen Bauch und meine Schenkel. Er berührte mich genau so, wie ich mich selbst berührt hätte. Es war, als würde er all meine Träume und geheimsten Wünsche kennen.«
    Mikki machte eine Pause und strich sich mit zitternden Fingern eine Strähne aus dem Gesicht. Dann fuhr sie schnell fort, um sich ihre Nervosität nicht allzu sehr anmerken zu lassen. »In der Grube war es dunkler als im Garten, und meine Sicht war verschwommen, fast so, als hätte der Duft der Rosen eine Art Nebel gebildet. Ich konnte ihn nicht sehen, aber wo immer er mich berührte, stand meine Haut in Flammen. In allen bisherigen Träumen hatte ich seine Präsenz nur entfernt gespürt, als wäre er ein substanzloses Wesen, ein Geist oder ein Schatten. Ich wusste, dass er da war, aber er hat mich nie verfolgt und nie berührt. Doch auf dem Bett aus Rosen hat sich alles geändert. Ich spürte seine Hände auf mir, und als ich selbst die Arme nach ihm ausstreckte, konnte ich ihn tatsächlich auch berühren. Ich zog ihn an mich. Und er … er war …«
    Mikki schloss die Augen und gab sich der Erinnerung hin. »Er war so mächtig und stark und unglaublich groß. Ich strich mit beiden Händen über seine breiten Schultern und Arme. Seine Muskeln waren hart wie Stein. Und ich spürte noch etwas anderes. Er war … er hatte …« Sie versuchte, den Kloß hinunterzuschlucken, der sich plötzlich in ihrem Hals gebildet hatte. Konnte sie das Nelly wirklich erzählen? Konnte sie das irgendjemandem erzählen? Sich daran zu erinnern, das war fast so, als würde sie wieder in jener Grube der unfassbaren Empfindungen liegen. Wie von selbst hatten sich ihre Hände in seinen dichten Haaren vergraben. Sie wollte die Augen öffnen und endlich, endlich sein Gesicht sehen. Und dann berührten ihre Finger plötzlich etwas Seltsames. Hörner. Der Mann, der eine Begierde in ihr auslöste, die sie nie zuvor gekannt hatte, hatte Hörner.
    Nein! Das konnte sie Nelly nicht erzählen. Es war einfach zu verrückt. Stattdessen fuhr sie rasch fort: »Er hatte irgendeine Art Kostüm an. Es war aus Leder – hartes Leder, das seine ganze Brust bedeckte. Wie … wie« – sie suchte nach dem richtigen Wort, »wie ein Brustharnisch. Es war unglaublich erotisch – seine harten Muskeln waren nur notdürftig bedeckt von dem harten Leder. Ich habe ihn mit den Händen erkundet, ihn gestreichelt, und er hatte sein Gesicht in meinen Haaren vergraben, genau hier.«
    Mikki hob langsam die rechte Hand, zog eine dicke Strähne ihrer roten Locken nach vorn und legte die Finger an ihr rechtes Ohr.
    »Genau hier war sein Gesicht, so dass ich jeden Laut hören konnte, den er von sich gab. Als ich ihn gestreichelt habe, hat er gestöhnt, nur war es nicht wirklich ein Stöhnen – jedenfalls kein Stöhnen, das ein Mensch von sich geben würde. Es war ein tiefes Knurren, das sehr, sehr lang anhielt. Ich weiß, das hätte mir Angst machen sollen. Ich hätte schreien und mich wehren oder zumindest wie gelähmt sein sollen vor Angst. Aber ich wollte, dass er bei mir bleibt. Dieser schreckliche, wundervolle, animalische Laut erregte mich nur noch mehr. Ich habe mich gefühlt, als würde ich sterben, wenn ich ihn nicht haben könnte – ganz und gar. Als ich mich ihm entgegengebogen habe, konnte ich sofort seine Erektion spüren. Er rieb sich an mir.«
    Mikki schluckte erneut. »Und dann hat er gesprochen. Seine Stimme war anders als alles, was ich je gehört habe. Die Stimme eines Mannes, aber auch wieder nicht. Die Stimme eines Tieres, aber auch wieder nicht. Die Macht, die darin lag, durchzuckte meinen Körper, und es war, als könnte ich ihn auch in meinen Gedanken hören.«
    Als sie nicht weiterredete, fragte Nelly atemlos: »Was hat er gesagt?«
    »Er stöhnte
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