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Göttin der Rosen

Göttin der Rosen

Titel: Göttin der Rosen
Autoren: P.C. Cast
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Urgroßmutter«, fiel Mikki ihr ins Wort.
    Nelly lächelte und nickte. »Du weißt, dass ich dein Hobby super finde und dass ich dich ein bisschen um deine Fähigkeit beneide, so schöne Rosen zu züchten.«
    »Tut mir leid, dass ich dich so angefahren habe«, entschuldigte sich Mikki sofort. »Ich sollte nicht so empfindlich reagieren. Ich glaube, ich schlafe nicht genug.«
    Nellys Stirn legte sich in Sorgenfalten. »Du hast mir nicht gesagt, dass du schlecht schläfst.«
    »Oh, nein, das ist halb so schlimm«, wehrte Mikki schnell ab. »Ich habe einfach zu viel Arbeit aus dem Büro mit nach Hause genommen und bleibe zu lang auf.«
    Bitte frage nicht weiter nach , dachte sie und warf Nelly einen nervösen Seitenblick zu, während sie in ihrem Cappuccino rührte und dann einen Schluck nahm. Ihre Freundin musste nicht wissen, dass ihre Erschöpfung nichts mit Schlafmangel oder zu viel Arbeit zu tun hatte. Sie wollte nur in ihre Traumwelt entfliehen und schlafen, und auch wenn sie sich nach diesen Trips in das Reich der Phantasie nie wirklich ausgeruht fühlte, spürte sie jede Nacht den heftigen Drang, dorthin zurückzukehren.
    »Mikki?« Nellys Stimme riss sie aus ihren Gedanken.
    »Ähm ja … wo war ich?«, stammelte sie.
    »In dem schönen Rosengarten.«
    »Ach, genau.«
    »Und der Traum wurde verrückt.«
    »Ja.« Mikki richtete ihren Blick wieder auf den Kamin. »Eine Weile bin ich einfach zwischen den Rosen herumspaziert, habe sie berührt und ihre Schönheit bewundert. Ich hatte richtig geraten – es war früher Morgen, die Luft frisch und kühl, Tau lag auf den Rosen. Der Garten sah aus, als wäre er gerade gewaschen worden. Er war kreisförmig angelegt, so dass die Rosenhecken eine Art Labyrinth bildeten, und ich fand es unglaublich schön, einfach eine Zeitlang darin herumzuwandern.«
    Mikkis Lächeln wurde unsicher, und sie musste eine Pause einlegen, bevor sie den nächsten Teil ihres Traums erzählte. Sie konnte fühlen, wie ihre Wangen sich röteten. Abrupt sah sie auf und begegnete dem neugierigen Blick ihrer Freundin.
    »Du schämst dich doch nicht etwa?«
    Mikki grinste verlegen. »Doch, irgendwie schon.«
    »Bitte erinnere dich daran, dass wir beim Brazilian Waxing waren. Zusammen. Im selben Raum. Also krieg dich wieder ein und erzähl weiter. Und wenn das nicht hilft, dann denk daran …« Nelly biss herzhaft in ihren Keks und fuhr mit vollem Mund fort: »Ich bin ein Profi.«
    »Erinnere mich bloß nicht daran«, murrte Mikki. Sie atmete tief durch. »Okay, ich war also in dem Rosengarten, und da habe ich ihn plötzlich gespürt. Ich konnte ihn nicht sehen, aber ich wusste, dass er hinter mir war.« Sie leckte sich über die Lippen. Unbewusst hob sie eine Hand an ihre Kehle, und ihre Fingerspitzen strichen sachte über die empfindliche Haut an ihrem Hals, während sie weitererzählte. »Ich bin schneller gegangen, weil ich zuerst das Gefühl hatte, als müsste ich vor ihm fliehen, aber das hat sich bald geändert. Ich konnte ihn hinter mir hören – er kam immer näher. Er versuchte gar nicht, leise zu sein oder sich zu verstecken. Die Laute, die er von sich gab, waren animalisch … gefährlich …, als würde ich von einem wilden Tier gejagt.«
    Mikki versuchte, ruhig zu atmen. Hitze durchströmte ihren Körper, und sie konnte fühlen, wie ein Schweißtropfen nass und heiß zwischen ihren Brüsten hinabrann.
    »Hattest du Angst?«
    »Nein«, flüsterte Mikki so leise, dass ihre Freundin sich vorbeugen musste, um sie zu verstehen. »Das ist ja das Seltsame. Ich hatte überhaupt keine Angst. Ich war gespannt … erregt … ich wollte, dass er mich einholt. Ich rannte nur weiter, weil ich wusste, dass ihn das antreibt – und ich wollte ihn unbedingt antreiben.«
    »Wow«, hauchte Nelly. »Sexy …«
    »Hab ich dir doch gesagt. Und es wird noch besser.«
    »Gut.« Nelly biss in den nächsten Keks.
    »Ich bin also völlig nackt vor ihm weggerannt, und dabei habe ich gelacht . Der Wind strich über meine Haut, und es hat sich angefühlt wie eine zärtliche Berührung. Ich genoss jedes Knurren, jedes Schnauben, jedes Ächzen des Biestmannes, der mich verfolgte. Ich wollte, dass er mich fängt, aber erst, wenn er richtig, richtig scharf darauf war.«
    »Um Himmels willen, hör jetzt bloß nicht auf. Hat er dich gefangen?«
    Mikkis Augen nahmen erneut einen verträumten Ausdruck an, und ihr Blick senkte sich wieder auf den Kamin.
    »Ja und nein. Wie gesagt: Ich bin gerannt, und er hat mich verfolgt.
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