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Go West - Reise duch die USA

Go West - Reise duch die USA

Titel: Go West - Reise duch die USA
Autoren: Rau Sandy und Gina
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Freundin und Reisegefährtin Shanine und grinste.
    »Ich hab sie in den Container für Sexbomben geworfen«, erwiderte ich. Sie hielt mir die Hand hin, und ich schlug ein.
    »Hey, vier Monate Freiheit und scharfe amerikanische boys !«
    »Vergiss Meyer und Lange nicht!«, warf ich ein.
    »Die wohnen bei Emilia und Robert«, meinte meine Freundin trocken. »Da gehören sie auch hin.«
    »Hör mal«, grummelte ich, »wenn die da drüben alle so kräftig sind wie die aus Trishs Klasse, wird es nichts mit den amerikanischen boys .«
    »Ist halt ’n Stück mehr Arbeit«, erwiderte Shanine ungerührt.
    »Soll auch schlanke boys geben«, kam es von Sandy.
    »Amerika ist ein weites Land«, stöhnte ich. »Und ich darf noch nicht Auto fahren.«
    In dem Moment rief eine Angestellte der Airline unseren Flug auf, und ich kramte meinen biometrischen Pass hervor, um ihn zum dreiundzwanzigsten Mal checken zu lassen, bevor wir in die Maschine steigen konnten. In die USA könnt ihr übrigens nicht mehr mit eurem alten Reisepass fliegen, selbst wenn er noch gültig ist. Nein, es muss ein biometrischer sein. Als ich auf dem Einwohnermeldeamt war, wurden meine Fingerabdrücke genommen, und ich brauchte eins von diesen furchtbaren neuen Fotos, auf denen man nicht lächeln darf.
    Außerdem mussten wir ein Visum beantragen und uns ein Gesundheitszeugnis ausstellen lassen.
    »Das reicht nicht«, raunzte mich die Flugbegleiterin an. Mir rutschte das Herz in die Hose. Aus mit der Amerikareise. »Ihr Ticket, bitte!«
    Mit einem unterdrückten Fluch holte ich auch noch das Ticket hervor, und dann endlich konnte ich Sandy folgen, die der Schlauch, der uns Touristen ins Flugzeug pumpte, bereits verschluckt hatte.
    Als ich neben Shanine in Reihe dreizehn auf Sitz C plumpste, hatte ich das erste Mal das Gefühl, dass diese Reise nicht unbedingt so verlaufen würde, wie unsere Eltern sich das vorgestellt hatten. Wir schnallten uns an, und dann ging’s los.
    Nach Frankfurt.
    ***
    Wenn man das erste Mal nach Übersee fliegt, lernt man schnell, was ein Direktflug, was ein Stopover und was ein Nonstopflug ist. Wir hatten einen Direktflug gebucht. Das bedeutet, dass man nicht direkt fliegt, sondern zum Beispiel wie wir über Frankfurt/Main nach Newark. Fragt mich nicht, warum. Es kann noch schlimmer kommen. Wollt ihr, sagen wir, nach Fort Lauderdale in Florida fliegen, fliegt ihr möglicherweise von Berlin nach London, von da aus zum John-F.-Kennedy-Flughafen in New York, da steigt ihr um nach Atlanta, um von dort nach sechs Stunden Aufenthalt nach Fort Lauderdale zu düsen. Wenn ihr ankommt, seid ihr halb tot, es ist nach Mitternacht, es gibt keine Mietwagen, keine Taxis und keine Hotelshuttles mehr, und ihr werdet verhaftet, weil ihr einen hochtoxischen Pfirsich illegal in eurem Rucksack in die USA eingeführt habt.
    Doch ich wollte ja vom Direktflug erzählen. Hab ich jetzt. Also, ein Direktflug bedeutet nur, dass man nicht irgendwo übernachten muss, jedenfalls nicht in einem Hotel. Auf einem Flughafen schon. Es bedeutet weiterhin, dass man sein Gepäck nicht zwischendurch aus- und einchecken muss. In den USA kann euch aber genau das passieren – aufgrund der Sicherheitsbestimmungen, die wegen Osama Bin Laden eingeführt wurden. Wenn man dann weniger als drei Stunden Zeit hat, seinen Anschlussflug zu kriegen, hat man verloren.
    Also: Direktflug: nicht direkt, aber irgendwie hin.
    Stopover: Man übernachtet irgendwo, meist in tropischen Gewächshäusern.
    Nonstop: Man fliegt echt direkt, es sei denn, der Vogel stürzt ab.
    So, ich saß also jetzt mit meiner Schwester und neunzehn aufgeregten Klassenkameraden im Flieger, der nonstop von Frankfurt nach Newark unterwegs war. Da wir nicht Businessclass, sondern Holzklasse gebucht hatten, dauerte es mit dem Essen entsprechend lange. Ich hatte mittlerweile gewaltigen Kohldampf. Shanine wiegte den Kopf zu den Klängen ihres iPods hin und her, doch mir blieben nur Donalds Abenteuer aus den Fünfzigern auf dem Flugzeugmonitor schräg vor mir, da ich blöderweise vergessen hatte, den Akku meines eigenen iPods aufzuladen. Da endlich näherten sich aus Reihe neununddreißig kommend die hübschen, sich in Altersteilzeit befindlichen Flugbegleiterinnen mit dem Essenswagen.
    » Chicken or beef … chicken or beef … chicken or beef …?«
    Die Frage wiederholte sich etwa hundertachtunddreißig Mal, ehe die Mädels bei Reihe dreizehn angelangt waren.
    Es gab nur noch beef . Das beef sah aus wie ein breit
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