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Go West - Reise duch die USA

Go West - Reise duch die USA

Titel: Go West - Reise duch die USA
Autoren: Rau Sandy und Gina
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schönen Rucksack am liebsten auffressen zu wollen. Während ich immer näher zum Schalter vorrückte, sah ich, wie der Beamte den Rucksackbesitzer aus der Reihe holte und wegbrachte.
    Sandy stieß mich an. »Der hat bestimmt Rauschgift geschmuggelt!«
    Ich gab meinem eigenen Rucksack einen Schubs mit dem Fuß, um ihn ein Stück weiterzubefördern. Vor mir waren nur noch Herr Lange und Philipp, dann war ich an der Reihe.
    »Rauschgift hab ich extra nicht mitgenommen«, sagte ich ernst. »Nur ein paar Kondome.«
    Shanine riss die Augen auf. »Echt?«
    »Hm. Ich geb dir eins ab, falls du es brauchst.«
    »Mann, danke! Du bist eine echte Freundin.«
    »Stimmt, bin ich. Ach, Shanine …«
    »Ja?«
    »Das war ein Scherz. Alles, was ich an Gummis dabei hab, sind Gummibärchen.«
    »Na toll. Dann bist du schuld, wenn ich zu früh Mutter werde.« Sie stieß mich an. »Los, du bist dran!«
    Tatsächlich, Philipp war durch, und der Beamte gähnte gerade vor Langeweile. Ich nahm meinen Rucksack auf und trat einen Schritt vor.
    »Stop!«
    Ich erstarrte. Wie aus dem Nichts stand plötzlich ein Hüne von Cop neben mir und deutete auf meine Füße.
    »Gehen Sie bitte erst weiter, wenn Sie dazu aufgefordert werden!«
    Ich begann zu schwitzen. Ich hatte den unverzeihlichen Fehler begangen, über die Linie zu treten, bevor ich das auch durfte. Hastig zog ich meinen Fuß zurück.
    »First time in the United States?« Der Cop griente. Ich stammelte ein »Yes!« . Der Cop nickte gutmütig und wies mit der Hand auf seinen Kollegen.
    »Now it’s your turn.«
    Ich vergewisserte mich, dass ich nun wirklich gehen durfte, und trat vor den Mann am Schalter.
    »Hi! Your passport, your ticket and your immigration forms, please.«
    Ich reichte ihm das Gewünschte und wartete. Doch er war noch nicht fertig.
    »Please look straight into the camera!« Ich betrachtete verständnislos die fest auf ein Stativ montierte Kamera. Ehe ich zucken konnte, hatte der Typ ein Foto von mir gemacht.
    »And now press your fingers in here, please!«
    Die nahmen doch tatsächlich auch noch meine Fingerabdrücke! Während ich meine Fingerspitzen auf das kleine Glasfensterchen drückte, warf ich einen hilflosen Blick auf Sandy. Aber die hatte ganz andere Probleme. Der Hund des Cops, der mich vorhin über die Linie zurückgezogen hatte, interessierte sich sehr für den Rucksack meiner Schwester. Mit einem Mal begann er freudig zu bellen. Sandy wurde blass. Oh Mann, eben hatten wir noch gescherzt, und jetzt war es meine eigene Schwester, die Drogen schmuggelte? Ich war baff. Nun inspizierte der Mann den Rucksack aufs Penibelste, während der Hund mit treuen Augen zu seinem Herrchen aufschaute und Sandy der Todesstrafe entgegensah. Schließlich schien der Polizist das Kokain gefunden zu haben. Triumphierend hielt er Sandy einen Apfel vor die Nase.
    »Es ist nicht erlaubt, Lebensmittel in die Vereinigten Staaten von Amerika einzuführen. Ich muss diesen Apfel konfiszieren. Ist das in Ordnung, Ma’am?«
    Sandy nickte mechanisch. »Ja … yes , doch.«
    Der Cop schritt hinüber zu einer großen Tonne und warf den Apfel hinein zu seinen Brüdern. Mir tippte einer auf den Arm, und ich fuhr zusammen.
    »Welcome to the United States!« , sagte der Schalterbeamte freundlich und reichte mir meinen Pass und mein Ticket. »Have fun!«
    »Thank you, Sir!« , stotterte ich. Der war jetzt richtig nett. Dann winkte er Sandy, die gerade noch mal der Isolationshaft entgangen war. Ich entfernte mich ein paar Schritte vom Schalter und wartete auf sie und die anderen. Als auch der Letzte unserer Gruppe die Prozedur überstanden hatte, stand es fest:
    Wir waren in Amerika!
    ***
    »What’s up, Gina?« , begrüßte mich Trish und umarmte mich, was mir wiederum nicht gelang, da ihre Leibesfülle meinen Armen Grenzen setzte. Einundzwanzig Schüler und zwei Lehrer wurden von zwanzig amerikanischen Familien abgeholt, die jede aus mindestens sechs Personen bestand. Da waren nicht nur Eltern und Geschwister mitgekommen, sondern auch Freunde und Nachbarn. Der Empfang war so herzlich, dass er meine Eindrücke vom Flughafen augenblicklich verblassen ließ. Trishs Eltern waren nicht minder füllig, aber ihre Schwester Liz und ihr Bruder Daniel waren zu meiner Überraschung gertenschlank. Mir war die ganze Familie auf Anhieb sympathisch.
    »You must be Gina!« , empfing mich Trishs Vater und quetschte mit seiner fleischigen Pranke meine Hand. »My name is George, and this is my wife Lisa.«
    »Nice to
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