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Glückskekse

Titel: Glückskekse
Autoren: A. Bauer
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Händen. In sehr festen sogar. Er ist nämlich mit seinem Partner verheiratet.“ Dann wende ich mich wieder an den gebundenen Mann.
    „Was machst du eigentlich hier? Und wo ist Jo?“
    „Mein Mann ist irgendwo in Deutschland unterwegs und ich hoffe für ihn, dass er nicht schon wieder einen Sorgenfall mitbringt. Und wenn er am Wochenende Dienst hat, dann arbeite ich hier ein bisschen nebenbei hinterm Tresen. Mir macht es Spaß und so hab ich ein bisschen Abwechslung. Zu Hause würde mir eh nur die Decke auf den Kopf fallen.“
    „Leo Schatz, könntest du mich mal ein wenig aufklären? Woher kennt ihr beiden euch?“, mischt sich nun Gabriel ein und ich kann an seinem Gesicht erkennen, dass es ihm nicht behagt, im Dunkeln zu stehen. Na, dann will ich mal nicht so sein.
    „Als ich letzte Woche fluchtartig München verlassen habe, da bin ich mit der Bahn hierher gefahren. Und Jo, also der Mann von Piet hier, war der Zugbegleiter und hat sich ein wenig um mich gekümmert. Nicht so, wie du denkst“, lege ich beschwichtigend meine Hand auf seinen Arm, weil ich ihm ansehen kann, dass er ganz andere Gedanken hat. „Wir haben uns etwas unterhalten, er hat mir zu essen und zu trinken gebracht und wie eine Mutter geschimpft, als ich nicht aufgegessen hatte. Zum Schluss gab er mir noch seine Karte mit, für den Fall, dass ich jemanden zum Reden bräuchte. Und gestern waren wir drei zusammen in der Disco, in der ihr mich gefunden habt“, ende ich.
    „Und warum habt ihr nicht auf Leo aufgepasst?“, fragt er Piet mit funkelnden Augen, der gar nicht weiß, was Sache ist.
    „Wieso aufgepasst? Wir haben uns nur gewundert, dass er auf einmal weg war. Aber hier in Köln ist eigentlich keiner lange alleine. Wir haben gedacht, dass er jemanden gefunden hat, mit dem er sich amüsieren will. Ein bisschen sauer war ich schon, dass er sich nicht verabschiedet hat. Was ist denn geschehen?“
    „Alles halb so wild“, versuche ich die Lage wieder zu beruhigen. Doch ich habe nicht mit einem rachsüchtigen Engel gerechnet.
    „Halb so wild. Der Typ hat dir K.O.-Tropfen gegeben und hätte dich um ein Haar vergewaltigt. Wäre Michael nicht dazwischen … mir wird schon wieder ganz schlecht, wenn ich nur daran denke“, schüttelt sich Gabriel und zieht mich in seine Arme.
    Ich hab nicht damit gerechnet, dass er so daran zu knabbern hat. Behutsam lege ich meine Hände auf seine Wangen. „Gabriel, Liebster. Es ist alles gut. Ich hab die Sache schon vergessen. Tu du es bitte auch, ja.“
    Mit feuchten Augen nickt er und haucht mir einen liebevollen Kuss auf die Lippen. „Ich hatte solche Angst um dich, Leo. Wenn dir …“, ich weiß ganz genau, was er jetzt sagen will, deshalb unterbreche ich ihn ziemlich rüde.
    „Wenn du nicht damit aufhörst, dann werde ich ziemlich sauer. Haben wir uns verstanden? Dich trifft keine Schuld, mir geht es gut und damit basta. Noch ein Wort darüber und du kannst nachher den Sekt alleine trinken und ich werde mit zu Piet fahren.“
    Entsetzt sieht er mich an, merkt aber anscheinend gleich, dass ich es wirklich ernst meine. Ergeben nickt er. Sein Blick wandert über mein Gesicht und auf einmal legt sich ein kleines Lächeln um seinen Mund.
    „Ich hab gar nicht gewusst, dass du so dominant sein kannst. Wie es aussieht, muss ich mich bei dir warm anziehen, oder?“
    „Wir wissen so vieles noch nicht voneinander. Aber eins kann ich mit Sicherheit sagen“, ich beuge mich ganz dicht an sein Ohr, denn dafür brauche ich keine Zuhörer, „ich habe es viel lieber, wenn du dich für mich ausziehst.“ Grinsend muss ich feststellen, dass nicht nur ich bei solchen Sachen erröten kann.
    „Du kleiner, versauter Bürohengst. Du stehst also darauf, wenn ich für dich strippe?“
    „Jep!“
    „Kannst du haben … aber nicht hier.“
    „Da bin ich aber beruhigt. Ich will nämlich der Einzige sein, der dich nackt sieht!“
    „Das ist aber schade“, mischt sich ein feixender Piet ein, denn die letzten Sätze haben wir wohl wieder etwas lauter gesprochen. Verlegen seufzend vergrabe ich mein Gesicht in Gabriels Halsbeuge. Ist das peinlich.
    „Tzz“, meint Piet und sieht uns beide an, „ich hab wirklich gedacht, dass du in eurer Beziehung die Hosen anhast, Leo, nach dem Statement eben. Aber wenn ich das jetzt so sehe, bin ich mir gar nicht mehr so sicher. Aber egal, ihr beide werdet es schon meistern. Und wenn nicht, dann könnt ihr gerne bei Jo und mir nachfragen, wie man sich in einer festen Beziehung so
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