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Glücksgriff

Glücksgriff

Titel: Glücksgriff
Autoren: Jill Mansell
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sei. Tatsächlich war er verglichen mit Fenn völlig durchschnittlich gewesen …
    »Schickt mir Postkarten«, platzte Miranda heraus und verbannte die bestürzende Erinnerung aus ihrem Kopf. Nicht, dass sie Sex mit Fenn gewollt hätte – um Himmels willen, nein! –, aber Chloes Urteil war trotzdem ein bisschen eine Bombe gewesen. Wenn Greg nur Durchschnitt war, nun ja …
    Ich muss mehr ausgehen, dachte Miranda. Ich verpasse Gott weiß was.
    Das Dumme war, dass der einzige Mensch, mit dem sie wirklich ausgehen wollte, mit jemand anderem abgezogen und nicht länger in der Nähe war.
    »Sind wir fertig?«, fragte Tom, als Chloe sich durchs offene Fenster beugte und Florence zum Abschied küsste.
    »Hab meinen Flachmann.« Florence klopfte zufrieden auf ihre Manteltasche. »Das und einen Pass, mehr brauche ich nicht.«
    »Du solltest dich auch benehmen«, sagte Miranda, als sie an der Reihe war.
    »Dürfen wir heiraten?«
    »Nur einander.«
    »Ich soll einen perversen Pfarrer heiraten? Ha, du machst wohl Witze.« Florence tauschte einen Blick gespielten Entsetzens mit Tom. Doch unter den Falten von Florence’ flottem schwarzem Cape ging, wie Miranda erkannte, ernsthaftes Händchenhalten vor sich.
    Ehrlich, wie waren die denn drauf?
    »Wenn sie Akne hätten, würden sie als Teenager durchgehen«, stellte sie fest, als das Taxi um die Ecke gebogen war.
    »Nur dass Teenager sich eine Kreuzfahrt durch die Karibik nicht leisten können«, erklärte Chloe. »Ups, Mattie hat gerade wieder auf deine Schulter gespuckt. Willst du sie mir geben?«
    »Komm doch kurz rein«, drängte Miranda, die sich plötzlich einsam fühlte. Ein ganzer Monat allein in einem sonst leeren Haus lag dräuend vor ihr. Was, wenn sie ein bisschen verrückt wurde und anfing, mit sich selbst zu reden?
    Aber Chloe streckte immer noch die Arme aus, bereit, Mattie zurückzunehmen.
    »Wir können nicht. Wir fahren für einen Tag zu meiner Mutter.« Sie fühlte Mirandas Enttäuschung und sagte: »Es ist ein großes Familienfest. Oh, aber du könntest doch auch kommen, wenn du magst.«
    Miranda schauderte und schüttelte den Kopf, als sie sich an das letzte Mal erinnerte, als sie und Chloes Mutter sich vor Adrians Haus in der Milligan Road getroffen hatten.
    »Ist schon in Ordnung. Hab wirklich viel zu tun.«
    Fenn, der ihr Mattie abnahm, sagte: »Zum Beispiel dir einen sauberen Pullover anziehen.«
    »Ist er immer so herrisch?« Miranda verdrehte die Augen. »Denn wenn du zu dem Schluss kommst, dass du es keine Minute länger aushältst, könntest du immer noch abhauen und wieder mit mir zusammen wohnen.«
    Fenn setzte Mattie geschickt in ihren Sitz hinten in dem neuen Volvo. Die Tage des schwarzen Lotus waren lange vorbei. Chloe lächelte.
    »Danke, aber ich glaube, ich bleibe, wo ich bin.«
    Miranda, die sie um ihr Glück beneidete, stand da und winkte, bis der dunkelgrüne Volvo außer Sichtweite war. Sie drehte sich um und ging ins Haus zurück, dabei erschnupperte sie einen Hauch von Babykotze.
    Gut, und was nun?
    Abgesehen davon, dass sie ihren Pullover auszog, was durchaus angeraten schien.

62
    Mirandas Erfahrung nach schienen die Heldinnen in sentimentalen Filmen, die deprimiert waren und zu viel Zeit hatten, immer etwas zutiefst Wertvolles und Konstruktives zu finden, was sie im Haushalt tun könnten. Miranda, die kein bisschen heldenhaft war, hatte dies bemerkt und beschlossen, dass sie verrückt sein mussten. Wenn man sich elend fühlte, gab es einem sicher ein noch schlimmeres Gefühl, etwas so Furchtbares zu tun wie den Küchenboden zu schrubben. Jeder Narr konnte das sehen.
    Was, um Himmels willen, nutzte es, das Haus zu putzen, wenn Florence gerade für einen Monat weggejettet war und keiner es sehen würde?
    Miranda klopfte mit den Fingern unruhig auf dem Telefon herum und wählte dann Bevs Nummer. Wie oft hatte sich Bev an einem Sonntag verloren gefühlt und sie angerufen, um vorzuschlagen, irgendwo hinzugehen – was hieß, irgendwo, wo es viele Männer gab – und zu Mittag zu essen?
    Doch das Telefon läutete und läutete. Bev war nicht da, Natürlich nicht, dachte Miranda, während sie auflegte, sie ist bei Johnnie, völlig glücklich und beide ein Paar Turteltäubchen, dass es einem schlecht dabei wurde.
    Ehrlich, was für eine Undankbarkeit. Da macht man sich die Mühe, das hoffnungslose Leben der Freundinnen zu ordnen, findet die perfekten Partner für sie … und als Nächstes entschwinden sie ins
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