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GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt

GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt

Titel: GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt
Autoren: A.F.Morland
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verschaffen, doch Ugar war ihm trotz der Verletzung und dem Nachteil, einen Arm weniger zu besitzen, ein ebenbürtiger Gegner.
    Ein zweiter Dreiarmiger eilte Arrgo zu Hilfe.
    Ich ließ nicht zu, daß sich der Markiase auch gegen Ugar wandte. Mein Schwert streckte ihn nieder. Sein Schrei lenkte Arrgo für einen Sekundenbruchteil ab. Und das wurde ihm zum Verhängnis. Ugar nützte seine Chance mit sicherem Blick. Mit gestrecktem Schwertarm sprang er nach vorn, und die Klinge drang Arrgo tief in die Brust. Der Dreiarmige schien die tödliche Verletzung nicht fassen zu können. Ungläubig brüllte er auf. Ugar trat zurück und zog das Schwert aus der Wunde. Arrgo brach zusammen. Und so verlor Markia auch Skups Stellvertreter.
    Während sich die Markiakrieger um ihren sterbenden Anführer kümmerten, ergriffen wir die Flucht. Die letzten beiden überlebenden Kristallvampire verfolgten uns. Wir erledigten sie mit dem magischen Hammer, rannten über einen schmalen Zickzackpfad zum See hinunter und sprangen in unser Boot.
    Diesmal ruderte ich mit.
    Über Sorticas stand eine dunkelgrüne Rauchsäule, die sich mehr und mehr verdichtete.
    »Das ganze Kloster wird abbrennen!« rief Ugar. »Etwas Besseres hätte gar nicht passieren können. Sobald Skup von Ramba umgedreht wurde, werden es Darganesen und Markiasen gemeinsam wiederaufbauen, und Sorticas wird wieder von jedermann betreten werden können.«
    Wir kämpften uns die Flußströmung hinauf und setzten schließlich unseren Fuß auf darganesischen Boden.
    Ragu erwartete uns voll brennender Ungeduld. Ugar sah ihr sofort an, daß etwas Schreckliches passiert war.
    »Was ist während unserer Abwesenheit geschehen, Ragu?« fragte er die Prinzessin.
    Das einäugige Mädchen senkte den Kopf. »Ramba hat uns alle belogen. Er wollte Skup nicht haben, um ihn umzudrehen, sondern um sich an ihm zu rächen.«
    »Und?« - »Skup ist tot, und Arrgo wird seinen Platz einnehmen.«
    Ugar schüttelte den Kopf. »Das kann er nicht, denn es kam auf Sorticas zwischen ihm und mir zu einem Zweikampf. Ich habe Arrgo getötet. Nun kann es endlich Frieden geben zwischen Dargan und Markia. Wir werden die Grenze auslöschen, und du wirst gütig und gerecht über beide Völker herrschen. Dazu wäre es wohl nicht ohne Tony Ballard gekommen.«
    Ragu reichte mir ihre schmale grüne Hand. »Ich danke dir für alles, was du für uns getan hast, Tony Ballard.«
    »Ich hab’s ganz uneigennützig getan«, erwiderte ich.
    Man versorgte Ugars Verletzung. Anschließend ließ er es sich nicht nehmen, mich zu jenem Hügel zu begleiten, den ich mit Roxane betreten hatte, nachdem wir das Dimensionstor durchschritten hatten.
    Roxane. Wehmut und Trauer erfüllten mich. Sie war nicht sehr lange bei uns gewesen, aber in dieser Zeit hatten wir sie alle ins Herz geschlossen. Ich wußte nicht, wie ich es Mr. Silver beibringen sollte, daß seine Freundin ein Opfer von Tingo, der Dämonenschlange, geworden war.
    »Lebewohl, Tony«.
    »Vielleicht sehen wir uns mal wieder«, gab ich zurück.
    »Kaum, ich werde das Reich der grünen Schatten niemals verlassen.«
    »Werde glücklich mit Ragu«
    »Ganz bestimmt.«
    »Vielleicht kommen mein Freund, wenn er wieder genesen ist, und ich euch mal besuchen.«
    »Darüber würden wir uns ehrlich freuen.«
    »Ich drücke Dargon und Markia für ein gemeinsames friedliches Zusammenleben die Daumen.«
    »Es wird nie wieder Krieg im Reich der grünen Schatten geben«.
    »Darum seid ihr zu beneiden«, murmelte ich und wandte mich in jene Richtung, in der sich das unsichtbare Dimensionstor befand. Ich rief mir den Zauberspruch ins Gedächtnis, mit dessen Hilfe - zusätzlich zur Parakraft -Roxane das Dimensionstor geöffnet hatte.
    Fuah eg Mases!
    Ich brauchte es nicht einmal auszusprechen, nur zu denken. Von dieser Seite schien sich das Tor leichter öffnen zu lassen. Grelle Lichtkaskaden stürzten sich auf meine Augen, und ich war für Sekunden blind. Als ich dann wieder schauen konnte, erkannte ich, daß ich mich in jener finsteren Ruine befand, in der alles seinen Anfang genommen hatte.
    Mit Trauer im Herzen kehrte ich zu meinem Peugeot zurück, und ich hatte es sehr eilig, nach Hause zu kommen, um wenigstens Mr. Silvers Leben zu retten…
    ENDE
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