Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt

GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt

Titel: GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
ein Trick!« schrie Skup.
    Die Ketten klirrten, als er wütend die Fäuste schüttelte.
    »Vielleicht ist sie eine Luftspiegelung«, keuchte Skup. »Man kann sie nicht anfassen. Und sie kann einen nicht angreifen.«
    »Bist du sicher?«
    »Absolut.«
    Der alte Zauberer kniff seine Augen zusammen. »Du hast meine Tochter in deine verdammten Arme genommen, hattest deinen widerlichen Spaß mit ihr. Nun soll es umgekehrt sein. Nun wird sie dich in ihre Arme nehmen -und wir beide werden das Vergnügen haben, dabei zuzusehen, wie du stirbst, Skup!«
    Ixa näherte sich dem Tyrann von Markia mit geschmeidigen Bewegungen. »Du hast mich zutiefst erniedrigt, als du mir meine Ehre nahmst, Skup«, sagte das Mädchen leise. »Ich bin meinem Vater dankbar dafür, daß er mir die Möglichkeit gibt, mich zu rächen. Ich werde dich töten, Skup!«
    »Du?« Der Tyrann lachte. »Mit deinen zarten Patschhändchen?«
    Ixa hob die Hände. »Sieh sie dir genau an, Skup. Sie brennen. Sie sind aus Feuer. Mein ganzer Körper ist aus Feuer, das dich verzehren wird!«
    Jetzt, wo Ixa ihn darauf aufmerksam machte, fiel es ihm auf. Tatsächlich, das Mädchen brannte. Eine bedrohliche Hitze waberte auf ihrer Körperoberfläche. Kleine Flämmchen leckten immer wieder aus ihrem Leib.
    Ixa breitete lächelnd die Arme aus.
    »Bleib stehen!« brüllte Skup, den plötzlich die Angst packte. »Komm keinen Schritt näher!«
    Das einäugige Mädchen hörte nicht auf ihn. »Ich will dich umarmen, Geliebter!« flüsterte sie. »Hast du nicht zu meinem Vater gesagt, daß es mit mir so schön für dich war? Ich hatte damals nichts davon, aber nun, nun werde ich sehr viel von der Umarmung haben.«
    Aus Ixas Haut drang ein Brausen und Zischen, so, als hätte jemand das Feuer in ihr stärker entflammt.
    Skup trieb die Todesangst den Schweiß auf die Stirn. »Ramba!« schrie er. »Ruf sie zurück!«
    »Sie wird tun, wozu ich sie erschaffen habe«, sagte der Zauberer eiskalt. »Die Stunde unserer Rache ist endlich gekommen, Skup. Wir mußten beide lange darauf warten.«
    Ixas Hitze schlug dem Tyrannen sengend entgegen. Verzweifelt versuchte er, freizukommen. Es gelang ihm nicht. Er brüllte und tobte. Alles half nichts. Ixa ließ es sich nicht nehmen, ihn zu töten.
    Die Hitze nahm ihm den Atem.
    Einen Schritt stand Ixa nur noch von ihm entfernt. Wenn sie diesen Schritt tat, war er verloren.
    »Ramba!« brüllte der Tyrann von Markia wie am Spieß. »Ramba, du kannst von mir verlangen, was du willst…«
    »Ich brauche nichts.«
    »Ich werde mich ändern, werde so sein, wie du es Ragu, der Prinzessin, angekündigt hast. Ich gebe dir mein Ehrenwort…«
    Der alte Zauberer schüttelte hartherzig den Kopf. »Ich bin nur an einem interessiert, Skup,«
    »Woran? Du sollst es haben!«
    »An deinem Leben«, sagte Ramba und lachte.
    »Du verfluchter Hund!« schrie Skup außer sich vor Wut.
    »Ixa«, sagte Ramba gelassen. »Nimm dir sein Leben. Er ist es nicht wert, es zu besitzen!«
    Und Ixa gehorchte!
    Sie machte den letzten Schritt und nahm Skup in ihre brennenden Arme. Sein Todesschrei gellte laut durch den Keller. Ixas Flammen brannten sich in seinen Körper. Gierig fraß das Feuer alles auf, und als es erlosch - wodurch Ixa verschwand -, hing ein dampfendes, dreiarmiges Skelett an der Wand.
    Ramba nickte zufrieden.
    Die Rache war vollendet.
    ***
    Die Kristallvampire!
    Große, schlanke Geschöpfe waren das, mit eckig geschliffenen Körpern, in denen sich grünes Licht brach. Die Augenzähne der durchsichtigen Blutsauger waren lang und liefen nadelspitz zu. Ich hatte solche Wesen nie zuvor gesehen. Ihr Anblick ließ mich erschauern. Ihre Leiber waren bestimmt hart. Dennoch vermochten sie sich rasch und fast lautlos zu bewegen. Ein Phänomen, das mich auch bei meinem Freund Mr. Silver anfangs in Erstaunen versetzt hatte. Bekanntlich kann er seinen Körper zu purem Silber erstarren lassen, ohne daß ihn das in seiner Bewegungsfreiheit beeinträchtigt.
    Sie traten hinter Felsen und aus düsteren Nischen hervor, versperrten uns den Weg.
    »Da sind sie«, knirschte Ugar. »Ich habe die ganze Zeit damit gerechnet, daß sie uns entgegentreten werden.«
    Ich versuchte die Gegner zu zählen, kam auf acht oder neun. Aber vielleicht waren es auch mehr. Jene, die sich im Hintergrund hielten, konnte ich nicht genau erkennen.
    Wir bildeten eine Linie.
    Plötzlich stieß einer der darganesischen Krieger einen Warnruf aus, und ich wirbelte herum. Meine Kopfhaut spannte sich, denn soeben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher