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GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt

GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt

Titel: GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt
Autoren: A.F.Morland
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Dimension mit sensiblen Sensoren. Während ich nichts spürte, fühlte Roxane die Strahlung aus der anderen Welt.
    Ihr folgte sie.
    Meine Hand lag sicherheitshalber auf dem Kolben des Colt Diamondback. Bestimmt lauerten in der Dunkelheit die Wächter des Dimensionstors. Sie beschränkten sich im Moment noch darauf, uns zu beobachten, aber das konnte sich schlagartig ändern.
    Meine Blicke versuchten die Finsternis zu durchdringen. Ab und zu hatte ich den Eindruck, etwas würde sich zwischen den zerfressenen Mauern bewegen. Dann sträubten sich meine Nackenhärchen, und mir rieselte es kalt über den Rücken. Auf Schuttbergen wuchs hohes Unkraut. Wir durchstreiften es. Meine Nerven spannten sich wie Klaviersaiten. Ich schaute nach jedem zweiten Schritt über die Schulter zurück, um keine unliebsame Überraschug zu erleben, und fühlte mich nicht besonders wohl in diesem Gemäuer, denn ich rechnete damit, daß ganz unverhofft eine Hürde auftauchen würde, an der wir nicht vorbeikonnten.
    Über uns spannte sich ein schwarzer Himmel wie aus Samt, auf dem verschieden große Diamantsplitter verstreut waren.
    Roxane blieb stehen.
    »Was ist los?« fragte ich.
    »Ich bin nicht sicher, wo es weitergeht.«
    »Versuch’s auf gut Glück«, riet ich ihr.
    Viele Möglichkeiten gab es sowieso nicht. Vor uns befand sich ein finsteres Mauergeviert. Daneben sah ich den Beginn eines Ganges, der teilweise arkadenhaft überdacht war. Die Hexe aus dem Jenseits entschied sich für diesen Gang. Intuitiv tat sie es, und es war der richtige Weg, das stellte sich Sekunden später heraus.
    Ich vernahm ein unheimliches Zischen, wie wenn Dampf aus einem Ventil entweicht.
    Tatsächlich schossen aus dem Boden dampfende Wolken. An ihrem Ausgangspunkt waren sie so dünn wie mein kleiner Finger, doch bereits in einer Höhe von einem halben Yard wirbelten sie auseinander, erreichten eine Höhe von zwei Yards und formten sich zu furchterregenden Dampfgestalten.
    Die Wächter des Dimensionstors waren auf der Szene erschienen!
    ***
    Roxane stoppte augenblicklich und ging in Abwehrstellung. Ich zählte vier Dampfgeister. Sie standen nach wie vor da, wo sie aus dem Boden gezischt waren. Gestaffelt. Vier Gegner, die uns den Weg versperrten. Aber wir durften uns von ihnen nicht aufhalten lassen. Wir mußten durch, koste es, was es wolle.
    Die erste Hürde.
    Wir durften nicht an ihr scheitern, sonst war Mr. Silver verloren.
    Die hellen Dampfgestälten starrten uns drohend entgegen. Ihre Körper waren ständig in Bewegung. Immer neuer Dampf fuhr in ihre Leiber und blies sie noch mehr auf. Ihre Arme waren dick und lang. Sie reichten fast bis auf den Boden, und ich sah lange Krallen an den Fingern.
    »Ob man durch die hindurchrennen kann?« fragte ich meine Begleiterin leise.
    »Ich glaube nicht«, antwortete Roxane. »Es kann aber durchaus sein, daß ihr Körper einseitig fest ist.«
    »Was bedeutet das?«
    »Daß wir sie nicht anfassen können, daß sie uns aber sehr wohl zu packen vermögen.«
    »Und wie gehen wir gegen sie vor?«
    »Erst mal müssen wir näher an sie heran«, sagte Roxane und machte den entscheidenden Schritt. Sie hob dabei die Hände. Ich bewunderte nicht zum erstenmal ihren Mut. Furcht schien sie nicht zu kennen. Ihr Vorteil mir gegenüber war, daß sie über die Wesen aus dem Schattenreich gründlich Bescheid wußte, da sie ja aus diesem selbst hervorging. Dadurch kannte sie auch nahezu alle Tricks, die das Böse anwandte, und auch die Gestalten, in denen die Mächte der Finsternis auftraten.
    Und sie wußte, wie man solche Gestalten aus dem Weg räumen konnte.
    Ich griff in meine Hosentasche und holte mein Feuerzeug - ich, der Nichtraucher - heraus. Es handelte sich um kein gewöhnliches Feuerzeug. Nicht nur deshalb, weil es aus massivem Silber bestand. An der Seite waren kabbalistische Zeichen eingraviert. Auch Symbole der Weißen Magie waren zu sehen. Bannsprüche von großer Wirkung umschlossen die Zeichen und Symbole. Mein Freund und Nachbar, der Parapsychologe Lance Selby, hatte es zusammen mit einem rumänischen Kollegen entwickelt.
    Man konnte damit nicht nur Zigaretten anzünden, sondern es gab einen unscheinbaren Knopf, und wenn man auf den drückte, dann fauchte eine ein Meter lange weißmagische Flamme aus der Düse.
    Das Feuerzeug war ein magischer Flammenwerfer !
    Ihn wollte ich gegen diese Dampfgeister einsetzen.
    Jetzt fächerten die Spukgestalten auseinander. Meine Nervenstränge spannten sich, bis es nicht mehr fester
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