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GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt

GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt

Titel: GK456 - Irrfahrt in die Zwischenwelt
Autoren: A.F.Morland
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rechts ausweichen. Ich empfand dabei jedoch kein Triumphgefühl. Eiskalt setzte ich meinen magischen Flammenwerfer ein. Horizontal schnitt die Flamme durch die Luft und durch den Körper des Unheimlichen. Das verkraftete er nicht. Er verging.
    Ich wirbelte auf den Absätzen herum.
    Noch ein Gegner.
    Aber um den brauchte ich mich nicht mehr zu kümmern. Mit ihm wurde Roxane fertig. Aus ihren Fingerspitzen raste ein Blitznetz. Es fiel über das Dampfwesen, hüllte es vollkommen ein und löste es auf.
    Ich tat einen erleichterten Atemzug. »Obwohl wir diese Runde für uns entschieden haben, haben wir dabei nicht sonderlich gut ausgesehen«, meinte ich.
    Roxane pflichtete mir bei. »Ich war lange Zeit nicht richtig aktiv, muß erst wieder in Schuß kommen. Beim nächstenmal wird’s wahrscheinlich schon besser gehen.«
    »Hoffentlich. Bist du okay?«
    Roxane lächelte. »Mach dir um mich keine Sorgen, Tony. So leicht bin ich nicht unterzukriegen.«
    »Wo befindet sich das Dimensionstor?«
    »Die Wächter standen bestimmt knapp davor.«
    Wir brauchten nicht mehr weit zu gehen. Plötzlich blieb Roxane stehen und sagte bestimmt: »Hier ist es.«
    »Ich kann nichts sehen.«
    »Auch nichts fühlen?«
    »Nein.«
    »Aber ich spüre die Nähe der anderen Welt.«
    »Dann sieh zu, daß wir dorthin gelangen«, sagte ich ungeduldig.
    Vor mir war nichts. Nur Dunkelheit. Wenn ich weitergegangen wäre, wäre vermutlich nichts passiert. Ich hätte nicht gemerkt, daß es hier ein Tor in eine andere Dimension gab. Ich erinnerte mich an meinen ersten Besuch in dieser Ruine zurück und glaubte, auch hier während meines Rundgangs vorbeigekommen zu sein, doch mir war nichts aufgefallen.
    So besehen, war Roxane für mich von unschätzbarem Wert.
    Sie konzentrierte sich. Ihr bildhübsches Gesicht regte sich nicht. Sie sammelte übernatürliche Kräfte, um sie dem Tor entgegenzuschleudern, denn nur auf diese Weise war es aufzustoßen.
    Tief atmete sie ein. Ihr Busen hob sich, die Nasenflügel bebten leicht. Starr blickte Roxane in die Dunkelheit, und sie sprach den Zauberspruch, der ihre Kräfte unterstützen sollte: »Fuah eg Mases!«
    Die Stimme der Hexe hallte zwischen den Ruinenwänden.
    FUAH EG MASES…
    Gespannt wartete ich darauf, daß etwas passierte.
    Bruchteile von Sekunden nur vergingen. Dann wirkte der Zauber. Krachend brach die Dunkelheit auseinander. Ein grelles Gleißen stürzte sich auf meine Augen und machte mich blind. Ich konnte meine Umgebung nicht mehr erkennen, war geblendet. Ich wußte nicht, ob Roxane sich noch neben mir befand, sah absolut nichts mehr.
    Aber es dauerte nur wenige Augenblicke.
    Dann ebbte die Wirkung der Lichtexplosion ab, und ich sah Roxane wieder. Darüber empfand ich Erleichterung. Mehr und mehr begann ich von meiner Umgebung wahrzunehmen. Alles war heller, nicht so finster wie in der Ruine. Wir hatten es geschafft. Wir waren in einer anderen Welt.
    Wir befanden uns im Reich der grünen Schatten!
    ***
    Ein dichter, dschungelartiger Wald umgab uns. Ungewöhnlich still. Über unseren Köpfen sahen wir einen grünen Himmel.
    »Eigenartig sieht das aus«, sagte ich. »Bist du sicher, daß wir uns in der richtigen Dimension befinden?«
    »Absolut sicher«, sagte Roxane und nickte. »Der grüne Himmel beweist es. Dieses Reich ist sehr arm an Farben, wie du noch feststellen wirst, Tony. Es gibt zumeist nur Grün in allen erdenklichen Schattierungen. Deshalb werden hier Farben so hochgeschätzt wie auf der Erde Gold und Edelsteine.«
    Ich schaute auf den Boden. Er war mit hellgrünem Sand bedeckt. Hinter uns wölbte sich ein grüner Buckel. Roxane schlug vor, da hinaufzugehen.
    Sie wollte sich mit einem Blick über das Gelände orientieren.
    »Hast du eine ungefähre Ahnung, wo wir uns befinden?« erkundigte ich mich, während wir den Hügel hinaufstiegen.
    »Ehrlich gesagt nein. Ich kann nur hoffen, daß wir nicht nach Markia gekommen sind.«
    »Du meinst, in Dargan wären wir besser aufgehoben.«
    »Auf jeden Fall. Die Darganesen würden uns nicht mit Feindschaft begegnen.«
    »Aber die Markiasen drehten uns durch den Wolf, wenn sie uns in ihre fünfzehn Finger kriegen, wie?«
    »Diese Gefahr besteht«, sagte Roxane.
    Wir erreichten die oberste Stelle des Hügels. Roxane drehte sich einmal um die eigene Achse. Auch ich schaute mir die Gegend an. Sie war sehr waldreich. Ich sah einen breiten grünen Fluß, der das Land in zwei Hälften teilte, erkannte in der Ferne ein schroffes grünes Gebirge.
    »Nun?«
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