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GK416 - Die Rückkehr der Bestie

GK416 - Die Rückkehr der Bestie

Titel: GK416 - Die Rückkehr der Bestie
Autoren: A.F.Morland
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Partikelchen zu einem Ganzen zusammen, wurden zu einer Einheit, zu einem Körper.
    Atax’ Höllenmacht machte es möglich, daß aus der Asche wieder Steve Dury wurde. Die Blutbestie erstand von neuem. Steif und reglos lag sie auf dem glühenden Boden.
    Die Schwärze existierte nicht mehr. Das Wasser des Sees war wieder klar, und auch Durys Körper war nicht mehr schwarz, sondern nahm wieder jene grüne Färbung von einst an.
    Langsam ging das Erwachen der Blutbestie vor sich, doch niemand hätte es in diesem Stadium noch aufhalten können…
    ***
    Roland Fouchet war trotz seines französischen Namens ein waschechter Brite. Seine Urgroßeltern allerdings hatten noch in der Bretagne gelebt. Er jedoch hatte keine besondere Beziehung mehr zu Frankreich. England war seine Heimat. Hier lebte er. Hier fühlte er sich wohl. Hier hatte er seine große Liebe gefunden.
    Ginny Fibber war ihr Name. Ein süßes, rothaariges Girl, das er zum Fressen gern hatte. Er liebte alles an ihr. Das rote Haar. Die vielen Sommersprossen in ihrem Gesicht. Die kleinen Brüste…
    Aber ihre Liebe hatte einen Haken, und deshalb mußten sie sich immer heimlich treffen. Am See. Zumeist schon in der Dämmerung, damit niemand sie sah. Diesmal waren sie ein bißchen früher verabredet, und Ginny hatte fest zugesagt, zu kommen.
    Noch stand Roland Fouchet allein am Ufer. Versteckt zwischen Büschen. So konnte er jeden, der auf ihn zukam, sehen, ohne selbst gesehen zu werden. Er war ein großer junger Mann mit klugen Augen und weichen Gesichtszügen. Seine Stärke lag in einem enormen technischen Einfühlungsvermögen, und deshalb konnte man sagen, daß er seinen Idealberuf ausübte. Er war Automechaniker.
    Ungeduldig blickte er auf seine Uhr. Ginny mußte bald auftauchen. Sie war fast immer pünktlich. Träge tickten die Minuten vorbei. Ärgerlich dachte Roland: Immer wenn ich auf Ginny warte, will die Zeit nicht vergehen, und kaum ist Ginny da, rasen die Minuten nur so dahin.
    Der Wind strich mit seinen unsichtbaren Fingern über das Blattwerk der Büsche. Dadurch entstand ein geisterhaftes Wispern. Es störte Roland Fouchet nicht. Er war kein Hasenfuß.
    Bisher hatte es noch nichts in seinem Leben gegeben, was ihm Angst gemacht hätte. Er war kräftig und traute sich zu, gegen jede Gefahr bestehen zu können.
    Aber wenn er ehrlich zu sich selbst war, mußte er doch zugeben, daß ihm der schwarze See nicht ganz geheuer war. Er war heute zwanzig. Als Steve Dury zum erstenmal in Holsworthy gewütet hatte, war Roland acht Jahre alt gewesen. Als die Blutbestie das Cornwallstädtchen erneut heimgesucht hatte, war er zwölf Jahre alt gewesen. Er hatte von dem Horror damals zwar einiges mitbekommen, aber das meiste war ihm später von den Erwachsenen erzählt worden, und er konnte heute nur sagen, daß er froh war, daß er das ganze Grauen damals nicht in vollem Umfang mitgekriegt hatte. Vielleicht hätte er einen psychischen Schaden davongetragen.
    Nachdenklich ließ Roland Fouchet seinen Blick über die glatte Oberfläche des Sees gleiten. Hier ruhte Steve Dury, das blutrünstige Monster, das so vielen Menschen den Tod gebracht hatte.
    Unwillkürlich schauderte Roland. Nein, er wollte nicht dabei sein, wenn so etwas noch mal passieren sollte. Aber konnte es noch einmal dazu kommen? Dury war verbrannt. Seine Asche färbte den See. Eigentlich war es unmöglich, daß er noch einmal zum Vorschein kam.
    Aber hatte es auch nicht ausgesehen, als wäre es unmöglich, daß Steve Dury, der Assistent von Professor Lee J. Flack, zu solch einer furchtbaren Bestie werden würde? Und doch war es passiert.
    Ärgerlich schüttelte Roland Fouchet den Kopf. Warum dachte er ausgerechnet heute so intensiv an Steve Dury? So oft hatte er sich hier schon mit Ginny Fibber verabredet, oft hatte er schon allein hier auf sie gewartet, doch noch nie hatten ihn die Gedanken an die Blutbestie so lange gefesselt.
    Ein Schauer überlief ihn. Er vernahm ein schleifendes Geräusch. Nur ganz kurz war es zu hören. Er trat zwischen den Büschen hervor. Niemand war zu sehen.
    Nervös leckte sich Roland die Lippen. Kleine Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Da war das Geräusch wieder! Der Automechaniker zuckte herum, und da flog eine Gestalt auf ihn zu…
    Es war Ginny Fibber. Sie hatte sich von hinten an ihn herangeschlichen und warf sich ihm jetzt lachend in die Arme. »Da bin ich, Darling«, sagte sie und bot ihm ihre Lippen zum Kuß.
    Er küßte sie nur flüchtig.
    »He, was ist
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