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GK416 - Die Rückkehr der Bestie

GK416 - Die Rückkehr der Bestie

Titel: GK416 - Die Rückkehr der Bestie
Autoren: A.F.Morland
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der Flucht war, dessen Aufgabe es war, abtrünnige Hexen mit séinen Schergen zu töten.
    Bisher hatte Mago die schwarzhaarige Hexe mit den grünen Augen noch nicht erwischt, aber er und seine Schergen schwebten ständig wie ein Damoklesschwert über Roxane. Es konnte jederzeit herunterfallen und sie tödlich treffen.
    Nachdem wir unsere Gläser geleert hatten, verspürten wir Hunger und begaben uns in den Speisesaal des Hotels. Draußen war es zwar noch hell, aber es war bereits Zeit für das Abendessen.
    James Cobb führte uns zu einem Tisch, an dem bereits zwei Personen saßen. Ein Mann und eine Frau.
    »Darf ich die Herrschaften miteinander bekannt machen?« sagte der Hotelbesitzer höflich, und dann stellte er uns Dave Donovan und dessen Frau Alice vor. Cobb schien für uns bereits kräftig die Werbetrommel gerührt zu haben, denn der Amerikaner und seine Frau wußten bestens über uns Bescheid.
    Nach dem Essen - es hatte Lammfilets gegeben, und natürlich Vor- und Nachspeise - bot mir mein amerikanischer Kollege eine Zigarette an. Er saß neben mir. Ich schüttelte den Kopf. »Vielen Dank, Mr. Donovan. Ich bin Nichtraucher.«
    »Lobenswert«, sagte er.
    »Das könnten Sie auch werden.«
    »Ich fürchte, dazu bin ich zu schwach.«
    »So sehen Sie nicht aus.«
    »Jeder hat eben irgendwo seine Grenzen. Und, seien wir doch ehrlich, ein Mensch ohne Laster ist doch ein langweiliger Patron. Entschuldigung, das war jetzt natürlich nicht auf Sie gemünzt, Mr. Ballard.«
    Wir unterhielten uns hervorragend. Auch die Frauen und Mr. Silver beteiligten sich an dem Gespräch, und Dave Donovan sagte schließlich zu mir: »Mr. Cobb hat mir erzählt, daß Sie kein normaler Privatdetektiv sind, Mr. Ballard.«
    »Nun, als verrückt würde ich ihn auch nicht gerade bezeichnen«, gab Mr. Silver grinsend seinen Senf dazu. »Er spinnt zwar manchmal ein bißchen, aber ich würde trotzdem meinen, daß sich das noch innerhalb normaler Bahnen bewegt.«
    »Ich wollte darauf hinaus, daß Mr. Ballard keine Verbrecher jagt, so wie ich das in den Staaten tue, sondern hinter Geistern und Dämonen her ist«, sagte Donovan.
    »Jeder hat eben sein Spezialgebiet«, meinte ich.
    »Ich hab’ mal einen Abstecher auf Ihr Gebiet gemacht«, erzählte Donovan.
    »Tatsächlich?«
    Er nickte. »Das ist schon eine Weile her, und was ich getan habe, hat mir heute die Einladung der Stadt Holsworthy eingebracht. Man möchte mich bei der Eröffnung des Kulturzentrums dabei haben. Es freut mich, daß Holsworthy mich noch nicht vergessen hat, und ich bin gern gekommen.«
    »Mr. Cobb erwähnte, daß Sie sehr viel für Hols worthy getan hätten«, sagte ich.
    »Das kann man - bei aller Bescheidenheit - wohl sagen«, bestätigte Dave Donovan. »Es war bei Gott nicht leicht, das kann ich ihnen verraten. Alice - heute meine Frau - hieß früher Flack. Ihr Vater war Wissenschaftler. Ein gescheiter Mann, der Tag und Nacht arbeitete und einen Apparat entwickelte, mit dem er Lebewesen unsichtbar machen konnte. Es klappte hervorragend mit allen möglichen Tieren. Aber den Versuch auch mit einem Menschen zu wagen, fehlte Lee J. Flack zunächst der Mut.«
    Alice Donovâns Miene wurde ernst. Sie blickte vor sich auf den Tisch und sagte kein Wort mehr. Die Vergangenheit schien mit jedem Wort, das ihr Mann sprach, für sie wieder lebendig zu werden.
    »Professor Flack hatte einen jungen Assistenten namens Steve Dury. Alice war mit ihm verlobt«, fuhr mein Kollege aus Amerika fort. »Und Steve stellte sich für den Versuch eines Tages zur Verfügung. Er war ein unbekümmerter Bursche. Er lachte, war übermütig, scherzte noch kurz vor dem Experiment - und dann kam es zur Katastrophe. Flacks Apparat mußte irgendeinen Defekt gehabt haben. Diese Panne löste ein unvorstellbares Grauen aus. Steve Dury wurde zwar unsichtbar, aber sein Gehirn erlitt gleichzeitig einen Schaden. Er wurde zum primitiven Tier, das nur noch von einem Trieb beherrscht wurde: zu töten. Er wütete schrecklich in Holsworthy. Beinahe wäre auch Alice ihm zum Opfer gefallen, doch es gelang ihr etwas Unfaßbares: Sie konnte Steve Dury dazu überreden, sich selbst das Leben zu nehmen. Irgend etwas war noch in ihm, das auf Alice hörte. Im Keller ihres Hauses - Professor Flack lebte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr, er war der Blutbestie als erster zum Opfer gefallen - legte sich Dury selbst die Schlingè um den Hals. Er trat den Stuhl weg, auf dem er stand, und in den Sekunden knapp vor seinem Tod wurde er
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