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Intruder 5

Intruder 5

Titel: Intruder 5
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Nur mit knapper Not entkommen Mike und seine Freunde dem Agriff der mysteriösen Indianerfamilie.
    In Sicherheit sind sie jedoch noch lange nicht.
    Eine neue Gefahr zieht herauf, den nun ist die Polizei hinter ihnen her. Offenbar verdächtigt man sie, den Motoradhändler in Moab ermordet zu haben. Jede Flucht ist zwecklos, am Ende werden Mike und seine Freunde verhaftet.
    Nur Mike kann aus seiner Zelle entkommen - und macht eine unglaubliche Entdeckung ...

    FÜNFTER TAG

    BASTEI LÜBBE TASCHENBUCH Band 14804

    1. Auflage: Januar 2003

    Vollständige Taschenbuchausgabe

    Bastei Lübbe Taschenbücher ist ein Imprint der Verlagsgruppe Lübbe
    Deutsche Erstausgabe © 2003 by Verlagsgruppe Lübbe Lektorat: Stefan Bauer
    Titelfoto: Rene Durant
    Printed in Germany
    ISBN 3-404-14804-5
    Fünfter Tag

    Show-down in den Bergen. Das war sein erster bewusster Gedanke nach dem Aufwachen. Vielleicht war es auch der letzte Gedanke eines Traumes, der ihn ungefragt ins Wachsein hinüberbegleitete. Show-down in den Bergen! Wäre dies einer seiner Romane gewesen, dann hätte er so vielleicht das letzte Kapitel genannt. Mike öffnete die Augen, blinzelte einen Moment in das sonderbar klare Zwielicht, das das Apartment erfüllte, und versuchte ohne besonders viel Erfolg, seine Gedanken zu sortieren, bevor er sich aufsetzte.
    Einen Moment später versetzte ihm jemand einen Stoß zwischen die Schulterblätter, der ihn zur Seite und nahezu vom Bett warf, und er hörte Stefan lauthals fluchen.
    »Bist du wahnsinnig? Willst du dir unbedingt eine Kugel einfangen, oder was soll das?«
    Mike stemmte sich mühsam in die Höhe - allerdings nicht annähernd so weit wie das erste Mal - und blinzelte verwirrt in die Runde. Die Bilder, die ihm seine Augen zeigten, halfen ihm, seine Erinnerungen wenigstens halbwegs zu sortieren.
    Doch das reichte schon. Das, woran er sich erinnerte, war schlimm genug. Unglückseligerweise war dies nämlich kein Roman, den er sich in der Sicherheit seines Arbeitszimmers ausdachte, sondern die Wirklichkeit, und Stefan hatte ihn nicht geschubst, um sich einen derben Scherz zu erlauben, sondern um zu verhindern, dass ihm jemand den Kopf wegpustete.
    Mike setzte sich weiter auf und rutschte zugleich ein Stück aus der direkten Schusslinie vom Fenster weg. Erst dann sah er sich nach Stefan um.
    »Ja, dir auch einen schönen guten Morgen«, sagte er.
    »Hm«, grummelte Stefan.
    »Einen Kaffee, zwei warme Croissants und ein hart gekochtes Ei. Und dazu eine Portion Bacon. Schön kross, bitte.«
    Er nahm an, dass Stefan eine Grimasse zog. Ganz sicher konnte er das nicht sagen, denn sein Gesicht war zu einer bösen Karikatur seiner selbst angeschwollen und hatte sich blau und grün verfärbt, wo ihn Strong mit dem Revolver getroffen hatte.
    Sein linkes Auge war fast zur Gänze zugeschwollen, und so, wie seine Nase aussah, musste er Probleme beim Atmen haben.
    Vermutlich antwortete er nicht, weil ihm auch das Sprechen Schmerzen bereitete. Hätte Strong nur ein bisschen fester zugeschlagen, dachte Mike schaudernd, hätte er ihn wahrscheinlich umgebracht.
    »Wo ist Frank?«, fragte er.
    Stefan machte eine vage Kopfbewegung, aber fast im gleichen Moment drang das Geräusch der Klospülung durch die dünne Bretterwand, dann hörten sie, wie der Wasserhahn aufgedreht wurde und sich Frank die Hände wusch. Zumindest die Wasserversorgung funktionierte also noch. Oder wieder?
    »Strom?«, fragte er.
    Stefan schüttelte stumm den Kopf. Das wäre ja auch zu schön gewesen.
    »Und auch kein Telefon, Blödmann«, meldete sich Strong von der anderen Seite des Bettes aus zu Wort. Er lag noch immer dort, wo sie ihn am vergangenen Abend hingelegt hatten, an Händen und Füßen gefesselt. »Wahrscheinlich haben Dirty Wolf und seine Familie die Leitungen gekappt.«
    »Dirty Wolf?«
    »Hör nicht auf ihn.« Frank kam aus dem Bad und durchquerte das Zimmer in einem komplizierten Slalom, um einem potenziellen Schützen draußen kein klares Ziel zu bieten. »Er vergnügt sich schon die halbe Nacht damit, dem Indianer alle möglichen Schimpfnamen zu verpassen. Ich glaube fast, er weiß gar nicht, wie er wirklich heißt.« Er blieb neben Strong stehen, sah nachdenklich und mit schräg gehaltenem Kopf auf den gefesselten Riesen hinab und fragte:
    »Kann das sein? Welches Spielchen spielen Sie mit uns, Strong
    ... oder wie immer Sie wirklich heißen?«
    »Leck mich«, knurrte Strong.
    »Lieber nicht«, antwortete Frank. Kopfschüttelnd ging er weiter und
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