Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK416 - Die Rückkehr der Bestie

GK416 - Die Rückkehr der Bestie

Titel: GK416 - Die Rückkehr der Bestie
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
betrat Mr. Silver die Abtei. Der Boden war mit Unkraut überwuchert. Ich blieb in angemessener Entfernung hinter meinem Freund und Kampfgefährten. Obwohl ich unsichtbar war, mußte ich vorsichtig sein. Kein Geräusch durfte meine Anwesenheit verraten.
    Irgendwo rief ein Käuzchen. Unheimlich war die Nacht. Mr. Silver hielt seine perlmuttfarbenen Augen offen, aber die Blutbestie ließ sich nicht blicken. Hatte sie Verdacht geschöpft? Wußte Steve Dury, daß wir ihn hereinlegen wollten? Von Mr. Silver wußte ich, daß Atax die Blutbestie zum Leben erweckt und sie mit höllischen Kräften ausgestattet hatte. Es bestand deshalb auch die Möglichkeit, daß das Monster mich mit seinen geschärften Sinnen wahmehmen konnte.
    Hoffentlich war dies nicht der Fall.
    Der Ex-Dämon ging vor mir. Langsam schritt er durch die Dunkelheit, jeden Augenblick mit einem Angriff rechnend. Aber Steve Dury hielt sich noch im verborgenen.
    Eine offene Tür. Mr. Silver durchschritt sie, und gleich dahinter passierte es. Der Hüne mit den Silberhaaren stieß einen erschrockenen Schrei aus. Ungeheure Höllenkräfte wirkten auf ihn ein. Milchig leuchtete die Luft. Mr. Silver schien unter einem Glassturz zu stehen. Er war furchtbaren Qualen ausgesetzt. Unsichtbare Stachel bohrten sich in sein Fleisch. Er konnte es nicht verhindern. Er war nicht in der Lage, seine übernatürlichen Fähigkeiten zu aktivieren, denn er war in eine verteufelte Höllenfalle geraten, die die Blutbestie für ihn errichtet hatte.
    Die Macht des Bösen schwächte Mr. Silver so sehr, daß er sich nicht mehr bewegen konnte. Wie eine Fliege, die von der Spinne den giftigen Biß erhalten hat, hing er in der Falle. Schwach und erledigt. Kraftlos. Ein Schatten seiner selbst.
    Plötzlich geisterte das höhnische Lachen der Blutbestie durch die alte Abtei. Mir lief es eiskalt über den Rücken. Mein Blick suchte das Ungeheuer, und ich entdeckte es. Zwischen zwei eng beisammenstehenden Mauerfragmenten trat es hervor.
    Stolz. Triumphierend. Ich hatte Steve Dury richtig eingeschätzt. Mr. Silver wäre verloren gewesen, wenn ich nicht mitgekommen wäre. Dury kam langsam näher. Er lachte wieder.
    »Hast du wirklich mit einem fairen Kampf gerechnet?« fragte er spöttisch.
    »Ja«, keuchte Mr. Silver. Silbriger Schweiß perlte auf seiner Stirn. Sein Gesicht war schmerzverzerrt. »Aber ich habe mich in dir geirrt. Du bist ein Schurke. Ein höllischer Halunke!«
    »Ich bin schlauer als du, Silver!« sagte Dury lachend. »Ich habe rechtzeitig erkannt, daß du mein gefährlichster Gegner bist, deshalb werde ich dich als ersten ausschalten. Aber du wirst nicht allein zur Hölle fahren. Roxane, Tony Ballard, Dave Donovan und seine Frau und ganz Holsworthy werde ich ausrotten.«
    Mr. Silver versuchte die Falle zu sprengen, aber er vermochte nach wie vor seine übernatürlichen Fähigkeiten nicht zu aktivieren. Die unsichtbaren Stachel wühlten sich tiefer in seinen Körper. Er war so verletzbar wie ein Mensch.
    »Du bist mir ausgeliefert, Silver!« höhnte Steve Dury. »Ich werde dein Blut trinken. Es wird mich stärken!«
    Die Blutbestie duckte sich zum Sprung. Ich hatte mich inzwischen bis auf zwei Yards an sie herangeschlichen. Mein Colt Diamondback lag entsichert in meiner Faust.
    Mein Herz trommelte heftig gegen die Rippen. So laut, daß ich befürchtete, Steve Dury könne es hören, aber das Monster konzentrierte sich so sehr auf Mr. Silver, daß es meine Nähe nicht wahrnahm, und das war Mr. Silvers und mein Glück.
    Ich sah, wie sich die Muskeln unter der grün geschuppten Haut des Monsters spannten, und mir war klar, daß ich keine Sekunde mehr zögern durfte. Die Blutbestie sprang. Kraftvoll schnellte sie sich ab. Ich zog gleichzeitig den Stecher meiner Waffe durch.
    Der Schuß krachte. Die geweihte Silberkugel bohrte sich in Durys Leib. Das Horrorwesen klappte in der Luft wie ein Taschenmesser zusammen, schnellte sofort wieder auseinander und herum.
    Ein grauenerregender Schrei gellte durch die Nacht. Ich hatte kein Mitleid mit der Blutbestie. Ich wußte, daß ich sie vernichten mußte, wenn ich Holsworthy retten wollte.
    Und ich drückte erneut ab. Das Ungeheuer taumelte getroffen zurück. Es stierte fassungslos in meine Richtung, konnte mich jedoch nicht sehen. Wieder schoß ich. Dury wurde von der Silberkugel zur Seite gestoßen. Er hielt sich nur noch mit Mühe auf den Beinen. Eine vierte und eine fünfte Kugel jagte ich ihm in den Leib. Er fiel gurgelnd auf die Knie. Ich war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher