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GK416 - Die Rückkehr der Bestie

GK416 - Die Rückkehr der Bestie

Titel: GK416 - Die Rückkehr der Bestie
Autoren: A.F.Morland
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sichtbar. Alice traf bei seinem Anblick beinahe der Schlag. Er hatte eine giftgrüne Teufelsfratze, eine schuppige Haut. Nichts Menschliches war mehr an ihm. Seine blutunterlaufenen Augen versprühten ein satanisches Feuer. Ein Vampirgebiß war von harten Lippen bedeckt, und an den geschuppten Fingern hatte er lange messerscharfe Krallen. Das war aus Steve Dury, dem Mann, den Alice geliebt hatte, geworden. Eine grauenerregende Bestie, die alles vernichtete, was ihr über den Weg lief. Ein harmlos scheinender Versuch hatte aus einem sympathischen Menschen ein blutrünstiges Ungeheuer gemacht. Bis heute kann sich niemand erklären, wie so etwas möglich war.«
    »Hat Dury sich erhängt und Holsworthy damit von sich erlöst?« fragte Vicky Bonney neben mir.
    »Er hätte es getan, weil ich es von ihm verlangt hatte«, sagte Alice Donovan leise. »Aber der Strick war nicht widerstandsfähig genug. Er riß ab, Steve wurde wieder unsichtbar und stürmte aus dem Keller.«
    »Der Horror ging weiter«, erzählte Dave Donovan. »Ich war damals in Holsworthy, um Ferien zu machen. Aber daraus wurde nichts. Wir jagten die Blutbestie mit Hunden in ein Moor. Ich sah die Hunde hochschnellen, sah das Monster aber nicht, lieh mir ein Gewehr und ballerte dorthin, wo die Hunde immer wieder hochsprangen. Als Dury von mir tödlich getroffen wurde, wurde er wieder sichtbar. Sterbend versank er im Sumpf. Wir waren froh, es geschafft zu haben. Holsworthy atmete auf. Doch zu früh…«
    »Zu früh?« fragte Mr. Silver verwundert. »War das Monster denn immer noch nicht tot?«
    »Doch. Es war tot«, sagte Donovan.
    »Aber Sie sagten doch…«
    »Man legte vier Jahre später den Sumpf trocken und fand die Blutbestie. Ein versteinertes Wesen. Man goß es in Kunstglas und stellte es im Museum aus. Aber da blieb es nicht lange, denn ein gewissenloser Wissenschaftler namens Leslie O’Mara stahl das Monster mit seinem stummen Diener. O’Mara war Serologe und wollte das Ungeheur wieder zum Leben erwecken. Es gelang ihm auch, und Steve Dury suchte Holsworthy abermals heim. Er wütete in der Stadt genauso schrecklich wie beim erstenmal. Doch diesmal war ihm mit Gewehrkugeln nicht beizukommen, denn sein Körper war versteinert. Die Geschosse prallten wirkungslos an ihm ab. Erst als wir ihn am See stellten, ins Schilf trieben und dieses in Brand steckten, konnten wir ihn vernichten. Das Feuer fraß ihn auf. Seine Asche wurde in den See geweht, der seither pechschwarz ist. Haben Sie ihn schon gesehen?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Sie müssen ihn sich auf jeden Fall anschauen. So etwas haben Sie bestimmt noch nicht gesehen. Der schwarze See von Holsworthy ist ein Phänomen. Es gibt keine Fische darin. Niemand wagt es, darin zu baden. Ein toter, nutzloser See ist es. Das Grab von Steve Dury, in dem er hoffentlich bis in alle Ewigkeit bleibt.«
    Was Dave Donovan erzählt hatte, hatte uns alle sehr beeindruckt. Wir hofften mit ihm, daß die Blutbestie nicht noch einmal in Holsworthy auftauchte. Eine Weile herrschte Schweigen an unserem Tisch.
    Um die Unterhaltung wieder in Schwung zu bringen, sagte ich: »Ich habe einen Freund drüben in Amerika. Dr. Frank Esslin, ein WHO-Arzt. Wir sind öfter mal bei ihm.«
    »Wirklich? Dann müssen Sie beim nächstenmal auf einen Sprung nach Chicago rüberkommen, wo Alice und ich wohnen. Wir würden uns über Ihren Besuch sehr freuen, Mr. Ballard. Sie sind in unserem Haus jederzeit willkommen.«
    »Mal sehen«, sagte ich, und während ich das sagte, braute sich nicht weit von uns entfernt ohne unser Wissen das Unheil zusammen…
    ***
    In Atax steckten die Kräfte der Hölle. Es gab nahezu nichts, wozu er nicht fähig gewesen wäre. Er sandte schwarzmagische Impulse aus, die den Geist Steve Durys aktivieren sollten.
    Auf dem Grund des schwarzen Sees bildeten sich mit einemmal Blasen. Sie wölbten sich hoch, wurden groß und größer und zerplatzten schließlich mit einem dumpfen Geräusch.
    Immer mehr Blasen bildeten sich, und mit jedem Zerplatzen füllte sich die Schwärze des Sees mit höllischen Kräften. Sie legten sich wie ein dünner Film über den schlammigen Boden.
    Eine Fläche von mehreren Quadratmetern fing an zu glühen. Rot leuchtete die Höllenglut in der Tiefe, doch niemand ahnte etwas davon. Die satanische Hitze zog die Schwärze an wie ein Magnet das Eisen.
    Das Schwarz des Sees konzentrierte sich nur noch auf einen Punkt. Dorthin strömte die Farbe. Dort verdichtete sie sich. Dort fanden sich schwimmende
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