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GK346 - Die Rache des Magiers

GK346 - Die Rache des Magiers

Titel: GK346 - Die Rache des Magiers
Autoren: A.F.Morland
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glühende Augenpaar des schwarzen Vogels bannte ihn auf den Fleck.
    Seine Beine gehorchten ihm nicht. Er wußte, daß er verloren war, war jedoch nicht in der Lage, irgend etwas zu seiner Verteidigung zu unternehmen.
    Überdeutlich sah er den bleichen Vogelschädel vor sich. Das Tier stieß einen krächzenden Schrei aus. Der junge Neger hielt den Atem an. Das Blut gefror ihm in den Adern.
    Der Totenvogel riß seinen schrecklichen Schnabel auf.
    Und dann erfolgte der Angriff. Das gefiederte Tier war über dem Opfer. Es deckte den Mann mit seinen riesigen schwarzen Schwingen zu.
    Er fühlte sich von dolchartigen Krallen gepackt, wurde niedergerissen. Der tödliche Schnabel hackte auf ihn herab.
    Er schrie seine Angst und seinen Schmerz heraus. Weit traten die Adern aus seinem Hals. Er brüllte um Hilfe.
    Doch ihm konnte niemand mehr helfen.
    ***
    Das internationale Pressezentrum, das Tucker Peckinpah gebaut hatte, war mittlerweile seiner Bestimmung übergeben worden.
    Es hatte einige Zeit danach ausgesehen, als ob die Mächte der Finsternis sich dieses Gebäude bemächtigen und es nicht mehr hergeben wollten.
    Schaudernd dachte ich daran, wie ich ahnungslos in die Dämonenfalle getappt war. Diesmal wäre es meinen Gegnern beinahe gelungen, mich zu besiegen. Mein Leben hatte an einem seidenen Faden gehangen.
    Mein Freund, der Parapsychologe Lance Selby, und ich waren mit unserer Weisheit am Ende gewesen. Wenn Vicky Bonney, meine Freundin, nicht im allerletzten Augenblick mit meiner neuen Waffe, dem Dämonendiskus, eingeschritten wäre, hätte dieses Abenteuer mit Sicherheit das Ende für Tony Ballard, den Dämonenhasser, bedeutet.
    Allmählich kam ich mir wie ein Stehaufmännchen vor.
    Die schwarzmagischen Mächte konnten mich noch so oft niederringen, ich kam dennoch immer wieder auf die Beine.
    Manchmal allerdings nur mit großer Mühe. Aber wer fragt danach.
    Es ist wie im Sport. Was zählte, ist das Ergebnis - und nicht, wie man es errungen hat.
    Mr. Silver - ein Ex-Dämon von hünenhafter Gestalt, mit silbernem Haar und silbernen Augenbrauen -ließ die Zeitung sinken.
    Er rümpfte die Nase und schüttelte den Kopf.
    »Was behagt dir denn nicht?« erkundigte ich mich.
    »Solche Bilder«, sagte Mr. Silver. Er wies auf ein Foto, das die halbe Seite einnahm.
    Es zeigte einen Toten. Ein Neger war es, der von einem offenbar geistesgestörten Mörder schrecklich zugerichtet worden war.
    Mein erster Gedanke galt einem Werwolf. Doch als ich mir die Aufnahme genauer ansah, erkannte ich, daß die typischen Verletzungen, wie Werwölfe sie ihren Opfern beibringen, fehlten.
    »Muß man solche Fotos wirklich in der Zeitung bringen?« fragte Mr. Silver. »Da kommt einem ja der Kaffe hoch.«
    »Sofern man einen getrunken hat.«
    »Eine Schweinerei ist das.«
    »Ich verstehe nicht, wieso du dich dermaßen aufregst«, sagte ich.
    »Das verstehst du nicht?«
    »Eine seriöse Zeitung würde so eine Aufnahme niemals bringen. Aber du kaufst ja immer dieses Revolverblatt.«
    »Wegen der Rennberichte. Niemand schreibt sie so gut wie Gerald Curry.«
    Mr. Silvers Leibzeitung gehörte zu jener Sorte, die schreibt: »Tower flog in die Luft - wir flogen mit.« Oder: »Mann wurde ermordet - wir waren als erste am Tatort und sprachen mit der Leiche.«
    Der Ex-Dämon wies auf die Aufnahme. »Was sagst du dazu?«
    »Wirklich scheußlich. Du hast recht, Silver. Es dreht einem den Magen um.«
    »Kannst du dagegen nichts unternehmen?«
    »Ich? Wofür hältst du mich? Ich bin ein ganz gewöhnlicher Privatdetektiv. Wie sollte ich Einfluß nehmen auf den Stil einer Zeitung?«
    »Mit Tucker Peckingpahs Hilfe müßte das doch möglich sein.«
    Mr. Silver hatte recht. Der Industrielle Tucker Peckinpah kannte Gott und die Welt. Er war einer der reichsten Männer auf dem Globus. Was er anfaßte, verwandelte sich in Gold.
    Die Geschäftserfolge schienen ihm förmlich in den Schoß zu fallen. Tucker Peckinpah war mit Sicherheit in der Lage, zu erreichen, daß dieses Revolverblatt künftighin solche Bilder nicht mehr bringen durfte.
    Der Ex-Dämon wies auf die Zeitung. »So etwas kriegen schließlich auch Kinder in die Hand.«
    »Wer hat den Bericht verfaßt?«
    »Lionel McKern.«
    »Ich werde ihn in seinem Büro aufsuchen und mit ihm ein ernstes Wort reden.«
    »Ohne Tucker Peckinpah?«
    »Zunächst einmal ohne diesen. Ich werde lediglich anklingeln lassen, daß ich mit Peckinpah befreundet bin. Sollte das nichts nützen, werde ich dafür sorgen, daß unser
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