Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK346 - Die Rache des Magiers

GK346 - Die Rache des Magiers

Titel: GK346 - Die Rache des Magiers
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
den Poren. Ich hörte jemand heiser aufschreien, ohne zu wissen, daß ich es selbst gewesen war, der geschrien hatte.
    Ein Herzinfarkt?
    Die Symptome waren es.
    Ich krümmte mich. Mir wurde schwindelig. Ich zitterte am ganzen Körper, drohte umzufallen. Mühsam hielt ich mich auf den Beinen.
    Und immer noch wies der unheimliche Alte mit diesem verdammten Ding auf mich. Mir schoß durch den Kopf, daß der Neger mich auf diese Weise umbringen wollte.
    Warum?
    Ich kannte ihn nicht, sah ihn zum erstenmal. Ein Irrtum? Sollte ich einem Irrtum zum Opfer fallen?
    Ich wußte, daß die Schmerzen, die in meiner Brust tobten, nicht aufhören würden, solange der Alte mit jenem Gegenstand, den seine Finger hielten, auf mich zeigte.
    Es mußte sich dabei um einen Zaubergegenstand handeln.
    Plötzlich wußte ich, was der Alte auf mich gerichtet hielt: ein Totenknochen war es! Zauberer, Magier, Hexenmeister bedienten sich hin und wieder dieser gefährlichen Waffe, wenn sie sich eines Gegners entledigen wollten, ohne daß jemand Verdacht schöpfen konnte, das Opfer wäre ermordet worden.
    Der Alte wollte, daß ich neben meinem Wagen tot zusammenbrach.
    Die Obduktion meiner Leiche würde dann lediglich ergeben, daß ich einem Infarkt erlegen war.
    Daß ich an einem verteufelten Zauber zugrunde gegangen war, würde sich nicht feststellen lassen.
    Raffiniert eingefädelt.
    Doch nicht mit mir!
    Ich war noch ein klein wenig klar im Kopf, deshalb wußte ich, auf welche Weise ich meinen Tod verhindern konnte.
    Ich preßte den schwarzen Stein meines magischen Ringes gegen meine Brust. Im selben Moment waren die Schmerzen wie weggeblasen.
    Der Zauber des Alten hatte seine Wirkung verloren. Die dämonische Verbindung zwischen mir und ihm riß jäh ab.
    Ich sah den Neger zusammenzucken. Sein bärtiges, faltiges Gesicht verzerrte sich haßerfüllt. Ich richtete mich keuchend auf.
    Der Schweiß rann mir über das Gesicht. Ich erholte mich wieder. Das gefiel dem Alten ganz und gar nicht.
    Er ließ die Hand, die den Totenknochen hielt, sinken, drehte sich um und eilte in eine schmale Straße hinein.
    Doch so billig wollte ich den Knaben nicht davonkommen lassen. Das, was soeben über die Bühne gegangen war, ohne daß es irgend jemand mitbekommen hatte, war ein glatter Mordanschlag gewesen.
    Für mich stand fest, daß der Alte mit dem Mord an Samson Roundtree irgendwie zu tun hatte.
    Mir war nicht klar, auf welche Art der Mann im schwarzen Havelock herausgefunden hatte, daß ich beabsichtigte, den Totenvogel zur Strecke zu bringen.
    Er konnte sich dieses Wissen mit Hilfe eines starken Zaubers verschafft haben, und hatte nun den Versuch unternommen, mich abzuservieren, bevor ich noch groß in den Fall einsteigen konnte.
    Aber der Versuch war gescheitert.
    Und nun wollte ich mir den geheimnisvollen Schwarzen schnappen!
    Ich rannte zwischen den geparkten Fahrzeugen hindurch, erreichte das Ende des Parkplatzes und den Beginn der Straße.
    Die Autokolonne, die darauf unterwegs war, kam zum Stillstand. Das war günstig. Ich lief hinter einem Kombifahrzeug vorbei, brauchte nur auf den Gegenverkehr zu achten.
    Mit langen Sätzen erreichte ich die gegenüberliegende Straßenseite und die Stelle, wo der alte Mann gestanden hatte.
    Meine Eile kam einigen Passanten verdächtig vor. Sie schauten mir mißtrauisch nach. Ich kümmerte mich nicht um sie, sondern stürmte in die Straße hinein, in die sich der Kerl im schwarzen Havelock abgesetzt hatte.
    Die Straße war leer.
    Keine Menschenseele weit und breit.
    Ich legte einen Zahn zu. Der Alte konnte sich nicht in Luft aufgelöst haben. Und er konnte unmöglich so schnell wie ich laufen.
    Ich war davon überzeugt, ihn stellen zu können. Nach dreißig Yards entdeckte ich zwischen zwei Häusern einen Zwischenraum. Meine Schultern streiften links und rechts die Mauer, als ich ihn durchlief.
    Ich erreichte einen düsteren Hinterhof, hoffte, den Alten hier vorzufinden, doch ich wurde enttäuscht.
    Der Mann im schwarzen Havelock war hier nicht - und es gab auch keine Möglichkeit für ihn, sich zu verstecken.
    Wütend machte ich auf den Hacken kehrt und rannte in die schmale Straße zurück. Ich lief diese bis zum Ende entlang.
    Nichts. Der unheimliche Alte, der mir mit einem Totenknochen das Leben nehmen wollte, schien sich in Luft aufgelöst zu haben.
    Mir wurde mit einemmal klar, daß es gefahrvoll und schwierig werden würde, das Geheimnis des Totenvogels zu lüften.
    »Wie geht’s, Sergeant?« fragte Dew
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher