Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK346 - Die Rache des Magiers

GK346 - Die Rache des Magiers

Titel: GK346 - Die Rache des Magiers
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Gunn erdolchte den Anwalt mit seinem Blick beinahe. Dew Bundini erkannte, daß er mit seiner Frage den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.
    »Gehört ihr einer Sekte an?« fragte der Anwalt sofort.
    »Was geht Sie das an?« gab Gunn gereizt zurück.
    »Und war Samson Roundtree nicht Mitglied dieser Sekte?« fragte Dew Bundini ungerührt weiter. »Seid ihr deshalb mit euren Dolchen hinter ihm her gewesen?«
    »Verdammt noch mal, wir haben Roundtree nichts angetan!« schrie Gunn.
    »Ja. Weil es jemand anders für euch getan hat. Und ich behaupte, ihr kennt Samson Roundtrees Mörder. Ihr wißt auch den Grund, weshalb Samson sterben mußte.«
    »Sagen Sie, waren Sie schon mal beim Psychiater? Sie ticken ja nicht richtig!« schrie Jubilee Gunn.
    »Ihr deckt Roundtrees Mörder. Warum?«
    »Wir decken niemanden!«
    »Habt ihr Angst vor ihm?«
    »Wir fürchten uns nicht. Aber Sie, Bundini, Sie sollten Angst haben.«
    »Wovor?« fragte der Anwalt. »Wie heißt die Sekte, der ihr angehört?«
    »Wir gehören keiner…«
    »Wer ist das Oberhaupt eurer Sekte?«
    Jubilee Gunn sprang auf. Haß loderte in seinen Augen. »Jetzt platzt mir aber gleich der Kragen, Mann!« stieß er heiser hervor. »Nehmen Sie sich in acht! Stellen Sie uns keine weiteren Fragen mehr!«
    »Warum nicht?«
    »Es gibt ein Wissen, das tödlich sein kann, Mr. Bundini !«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Warum wollen Sie schon sterben? Sie sind doch noch jung?«
    Dew Bundinis Augen verengten sich. »War Samson Roundtree ebenso wißbegierig wie ich? Mußte er deshalb sterben?«
    »Keine weiteren Fragen mehr!« zischte Gunn. Es sah einen Augenblick danach aus, als wollte er sich auf den Anwalt stürzen. Doch dann entspannte sich der bullige Neger. »Keine weiteren Fragen!« wiederholte er.
    »Wie soll ich euch verteidigen…«
    »Ich sagte es schon mal, und ich sage es wieder: Wir brauchen keinen Verteidiger, Bundini. Weder Sie, noch irgendeinen anderen. Unsere Unschuld wird sich herausstellen. Auch ohne Ihre Hilfe. Man wird uns wieder auf freien Fuß setzen - und die Sache hat sich.«
    »Der Staatsanwalt wird Sie möglicherweise der Komplizenschaft bezichtigen.«
    Jubilee Gunn wies auf die Tür. »Gehen Sie, Bundini. Wenn Sie nicht wollen, daß der Tod in Ihr Haus Einzug hält, dann legen Sie die Verteidigung nieder!«
    Der Anwalt glaubte, sich verhört zu haben. »Wie war das?« fragte er. »Sagen Sie das noch mal, Gunn!«
    »Sie haben mich richtig verstanden«, erwiderte der Bullige eiskalt.
    »Sie kennen mich nicht, Gunn!« zischte Bundini gereizt. »Mich kann man nicht einschüchtern. Ich lege die Verteidigung nicht nieder. Und ich werde don Grund herausfinden, weshalb Samson Roundtree sterben mußte. Mit oder ohne Ihre Hilfe!«
    ***
    Der Alte im schwarzen Havelock ging mir nicht aus dem Kopf. Er hatte mich zu töten versucht. Mit einem Totenknochen.
    Ohne meinen magischen Ring hätte ich diesen heimtückischen Mordanschlag nicht überlebt. Teufel noch mal, ich mußte den bärtigen Neger wiederfinden.
    Einen Moment liebäugelte ich mit dem Gedanken, Scotland Yard aufzusuchen und mit Oberinspektor John Sinclair über den komischen Alten zu reden.
    Vielleicht hatte ihn die Polizei in ihrer Kartei.
    Ich verwaf die Idee jedoch wieder. Der Geisterjäger hatte selbst genug um die Ohren. Ich wollte ihn nicht auch noch mit meinen Problemen belasten. Ich traute mir zu, damit auch ohne John Sinclairs Hilfe fertigzuwerden.
    Ich hatte ja immer noch Mr. Silver in der Hinterhand.
    Ein Trumpf-As, das ich ausspielen konnte, bevor es für mich zur Krise kam.
    Ich eilte zu meinem Peugeot 504 TI zurück, schloß den Wagenschlag auf, rutschte hinter das Steuer.
    Grace Roundtree, die Schwester des ermordeten Negers, wohnte am Berkeley Square, wie ich von Lionel McKern erfahren hatte.
    Dorthin begab ich mich, während sich meine Gedanken weiter mit dem unheimlichen Alten beschäftigten.
    Ich fuhr die Oxford Street entlang und bog wenig später in die Davies Street ein. Diese fuhr ich so lange geradeaus, bis ich den Berkely Square erreichte.
    Ein kleines Mädchen mit blonden Zöpfen kam aus dem Haus, auf das ich zuging. »Hallo, kleine Lady«, sagte ich.
    »Meinen Sie mich?« fragte das Mädchen mit den lustigen Rattenschwänzchen.
    »Allerdings.«
    »Ich darf mit fremden Männern nicht reden.«
    »Kannst du in meinem Fall mal eine Ausnahme machen? Ich möchte nur wissen, wo Miß Grace Roundtree wohnt.«
    »Im Erdgeschoß, dritte Tür links.«
    »Vielen Dank.«
    »Aber sie ist nicht zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher