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GK346 - Die Rache des Magiers

GK346 - Die Rache des Magiers

Titel: GK346 - Die Rache des Magiers
Autoren: A.F.Morland
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Partner den nötigen Druck auf das Blatt ausübt.«
    »Ich komme mit dir zu Lionel McKern.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Lieber nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Wenn dein Temperament mit dir durchgeht, kommt’s vielleicht noch zu einer Anzeige wegen schwerer Körperverletzung.«
    Der Ex-Dämon blickte mich mit seinen perlmutterfarbenen Augen ärgerlich an. »So. Du hältst mich also für einen Raufbold, der sich nicht zu benehmen und nicht zu beherrschen weiß.«
    Ich grinste. »Sage mir, welche Zeitung du liest - und ich sage dir, wer du bist.«
    Das traf meinen Freund und Kampfgefährten unter der Gürtellinie. Er verzog das Gesicht und ächzte.
    Ich holte die Zeitung näher an mich heran und las den Bericht, aus dem unter anderem hervorging, daß im Zusammenhang mit diesem schrecklichen Mordfall drei Neger festgenommen worden waren.
    Auf ihrer Stirn hatten sie einen mit weißer Farbe gemalten Vogel getragen. Sie waren davongerannt, als die Polizei den Tatort erreichte, bekannten sich aber nicht zu dem Mord, sondern behaupteten, den Mann nicht angerührt zu haben.
    Ich gab die Zeitung zurück und schob mir ein Lakritzbonbon zwischen die Zähne. Dann erhob ich mich.
    Meine Freundin Vicky Bonney war nicht im Haus. Sie war zur Anprobe eines neuen Kleides bei ihrer Schneiderin.
    Mr. Silver mußte allein daheim bleiben. Ich sagte feixend: »Hoffentlich fürchtest du dich nicht, wenn Papa Tony nun das Haus verläßt.«
    »Oh, ich bin froh, daß er das endlich mal tut«, gab der Ex-Dämon zurück. »Ich warte schon lange auf eine Gelegenheit, mich unbeobachtet über seine reichlich gefüllte Hausbar hermachen zu können.«
    Ich holte meinen weißen Peugeot 504 TI aus der Garage. Während ich mich in den Wagen setzte, warf ich einen Blick zum Nachbarhaus hinüber, das von Lance Selby bewohnt wurde.
    Zur Zeit war es verwaist.
    Der vielbeschäftigte Parapsychologe war an die Sorbonne eingeladen worden. Er sollte dort mit Professor Zamorra Zusammentreffen.
    Wie mir Lance gesagt hatte, freute er sich schon auf diese Begegnung, und ich hatte ihm aufgetragen, Zamorra herzlich von mir zu grüßen.
    Ich ließ den Peugeot anrollen, fuhr die Chichester Road entlang und verließ wenig später den Londoner Stadtteil Paddington, in dem ich zu Hause bin.
    Ich war gespannt, wie mein Besuch bei dem Journalisten Lionel McKern verlaufen würde. Friedlich oder kriegerisch?
    Es würde sich in Kürze herausstellen.
    ***
    Drew und Sherrill Bundini waren ein Herz und eine Seele.
    Die beiden waren seit vier Jahren glücklich verheiratet. Er war Rechtsanwalt, sie war seine Sekretärin, seine Köchin, seine Geliebte…
    Sie war einfach alles, war es gern -und Drew liebte sie genauso wie sie ihn.
    Seit einem halben Jahr besaß Drew Bundini ein Büro gegenüber dem St. Georges Hospital. Mit Klienten sah es noch recht dürftig aus.
    Aber das genügsame Ehepaar Bundini fand trotz des spärlichen Honorarflusses sein Auskommen.
    Sherril Bundini betrat das Arbeitszimmer ihres Mannes. Sie war brünett, hatte eine makellose Figur, trug ein Kleid, das ihre Kurven auf dezente Weise zur Geltung brachte.
    Sie hatte zu Beginn ihrer Ehe nach einem Autounfall das Baby, das sie erwartete, verloren. Drew hatte damals sehr viel für sie getan, sonst wäre sie an diesem Schicksalsschlag zerbrochen.
    Heute war sie darüber hinweg.
    Mit einem neuen Kind wollte es seither nicht mehr klappen. Doch das junge Ehepaar gab die Hoffnung nicht auf.
    Sowohl Sherrill als auch Drew Bundini waren ganz verrückt nach Kindern.
    Drew Bundini hob den Kopf, als seine Frau eintrat. Er war schlank und hatte schwarzes, leicht gewelltes Haar.
    Daß seine Vorfahren Italiener gewe- -sen waren, verriet nicht nur sein Name, sondern noch viel mehr sein Aussehen.
    »Was gibt’s, Liebling?« fragte er.
    Seine Stimme klang weich. Aber sie konnte auch ganz anders klingen. Vor Gericht. Beim Kreuzverhör oder während eines Rededuells mit dem Staatsanwalt, was leider viel zu selten vorkam, wie Sherrill bedauerte.
    »Ich wollte dich nur an deinen Termin erinnern«, sagte Sherrill.
    »Ach ja.« Drew Bundini erhob sich.
    Seine Frau richtete seinen Krawattenknoten.
    Man hatte ihn gebeten, die Pflichtverteidigung jener drei Neger zu übernehmen, die im Zusammenhang mit dem grausamen Mord an Samson Roundtree - wie das Opfer geheißen hatte - festgenommen worden waren.
    »Wenn du jetzt nicht gehst, kommst du zu spät«, sagte Sherrill. »Du wolltest um zehn Uhr im Gefängnis sein.«
    Drew Bundini kräuselte
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