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GK291 - Satan hinter Gittern

GK291 - Satan hinter Gittern

Titel: GK291 - Satan hinter Gittern
Autoren: A.F.Morland
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herübergekommen war - und diese Wandlung war immer noch nicht vollends abgeschlossen, das fühlte der Ex-Dämon.
    Er mobilisierte seine ganze psychische Kraft, um das Dämonen-Radar zu aktivieren, aber alle seine Anstrengungen fruchteten nicht.
    Es gelang ihm nicht, den Zombie zu orten. Er mußte ihn weitersuchen. Geduckt huschte er an Rohrsträngen entlang.
    Er ging in die Hocke, blickte unter den Röhren hindurch, hoffte, die Beine des Untoten zu entdecken, aber auch damit hatte er keinen Erfolg.
    Mit schmalen Augen schlich er weiter.
    Plötzlich vernahm er ein Geräusch hinter sich. Tim Shakespeare warf sich auf den Hünen mit den Silberhaaren.
    Die Hände des Untoten packten hart zu. Shakespeares Finger schlossen sich um Mr. Silvers kräftigen Hals.
    Jeder Mensch wäre in diesem Augenblick des Todes gewesen. Aber Mr. Silver war kein Mensch. Er reagierte auf die Attacke mit einer anderen außergewöhnlichen Fähigkeit: Sein Hals erstarrte zu purem Silber.
    Tim Shakespeare vermochte ihn nicht zuzudrücken. Die Finger des Untoten glitten an dem glatten Metall ab, als sich der Ex-Dämon mit ungestümem Schwung umdrehte.
    Die Faust des Hünen - ebenfalls zu Silber geworden - schoß auf den Zombie zu, traf ihn mit großer Wucht, schleuderte ihn gegen mehrere Röhren.
    Shakespeare stürzte. Mr. Silver stand breitbeinig vor ihm. Ein Koloß, der teilweise aus Silber bestand. Der Ex-Dämon hätte auch ganz zu Metall werden können, doch eine solche Umwandlung war hier nicht nötig.
    Benommen hob der Zombie den Kopf. Haß verzerrte sein Gesicht. Er wollte sich erheben. Bestimmt hätte er sich erneut auf Mr. Silver gestürzt.
    Doch der Hüne ließ es dazu nicht mehr kommen.
    Als Tim Shakespeare die Flämmchen in Mr. Silvers Augen aufleuchten sah, riß er die Hände hoch. Er hielt sie sich vors Gesicht und stieß einen furchtbaren Angstschrei aus.
    Die Hölle in ihm wollte ihn hochpeitschen. Tim Shakespeare spannte die Muskeln und sprang auf.
    Doch ehe er den Hünen attackieren konnte, jagte ihm dieser zwei grelle Feuerlanzen in den toten Leib.
    Ein Schrei entrang sich der Kehle des Zombies. Er zitterte, zappelte und zuckte, als wäre er in einen Stromkreis geraten.
    Er wirbelte um die eigene Achse und brach schließlich mit einem ersterbenden Klagelaut zusammen.
    Mr. Silver beugte sich über Tim Shakespeare. Er drehte den Leichnam auf den Rücken und stellte einwandfrei fest, daß die Macht des Bösen diesen Körper für immer verlassen hatte.
    Tim Shakespeare war erlöst…
    ***
    Der Teufel kam Punkt Mitternacht, um mich zu holen. Ich gab mich ahnungslos, grinste Bernard Moody begeistert an und tat so, als könne ich es kaum noch erwarten, das Zuchthaus hinter mir zu lassen.
    Moody warf einen prüfenden Blick auf Clive Clay und Bing Previn.
    »Sie schlafen den Schlaf des Gerechten«, flüsterte ich dem Oberaufseher zu. Ich rieb mir grinsend die Hände. »Die werden morgen früh Augen machen, was?«
    »O ja, das werden sie«, gab Moody leise zurück.
    Wenn die Sache so verlief, wie er sie plante, würden Clay und Previn morgen früh einen toten Tony Ballard in dessen Bett vorfinden.
    Ich spürte ein unangenehmes Prickeln zwischen meinen Schulterblättern, als der Oberaufseher mir winkte und sagte: »Komm, Ballard. Beeile dich.«
    Er war voller ungeduld. Ich glaubte, so etwas wie Gier in seinen Augen erkennen zu können.
    Gier wonach? Nach meinem Leben? Nach meiner Seele?
    Ich trat aus der Zelle. Moody schloß sie hinter mir lautlos wieder ab.
    Ich trottete hinter ihm her. Bei jedem Schritt, den ich machte, war ich mir der Tatsache bewußt, daß ich nun denselben Weg ging wie Ron Ritchie und Tim Shakespeare. Ich unterschied mich von den beiden dadurch, daß ich haargenau wußte, daß mir der Oberaufseher nach dem Leben trachtete, während Ritchie und Shakespeare ahnungslos in ihr Verderben gelaufen waren.
    Natürlich hätte ich Bernard Moody jetzt schon stellen können, aber ich wollte wissen, wie er mit Ritchie und Shakespeare verfahren war.
    Deshalb folgte ich ihm weiter - nach wie vor den Ahnungslosen spielend. Der Weg des Delinquenten zum Schafott mußte ähnlich qualvoll sein.
    Wir gingen den Korridor entlang, stiegen eine Eisentreppe hinunter, gelangten in einen düsteren Gang, der vor einer dunklen Holztür endete.
    Bernard Moody blieb stehen. Ich versetzte mich im Geist in Ritchies und in Shakespeares Lage.
    Beide hatten dem Oberaufseher vertraut. Beide hatten wirklich geglaubt, er würde ihnen den Weg in die
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