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GK291 - Satan hinter Gittern

GK291 - Satan hinter Gittern

Titel: GK291 - Satan hinter Gittern
Autoren: A.F.Morland
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gemacht. Noch ist nicht geklärt, wer dieser Teufel ist, der solche schreckliche Verbrechen begeht, aber feststeht, daß Tim Shakespeare bereits der zweite Untote ist, mit dem wir es zu tun haben. Das erste Opfer des gewissenlosen Unbekannten war ein Häftling namens Ron Ritchie. Er tauchte bei seiner ehemaligen Verlobten auf und tötete sie, weil er die Energie eines Menschen brauchte, um selbst am Leben bleiben zu können. Er hätte laufend Menschen umgebracht, wenn es unserem Freund Tony Ballard nicht gelungen wäre, ihn zur Strecke zu bringen…«
    Hal Eagles Augen weiteten sich fassungslos. »Und nun wurde mein Freund zu einem solchen schrecklichen Mordmonster?«
    »Leider ja«, erwiderte Mr. Silver.
    »Wieso rechnen Sie damit, daß er mit mir Kontakt aufnehmen wird?«
    »Weil Sie sein Freund waren. Wir nehmen an, daß er Sie zu seinem ersten Opfer auserkoren hat, weil er Ihr Leben am leichtesten kriegen kann. Sie würden ihm doch niemals mißtrauen, oder?«
    Eagle schluckte. Er senkte den Blick. »Da haben Sie allerdings recht.« Plötzlich fiel es dem Krankenhelfer wie Schuppen von den Augen. »Da war vorhin eine Durchsage für mich. Ich wurde gebeten, so schnell wie möglich in den Bereitschaftsraum der Helfer zu kommen. Ich hatte aber in der Intensivstation zu tun…«
    »Das hat Ihnen vermutlich das Leben gerettet!« sagte Mr. Silver hastig.
    Hal Eagle schaute den Hünen erschrocken an. »Meinen Sie, daß Tim dort auf mich wartet?«
    »Ich werde an Ihrer Stelle nachsehen, einverstanden? Bleiben Sie inzwischen bei Miß Bonney«, entgegnete der Ex-Dämon und stürmte los.
    Welche Türnummer der Bereitschaftsraum hatte, hatten Vicky und Mr. Silver vom Portier erfahren.
    Mr. Silver suchte die Nummer 311.
    Der Gang machte einen Knick. Die übernächste Tür mußte es sein. Sie öffnete sich soeben. Ein Mann wollte den Bereitschaftsraum verlassen, aber als er Mr. Silvers schnelle Schritte hörte, stutzte er.
    Der Ex-Dämon hatte Tim Shakespeare noch nie gesehen, trotzdem hätte er es sich zugetraut, den Untoten aus einem vollbesetzten Fußballstadion herauszupicken.
    Die schlaffen Züge. Das fahle Gesicht. Die blutleeren Lippen. Und vor allem die toten Augen verrieten den Zombie.
    Er zuckte sofort wieder zurück, schloß die Tür, schien die Gefahr zu wittern, die in der Gestalt des Ex-Dämons angeschnauft kam.
    Mr. Silver legte die letzten Yards laufend zurück. Seine Hand schnellte vor. Er packte die Klinke, riß die Tür auf, stürmte in den Bereitschaftsraum.
    Auf den ersten Blick sah es so aus, als hätte sich Tim Shakespeare in Luft aufgelöst.
    Kein Mensch und kein Zombie im Raum.
    Aber dann vernahm der Hüne mit den Silberhaaren ein leises Schaben. Direkt über sich.
    Er schaute nach oben und sah, wie sich eine der Deckenplatten sachte in den Halterahmen senkte.
    Das war also Shakespeares Fluchtweg. Der Untote war auf einen der Tische gestiegen und hatte sich anschließend durch die quadratische Öffnung in der Decke davongestohlen.
    Aber Tim Shakespeare war deswegen noch lange nicht in Sicherheit. Mr. Silver ließ nichts anbrennen.
    Er wußte, wie wichtig es war, den Zombie schnellstens unschädlich zu machen. Es genügte nicht, verhindert zu haben, daß Shakespeare sich Hal Eagles Energie holte.
    Der Untote würde eiskalt jemand anderes töten. Er würde immer dort zuschlagen, wo es für ihn am einfachsten war.
    Einsame Menschen. Mädchen, die allein nach Hause gingen. Vielleicht würde er sogar über Kinder herfallen…
    Mr. Silver sprang auf den Tisch. Mit beiden Händen stieß er die Deckenplatte nach oben. Sie hüpfte aus dem Rahmen und klapperte über irgendwelches Gestänge.
    Ein kraftvoller Klimmzug, und der Ex-Dämon befand sich im selben Quergang wie Tim Shakespeare.
    Mr. Silver wollte alles daransetzen, um den Zombie nicht entwischen zu lassen.
    Das Schicksal vieler Menschen stand in diesen spannungsgeladenen Minuten auf dem Spiel.
    Eine große Verantwortung für Mr. Silver, der sich der Hüne vollkommen bewußt war…
    ***
    Während des Abendessens im Speisesaal spürte ich die Blicke der Häftlinge auf mir ruhen. Neidvoll, bewundernd, respektvoll sahen sie mich an. Kent Sheldon zeigte sich mit einem gewaltigen blauen Auge, über das sich garantiert die Hälfte der Gefangenen maßlos freute.
    Barney Sunters hatte die engsten Mitglieder seiner Clique um sich herum versammelt. Sie redeten über mich. Ich tat so, als würde ich es nicht bemerken, löffelte meine dünne Hühnersuppe, gab mich
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