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GK217 - Die Geißel der Hölle

GK217 - Die Geißel der Hölle

Titel: GK217 - Die Geißel der Hölle
Autoren: A.F.Morland
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eilte hinaus.
    Man verpaßte dem Patienten mehrere Elektroschocks, indem man ihm eine Metallplatte auf die Brust legte und eine zweite unter seinen Rücken schob…
    Indessen bereitete Dr. Santana eine Spritze vor, die er dem Amerikaner direkt ins Herz geben wollte. Die Schocks zeigten keine Wirkung. Dr. Santana reinigte blitzschnell die Einstichstelle. Dann stieß er die Nadel zwischen den Rippen hindurch. Sie fand ihren Weg zu Virgil Todds Herz. Das Serum floß langsam durch die lange, dünne Injektionsnadel.
    »Immer noch kein Puls«, sagte einer von Santanas Kollegen. Der Chefarzt zog die Nadel aus Todds Brust.
    »Geben Sie ihm noch ein paar Schocks«, ordnete er an. »Sollte das nichts nützen, müssen wir den Brustkorb aufmachen und das Herz direkt massieren.«
    Todds Körper bäumte sich unter den Stromstößen, die durch seine Brust gejagt wurden, heftig auf. Dr. Santanas ernster Blick ruhte auf den zahlreichen Überwachungsgeräten, und plötzlich fing Todds Herz wieder langsam zu ticken an. Zunächst noch unregelmäßig und schwach, aber dann allmählich kräftiger und mit jener Regelmäßigkeit, die man als zufriedenstellend bezeichnen konnte.
    Das Team – einschließlich Dr. Santana – atmete erleichtert auf.
    Es war ihnen wieder einmal gelungen, einen ihnen anvertrauten Patienten von der Schippe des Totengräbers herunterzuholen…
    ***
    Ruhelos suchten wir Vicky. Zunächst in sämtlichen Häusern von Pueblo Lobo, dann auf dem Friedhof, und schließlich zogen wir unseren Radius immer größer um die Geisterstadt. Wir stolperten über scharfkantiges Gestein, ich schlug mir die Knöchel blutig und fluchte böse.
    Plötzlich blieb Mr. Silver abrupt stehen. Ich folgte dem Blick seiner perlmuttfarbenen Augen und entdeckte nun ebenfalls den vagen Schimmer, der nur wenige Sekunden anhielt und dann nicht mehr vorhanden war.
    Hastig liefen wir weiter.
    Wir erreichten eine steil abfallende Geröllhalde. Ich rutschte auf dem lockeren Gestein aus, verlor die Balance, fiel, kämpfte mich schimpfend wieder hoch, eilte weiter.
    Augenblicke später standen wir vor einer großen Höhle. Sie sah aus wie ein riesiger, weit aufgerissener Rachen, der uns mit Haut und Haaren verschlingen wollte. Ich hielt den Atem an, um zu lauschen. Mein Blut brauste in den Ohren, und mein Herz klopfte aufgeregt und laut gegen die Rippen. Und ich hörte noch etwas: schleifende Schritte, die sich von uns entfernten.
    Mr. Silver machte einen entschlossenen Schritt auf den Höhleneingang zu. Ich ergriff seinen Arm und hielt ihn zurück. Er wandte sich ruckartig um.
    »Was ist, Tony?«
    »Das stinkt verdammt nach Falle, Silver!« sagte ich warnend. »Ich wette mit dir, um was du willst, daß weder Lorraine noch Vicky in dieser Höhle ist…«
    »Sondern?«
    »Zodiac!« sagte ich bestimmt.
    Mr. Silver nickte eifrig. »Ebenfalls ein Grund, da hineinzugehen. Wollen wir Zodiac nicht zur Hölle schicken? Nun, vielleicht haben wir jetzt dazu Gelegenheit!«
    Mein Freund riß sich los und betrat die finstere Höhle. Ich folgte ihm entschlossen, und nun, in dieser Ausnahmesituation, zeigte sich wieder einmal, daß Mr. Silver kein Mensch war. Er konnte trotz des herrschenden Dunkels sehen, als würden an den Höhlenwänden 1000-Watt-Lampen leuchten.
    Mir ging es leider nicht so gut. Ich versuchte deshalb, dicht hinter ihm zu bleiben, um mir einen folgenschweren Fehltritt zu ersparen. Der Hüne stoppte seinen aggressiven Lauf.
    »Zodiac!« brüllte er herausfordernd. »He, Zodiac! Ich weiß, daß du dich in dieser Höhle befindest! Komm und stell dich zum Kampf!«
    Mr. Silvers Worte hallten als hundertfaches Echo durch den Berg, doch nichts geschah. Jedenfalls vorläufig nicht. Meine Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt. Ich versuchte, auf jedes kleine Geräusch zu achten. Ich strengte Augen und Ohren an. Vergebens. Und doch fühlte ich mit jeder Faser meines Körpers, daß der gefährliche Dämon ganz in unserer Nähe war.
    Jeden Moment konnte er uns attackieren, und wir hatten keine Ahnung, auf welche Weise es geschehen würde.
    Plötzlich ein Blitz.
    Er entstand im Nichts, war gleißend grell und schoß so schnell auf uns zu, daß es mir nicht möglich war, zu reagieren.
    Krachend bohrte sich das grelle Bündel über unseren Köpfen in das Gestein, um es zu spalten, und dann ging alles drunter und drüber. Der Blitz schien den Berg gesprengt zu haben. Der Boden bebte unter unseren Füßen. Ein schrilles Knirschen signalisierte mir
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