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GK217 - Die Geißel der Hölle

GK217 - Die Geißel der Hölle

Titel: GK217 - Die Geißel der Hölle
Autoren: A.F.Morland
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Mann«, sagte die Schauspielerin mit blitzenden Augen.
    »Sparen Sie sich den Honig!« sagte ich wütend. »Warum machen Sie Vicky schlecht, was hat sie Ihnen getan? Gefällt Ihnen die Rolle nicht, die sie für Sie geschrieben hat?«
    »Oh, ich bin mit allem sehr zufrieden…«
    »Weswegen möchten Sie Vicky dann eins auswischen?«
    »Will ich doch gar nicht. Ich möchte Ihnen nur die Augen öffnen, Tony. Weil Sie mir sympathisch sind. Und weil Sie mir leid tun. Es ist Ihnen sicherlich bekannt, daß Kookie Banks so ziemlich hinter jedem Weiberrock her ist. Er hat es bei mir und bei Norma Morrison versucht. Warum sollte er da ausgerechnet Ihre Vicky in Ruhe lassen?«
    Mir krampfte sich bei so viel Gemeinheit der Magen schmerzhaft zusammen.
    »Vorhin, als ich spazieren war«, fuhr Lorraine West mit einem kalten Lächeln fort, »habe ich die beiden zusammen gesehen. Sie saßen auf einem Felsen. Ich dachte, sie würden miteinander plaudern. Ich mußte sehr vorsichtig sein, um näher an die beiden heranzukommen, und da sah ich dann, daß sie sich nicht unterhielten, jedenfalls nicht mit Worten. Dafür sprachen ihre Hände eine um so beredtere Sprache.«
    Mir schoß eine heiße Zornwelle ins Gesicht. Ich war halb blind vor Wut. »Sie lügen!« zischte ich, mich mühsam beherrschend, denn es drängte mich, diesem unverschämten Mädchen zwei schallende Ohrfeigen zu geben.
    »Wie können Sie an dem, was ich mit eigenen Augen gesehen habe, zweifeln, Tony?«
    »Vicky würde niemals…«
    »Himmel, wie schlecht Sie Ihr Mädchen kennen, mein Lieber!«
    Ich erstickte beinahe an meiner Wut. »Jetzt ist es aber genug!« stieß ich krächzend hervor.
    »Ich kann jedes Wort, das ich gesagt habe, beweisen!« behauptete Lorraine.
    »Niemals!« zischte ich.
    »Kommen Sie!« erwiderte die Schauspielerin und griff nach meiner Hand. Obwohl ich sicher war, daß kein Wort stimmen konnte, ging ich mit ihr. Doch nach wenigen Augenblicken durchschaute ich das schändliche Spiel. Plötzlich konnte ich durch die ganze Sache hindurchsehen, und ich erblickte dahinter ein häßliches Gesicht, das nur Zodiac gehören konnte.
    Mit einemmal war mir alles klar.
    Zodiac steckte hinter dieser teuflischen Gemeinheit. Lorraine West handelte im Auftrag des Dämons. Sie sollte mich vermutlich in eine Falle locken. Ich muß gestehen, der Vorwand war gut gewählt. Beinahe wäre ich darauf hereingefallen.
    Aber eben nur beinahe.
    Ich blieb plötzlich stehen. Lorraine sah mich fragend an. »Was ist, Tony? Warum gehen Sie nicht weiter?«
    Ich starrte dem Mädchen feindselig in die Augen. »So leicht bin ich nicht aufs Kreuz zu legen, meine Liebe.«
    »Ich fürchte, ich verstehe nicht, was Sie meinen.«
    »Ich denke, Sie wissen es ganz genau, Lorraine. Sie werden mir jetzt die Wahrheit sagen.«
    »Von welcher Wahrheit sprechen Sie?« Sie war mit einemmal schrecklich nervös. Ihre Zunge tanzte immer wieder über die vollen Lippen.
    »Sie führen einen Auftrag aus!«
    »Nie und nimmer!« bestritt Lorraine die für mich felsenfeste Tatsache.
    Ich ballte meine Faust und zeigte ihr meinen magischen Ring. Ich erklärte ihr, welche ungewöhnlichen Kräfte sich in diesem schwarzen Stein befänden und daß es mir mit Hilfe des Ringes schon häufig gelungen war, Geister und Dämonen zu vernichten. »Manchmal«, fuhr ich mit frostiger Stimme fort, »benütze ich ihn auch zur Wahrheitsfindung.«
    Das Mädchen starrte den Ring entgeistert an. Sie hatte Angst davor. »Hören Sie, Tony, bleiben Sie mir mit diesem albernen Spielzeug vom Leib!« fauchte sie, während sie Schritt für Schritt zurückwich. Ich folgte ihr mit verkanteten Zügen, und dann schoß urplötzlich meine Linke vor. Ich legte Lorraine West meine Hand auf den Nacken und verhinderte so, daß sie noch weiter zurückwich, und dann drückte ich ihr meinen magischen Ring genau zwischen die Augen.
    Wie vom Blitz getroffen brach die Schauspielerin zusammen. Sie lag zuckend auf dem Boden. Schaum flockte auf ihren Lippen. Sie schien einen epileptischen Anfall zu haben. Ihre Augen waren so weit nach oben verdreht, daß nur das Weiße zu sehen war. Ich ließ mich davon nicht beeindrucken, denn ich wußte, daß das Mädchen nicht krank war. In ihr kämpfte momentan das Gute gegen das Böse. Ich verstärkte das Gute, indem ich dem Mädchen meinen Ring erneut auf die Stirn drückte.
    Langsam ebbte das Zucken ab.
    Der Pulsschlag normalisierte sich. Die starke Muskelverkrampfung ließ nach. Lorraine entspannte sich mit einem
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