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GK217 - Die Geißel der Hölle

GK217 - Die Geißel der Hölle

Titel: GK217 - Die Geißel der Hölle
Autoren: A.F.Morland
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lassen, ihm sein Leben so schwer wie möglich zu machen. Er tat es ja auch.
    Zunächst wischte ich die schwarzen Hieroglyphen vom Grabstein, die Sundance darauf gemalt hatte. Dazu sprach ich mit fester Stimme Beschwörungsformeln der Weißen Magie. Ich vernahm ein Knirschen und Knistern. Es kam aus dem Inneren des Grabsteins. Der Namen Zodiac verblaßte etwas, und der Stein bekam tiefe schwarze Risse, die sich wie die Fäden eines Spinnennetzes darüberzogen.
    Anschließend ging ich gebückt und mit kleinen Schritten um den Grabtrichter herum. Ich grub mit meinem magischen Ring kabbalistische Zeichen in das Erdreich und achtete darauf, daß ein Zeichen das andere jeweils an irgendeiner Stelle berührte.
    So formte ich eine Ellipse aus Zeichen um Zodiacs Grab.
    Zeichen, die die Kraft haben würden, den Dämon für alle Zeiten von hier fernzuhalten. Ich war gespannt zu erfahren, wie er auf den Verlust dieses gewohnten Zufluchtsortes reagierte.
    Ein Zeichen fehlte noch, dann war die Ellipse geschlossen. Erdkrümel rieselten in den schwarzen Trichter hinab. Ich fühlte ein nervöses Prickeln auf der Haut. Meine Handflächen wurden feucht. Ich war sehr aufgeregt, denn ich konnte nicht vorhersehen, welche Reaktion ich mit dem Schließen der Ellipse auslöste.
    Entschlossen setzte ich meinen magischen Ring noch einmal auf die Erde.
    Das Zeichen bestand aus einigen Schlingen und mehreren Windungen. Der letzte Strich folgte. Er mußte von Ost nach West geführt werden. Knirschend zog mein magischer Ring die Linie über den Boden.
    Jetzt berührte das letzte Zeichen das erste.
    Es war, als hätte ein stromzuführendes Kabel Kontakt bekommen. Zischend fing die Ellipse zu brennen an – wie entzündetes Schießpulver. Meine Hand zuckte jäh zurück. Ich erhob mich.
    Ein unglaubliches Schauspiel nahm vor meinen Augen seinen Lauf. Das Innere der gleißenden Ellipse füllte sich mit einer unnatürlichen Schwärze. Es war das Dunkel der schwarzen Seelen, die ins Schattenreich verbannt waren. Ich hörte herzzerreißende Klagerufe, ein Schluchzen und Heulen, ausgestoßen von Tausenden von Kehlen, drang mir ans Ohr.
    Plötzlich begriff ich, was mir gelungen war: Ich hatte eine Öffnung geschaffen, die tief hinab in die Dimensionen des Schreckens führte.
    Verzerrte Dämonenfratzen starrten mich aus der unergründlichen Schwärze an. Die grauenerregenden Bestien versuchten, mit langen, klauenbewehrten Händen nach mir zu fassen, mich zu sich hinabzureißen, doch das magische Feuer der von mir gezeichneten Ellipse hinderte sie daran…
    Fasziniert stand ich vor Zodiacs Grab.
    In diesem Moment rief mich Mr. Silver. Er tat es auf telepathischem Weg. »Tony!«
    »Ja!« antwortete ich über diese geistige Verbindung.
    »Ich habe Vicky gefunden!«
    Eine unbeschreibliche Freude übermannte mich. »Wo?« schrie mein Geist, während ich wie von der Natter gebissen herumwirbelte und den Friedhof mit weiten Sätzen verließ…
    ***
    Ein sphärisches Klingen war mit einemmal in der Luft, dann kam ein ohrenbetäubendes Brausen, und schließlich schraubte sich Zodiac vor Sundance aus dem Boden. Der Häßliche warf sich vor dem Dämon auf die Erde. Er krümmte den Rücken und stieß mit hündischer Ergebenheit hervor: »Mein Herr und Meister. Dein Diener erwartet deine Befehle…«
    Zodiac stampfte mit seinen skelettierten Beinen wütend auf. »Es hat nicht geklappt!« fauchte er, und dann fing er schaurig zu fluchen an. »Ballard hat Lorraine durchschaut. Er wird nicht kommen!«
    Sundance richtete sich langsam auf. Er warf dem Dämon, der von einer schimmernden Aura umgeben war, einen enttäuschten Blick zu. »Wie konnte Ballard das Mädchen durchschauen, Herr?«
    »Er ist gerissener, als ich gedacht habe!« knirschte der Dämon wütend.
    »Trotzdem haben wir immer noch in diesem Spiel den größten Trumpf in der Hand«, sagte Sundance und wies auf Vicky Bonney. »Um sie zu retten, würde Ballard alles tun. Wir brauchen ihn nur wissen zu lassen, wo sie steckt, dann rennt er uns – blind vor Wut – direkt ins Messer.«
    Der Dämon lachte kehlig. »Die Idee ist nicht einmal so schlecht, Sundance.«
    Die Stirn des Häßlichen berührte sofort wieder den Boden. »Es ist für mich eine große Ehre, dir dienen zu dürfen.«
    Zodiac schnarrte: »Erhebe dich!«
    Sundance gehorchte augenblicklich. Zodiac schnippte mit den Knochenfingern. Zu Sundances Füßen lag plötzlich ein blitzendes Krummschwert. Erneut schnippte der Dämon, und nun schoß eine grüne
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