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GK217 - Die Geißel der Hölle

GK217 - Die Geißel der Hölle

Titel: GK217 - Die Geißel der Hölle
Autoren: A.F.Morland
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langen, tiefen Seufzer, und als sie die Augen auf mich richtete, wußte ich, daß ich das Band, das zwischen ihr und Zodiac bestanden hatte, zerrissen hatte.
    Sie kam mir verwirrt vor.
    Sie setzte sich auf und sagte überrascht: »Mr. Ballard.«
    »Geht es Ihnen gut, Miß West?«
    Sie strich sich mit einer fahrigen Bewegung über die Stirn. »Was ist passiert?«
    »Sie erinnern sich nicht?« fragte ich enttäuscht.
    »Nein.« Lorraine sah sich benommen um. Ich versuchte, ihr so schonend wie möglich beizubringen, was sich ereignet und was sie getan hatte. Sie war bestürzt. Ihr Blick musterte mich zweifelnd. Sie war nicht sicher, ob sie mir glauben sollte.
    Ich hatte gehofft, von ihr zu erfahren, wo Zodiac die Falle für mich aufgestellt hatte. Ich hatte auch gehofft, daß Lorraine mir sagen würde, wo Vicky steckte. Doch nun, wo das Band zwischen dem Mädchen und dem Dämon zerrissen war, war die Erinnerung in einen Bereich abgesunken, aus dem ich sie nicht mehr emporholen konnte.
    Ich stützte Lorraine, als sie sich erhob, und sie blieb auf meinen Arm gestützt, als wir zu den Wohnwagen zurückgingen. Die Schauspielerin machte einen untröstlichen Eindruck. Sie hätte mir gern geholfen, sah sich jedoch außerstande, etwas für mich zu tun. Und sie schämte sich dessen, was sie in Zodiacs Auftrag tun wollte. Ich tröstete sie: »Daran haben Sie nicht die geringste Schuld, Miß West. Kein Mensch kann sich dem Befehl eines Dämons widersetzen, das ist unmöglich. Sie mußten gehorchen. Ich bin Ihnen deswegen nicht böse.«
    Wir blieben vor ihrem Wohnwagen stehen. Lorraine stellte sich blitzschnell auf die Zehenspitzen und küßte mich auf den Mund. Es war ehrlich und freundschaftlich gemeint, und ich verstand das auch keineswegs falsch. »Ich danke Ihnen für alles, was Sie für mich getan haben, Tony«, sagte das Mädchen mit bewegter Stimme. »Und ich hoffe inständig, daß Sie Vicky wohlbehalten wiederfinden.«
    »Das hoffe ich auch«, knurrte ich, während Lorraine die Wohnwagentür hinter sich zumachte.
    ***
    Mr. Silvers Hartnäckigkeit machte sich dieses Mal hoch bezahlt.
    Er entdeckte dreihundert Meter von Pueblo Lobo entfernt einen engen Kessel mit steilen, schroffen Felswänden, und in diesem Kessel erspähte er den häßlichen Sundance und… Vicky Bonney. Zorn wallte in ihm auf, als er das blonde Mädchen erblickte, denn Vicky war gezwungen, zwischen zwei schlanken, pfeilerähnlichen Felsen zu stehen.
    Mr. Silver konnte an Vickys ausgebreiteten Armen keine Fesseln sehen. Auch an ihren gegrätschten Beinen nicht, und doch war es ihr nicht möglich, sich zwischen den Felsen zu bewegen. Folglich wurde sie dort von magischen Fesseln festgehalten. Sie waren unsichtbar und von keinem Menschen zu lösen.
    Der Ex-Dämon ballte wütend die Fäuste. Er liebte Vicky, und zwar in inniger Freundschaft. Sie leiden zu sehen, war ihm unerträglich, und er war entschlossen, über die Leichen unzähliger Dämonen zu gehen, wenn es galt, Vicky Bonney zu befreien.
    Sundance vollführte vor dem Mädchen einen widerlichen Tanz. Der Häßliche verhöhnte Vicky, lachte schrill und kicherte teuflisch. Mr. Silver verstärkte sein Gehör, und plötzlich konnte er trotz der großen Entfernung deutlich hören, was Sundance sagte.
    »Wie ein Tölpel wird Tony Ballard in unsere Falle tappen. Lorraine wird die Sache recht geschickt anstellen, und wenn Ballard erst mal hier ist und dich hier erblickt, wird er so erschüttert sein, daß Zodiac ihn mühelos überrumpeln kann. Ballard, dieser verliebte Trottel. Er sollte keine Freundin haben… Du bist seine einzige Schwachstelle, das hat Zodiac sofort erkannt. Mein Herr und Meister wird deinen Tony tausend Tode sterben lassen, und wenn er ihm endlich den Gnadenstoß versetzt hat, wird er Mr. Silver, den Verräter an der dämonischen Sache, vernichten. Zuletzt kommst du an die Reihe, mein Täubchen. Der Vollständigkeit halber …«
    ***
    Ich fragte mich, wie es nun weitergehen sollte.
    Da kam mir eine Idee, die ich sofort in die Tat umsetzte. Mit raschen Schritten durchquerte ich Pueblo Lobo. Wenig später betrat ich den kleinen Friedhof, und dann stand ich vor Zodiacs leerem Grab. Ich nahm an, daß er irgendwann hierher zurückkehren würde, und ich wollte ihm die Möglichkeit nehmen, noch einmal in die Tiefe dieses Grabes hinabzusteigen.
    Er sollte hierher nicht mehr zurückkehren können. Ob ihm das etwas ausmachte, konnte ich natürlich nicht wissen, aber ich wollte nichts unversucht
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