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GK217 - Die Geißel der Hölle

GK217 - Die Geißel der Hölle

Titel: GK217 - Die Geißel der Hölle
Autoren: A.F.Morland
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augenblicklich, was passieren würde. Instinktiv warf ich mich nach vorn, und dann hatte ich den Eindruck, der ganze Berg würde auf uns herabstürzen und uns unter sich begraben.
    Heute ist mir klar, daß ich damals ohne Mr. Silver rettungslos verloren gewesen wäre.
    Aber in jener Nacht wuchs der Ex-Dämon mal wieder über sich hinaus. Er erfaßte die kritische Situation augenblicklich und handelte schneller, als ich mich zu Boden werfen konnte.
    Wie Samson stemmte er sich gegen das herabstürzende Gestein. Kein Mensch hätte das fertiggebracht. Keuchend preßte er seine massigen Schultern gegen den riesigen Felsblock, der mich zerquetscht hätte.
    »Schnell, Tony!« schrie der Hüne atemlos. »Mach, daß du rauskommst!«
    Ich kam auf die Knie und kroch an Mr. Silvers stämmigen Beinen vorbei. Er wartete, bis ich den Höhleneingang erreicht hatte, dann machte er einen jähen Satz zurück, und das tonnenschwere Gestein krachte mit ohrenbetäubendem Getöse herab.
    Eine dicke Staubwolke flog mir ins Gesicht und nahm mir den Atem. Feiner Sand knirschte zwischen meinen Zähnen, und irgendwo – tief drinnen im Berg – stimmte Zodiac ein schauriges Gelächter an.
    ***
    Wir suchten weiter. Lange nach Mitternacht sagte ich zu Mr. Silver: »Es hat keinen Zweck mehr.«
    Die Augen des Hünen sprühten vor Zorn. »Willst du die beiden Mädchen im Stich lassen?«
    »Davon kann keine Rede sein, aber so kommen wir nicht weiter. Wir laufen uns bloß die Füße wund.«
    »Tu, was du willst. Ich suche weiter«, knurrte Mr. Silver starrsinnig.
    »Ich wüßte einen vernünftigeren Weg.«
    »Welchen?«
    »Wir könnten uns Sundance vorknöpfen.«
    Mr. Silver schüttelte den Kopf. »Das bringt nichts. Ich habe dir doch erzählt, daß es mir nicht möglich war, ihn zu hypnotisieren.«
    »Zodiacs Kraft muß doch irgendwie zu brechen sein«, sagte ich ärgerlich.
    Mr. Silver hob die breiten Schultern. »Versuch’s. Ich mache inzwischen hier weiter.«
    »Wie du willst«, sagte ich. Wenn Silver sich mal in eine Idee verrannt hatte, dann war er davon nur schwerlich abzubringen. Deshalb ließ ich ihm seinen Willen, denn ich war der Meinung, daß es lohnender war, meine Energien anderswo einzusetzen.
    Wir trennten uns. Ich stampfte auf die Häuser von Pueblo Lobo zu, während Mr. Silver weiter die Gegend nach einer Spur von Vicky Bonney und Lorraine West absuchte.
    Bald kamen die Wohnwagen in Sicht. Ich hatte vor, in der Cantina nach Sundance zu fragen und den Burschen dann mal meinen magischen Ring spüren zu lassen. Doch plötzlich blieb ich wie angewurzelt stehen…
    Tack-tack-tack-tack…
    Das war unverkennbar Schreibmaschinengeklapper. Mein Herz schien plötzlich hoch oben im Hals zu schlagen. Vicky! Meine Freundin war wieder im Wohnwagen! Ich hörte sie schreiben! Die Freude darüber machte mich ganz schwindelig. Ich fing zu laufen an. Meine Augen glänzten vor Glück. Ich dankte dem Himmel, der Vicky vor Zodiac beschützt hatte.
    Tack-tack-tack…
    Sie schrieb wieder!
    Freudestrahlend erreichte ich unseren Wohnwagen. Lachend riß ich die Tür auf. Ein riesiger Stein war mir vom Herzen gefallen. Ich betrat den Wagen, und in derselben Sekunde traf mich der Schock wie ein mörderischer Keulenschlag. Vicky war nicht da. Der Wohnwagen war nach wie vor leer, und diese verdammte Schreibmaschine schrieb von selbst – tack-tack-tack-tack… Ich hielt das nicht mehr aus.
    Wutentbrannt rannte ich zum Schreibtisch. Meine Rechte griff nach dem Kabel, ich riß den Stecker aus der Steckdose, doch die verhexte Schreibmaschine klapperte auch dann noch weiter. Das war Zodiacs Werk. Mit beiden Händen riß ich die Maschine hoch. Ich trug sie zum Fenster und warf sie nach draußen. Knirschend landete sie auf dem harten Boden, und erst jetzt war Ruhe.
    Ich wischte mir mit zitternder Hand den Schweiß von der Stirn.
    Mir war ganz klar, worauf es Zodiac anlegte. Er wollte mich mürbe machen, und wenn ich knapp daran war, zusammenzubrechen, würde er mir entgegentreten und leichtes Spiel mit mir haben.
    Ich wußte, daß es schwierig sein würde, aber ich nahm mir vor, nichts unversucht zu lassen, um einen kühlen Kopf zu behalten. Bis zuletzt, denn nur so konnte ich über diesen gottverfluchten Dämon Herr werden.
    ***
    Ich brauchte einige Minuten, um mich zu sammeln. Nachdem ich mich nervlich wieder besser fühlte, verließ ich den Wohnwagen, um die Cantina aufzusuchen, doch es kam mir erneut etwas dazwischen. Schon nach den ersten Schritten hörte ich:
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