Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK217 - Die Geißel der Hölle

GK217 - Die Geißel der Hölle

Titel: GK217 - Die Geißel der Hölle
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Herzrhythmus jedes einzelnen Patienten optisch sichtbar…
    Plötzlich tanzten die Pünktchen auf dem vierten Bildschirm nicht mehr. Es war Virgil Todds Schirm. Dr. Carmen Morales zögerte keine Sekunde. Sie gab unverzüglich Herzalarm…
    ***
    Irgend etwas irritierte mich, aber ich konnte nicht sagen, was es war, sosehr ich mir deswegen auch den Kopf zerbrach. Auf meinem Weg über den Dorfplatz begegnete ich Dr. Mortimer Carter. Lorraines Schrei hatte ihm wohl alles, was er mit dem Scriptgirl vorgehabt hatte, verdorben.
    »Können Sie mir sagen, was das alles zu bedeuten hat, Mr. Ballard?« fragte er mit nervös flatternden Augen. Auf seinem vollen schwarzen Pomadehaar glänzte das Licht des Mondes, und er wischte sich mit einer fahrigen Bewegung über die dicke Knollennase. »Wo ist Lorraine hingekommen?«
    »Ich weiß es leider auch nicht«, antwortete ich achselzuckend.
    »Aber sie war es doch, die geschrien hat, nicht wahr?«
    »Vermutlich ja.«
    »Ob das alles irgendwie mit dieser gottverdammten Geisterstadt zusammenhängt?«
    »Das nehme ich an.«
    Der Arzt musterte mich eindringlich. »Was wissen Sie über Pueblo Lobo, Mr. Ballard.«
    »Bis vor ein paar Tagen hatte ich keine Ahnung, daß es dieses Dorf überhaupt gibt«, erwiderte ich wahrheitsgetreu.
    Carter holte tief Luft. »Sie machen Jagd auf Dämonen, nicht wahr?«
    »Das ist richtig.«
    »Sind Sie aus diesem Grund hier?«
    Hatte es einen Sinn, den Doktor einzuweihen? Unter Umständen bekam ich danach Krach mit dem Regisseur, der mir vorwerfen könnte, ich würde seine Mitarbeiter aufwiegeln. Deshalb gab ich Mortimer Carter eine Antwort, die auch stimmte: »Ich bin wegen Vicky nach Pueblo Lobo gekommen. Wir haben einander lange nicht gesehen.«
    Carter gab sich damit nicht zufrieden, das sah ich an seiner sauren Miene, aber da kam ein untersetzter Mann gelaufen, der schon von weitem rief: »Dr. Carter! Doc! Jody Stafford braucht Ihre Hilfe. Ich glaube, er hat sich das Bein gebrochen.«
    »Wie ist denn das passiert?« fragte Carter nervös.
    »Jody ist im Dunkeln über einen Stein gestolpert.«
    Carter lief mit dem Mann fort, und ich hatte wieder Gelegenheit, über das nachzudenken, was mich die ganze Zeit über irritierte, und auf einmal glaubte ich zu wissen, was es war: Kein Schreibmaschinengeklapper mehr. Das war eigentlich selbstverständlich, denn auch Vicky hatte Lorraine Wests Schrei gehört. Daraufhin hatte sie zu schreiben aufgehört… Aber – und das war es, was mich beunruhigte – ich hatte Vicky nirgendwo gesehen, als ich mit Mr. Silver aus Lorraines Wohnwagen kam. Vicky hätte davor stehen müssen! Sie war jedoch nicht dagewesen.
    Meine Kopfhaut zog sich mit einemmal schmerzhaft zusammen.
    O Gott, hatte sich Zodiac nicht nur Lorraine, sondern auch Vicky geholt?
    Ich war sofort aus den Startlöchern.
    Atemlos erreichte ich unseren Wohnwagen. Mit kribbelnden Fingern riß ich die Tür auf. Vicky war nicht da. Ein Geräusch, dicht hinter mir, ließ mich bestürzt herumfahren. Da stand Mr. Silver, und seine Miene war ebenso kummervoll wie die meine.
    »Sie ist nicht da, Tony«, sagte der Hüne ernst, und diese Worte zermalmten beinahe mein Herz.
    ***
    Dr. Carmen Morales hatte Herzalarm gegeben. Jetzt griff sie nach dem Telefonhörer und wählte die Nummer von Dr. Santanas Büro, während sie den vierten Bildschirm nicht aus den Augen ließ. Der Chef der Klinik meldete sich augenblicklich. Hart und schneidend kam seine Stimme durch die Leitung.
    »Hier Dr. Morales«, sagte Carmen hastig. »Es gibt im Befinden von Virgil Todd Komplikationen… kein Herzrhythmus mehr.«
    »Haben Sie schon Herzalarm gegeben?« fragte Santana mit schriller Stimme.
    »Selbstverständlich.«
    »Gut. Ich komme sofort.« Klick. Aus. Dr. Santana hatte aufgelegt. Carmen ließ den Hörer langsam sinken. Mehr konnte sie für Virgil Todd nicht tun. Jetzt lag das Leben des Amerikaners in den Händen des Wiederbelebungsteams.
    Die Männer eilten den Korridor entlang. Eine Krankenschwester hielt bereits die erforderlichen Seren bereit. Zunächst versuchte man, Todds stillwerdendes Herz mittels kräftigen Drucks auf den Brustkorb wieder in Schwung zu bringen, doch damit war der Motor des Stuntman nicht wieder anzukurbeln.
    Dr. Santana betrat das Krankenzimmer. Er war groß, hatte einen schmalen Kopf und kluge Augen. Auf ein Handzeichen kam die Krankenschwester zu ihm.
    »Sagen Sie Dr. Cortez, er soll im OP alles für eine mögliche Brustöffnung vorbereiten.«
    Die Schwester
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher