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GK181 - Der Spinnenmann

GK181 - Der Spinnenmann

Titel: GK181 - Der Spinnenmann
Autoren: A.F.Morland
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Todesangst glänzte in ihren Augen. Mit entsetztem Blick sah sie Cappolo aus dem Schlafzimmer gehen. »Gordon!« stöhnte sie verzweifelt. »Gordon, laß mich nicht allein!«
    Der Spinnenraum stieß ein heiseres Lachen aus. »Wenn er artig ist, kehrt er gleich wieder zu dir zurück, Baby.«
    Die Männer verließen das Schlafzimmer. »Wohin?« fragte Cappolo.
    »Du weißt, wohin!« sagte Sardo hart.
    »Woher denn?«
    »Ich bin wegen deiner Moneten gekommen!«
    Cappolo blieb abrupt stehen. »Verdammt, Junge, deine Frechheit wird dir das Genick brechen.«
    »Mein Bier!« zischte Sardo ungerührt. »Geh weiter.«
    »Ich habe dich für klüger gehalten. Erst heute sagte ich, man müsse vor dir den Hut ziehen. Jetzt aber sehe ich, daß du ein ausgemachter Idiot bist. An Gordon Cappolos Geld vergreift man sich nicht ungestraft.«
    »Spar dir deine schönen Reden. Sie interessieren mich nicht, Cappolo. Mich interessiert nur dein Moos.«
    »Du wirst nicht lange Freude daran haben!« erwiderte der Gangboß gereizt. »Ich weiß von dir nur das, was in den Zeitungen stand. Aber ich verspreche dir eins: Meine Männer werden dich so lange jagen, bis du in der Hölle landest! Meine Männer sind keine Bullen. Den Bullen sind die Hände durch das Gesetz gebunden. Meine Männer hingegen setzen sich über jedes Gesetz hinweg. Sie sind Bluthunde, und du kannst sicher sein, daß sie deine Spur schon sehr bald gefunden haben werden. Dann bist du geliefert, Junge. Dann machen sie Schweizer Käse aus dir, Spinnenmann!«
    »Bist du endlich fertig?« fragte Clips Sardo gleichmütig.
    »Ja«, fauchte Cappolo. »Jetzt bin ich fertig. Und es wäre klug von dir, wenn du noch ganz schnell umkehren würdest, ehe die Strecke, die nach unten führt, dazu zu steil geworden ist.«
    Sardo stieß den Gangboß auf dessen Arbeitszimmer zu. Vor dem Safe verlangte der Spinnenmann: »Aufmachen!«
    Cappolo kam dem Befehl widerwillig nach. Sardo reichte ihm einen schwarzen Stoffsack.
    »Steck alles Geld da hinein!« befahl der Spinnenmann.
    »Du bist der blödeste Hund, der mir jemals untergekommen ist!« schnarrte Cappolo.
    »Soll ich dir deinen Derringer noch einmal auf die Nase schlagen?« bellte Sardo. Cappolo zuckte zusammen. So hatte seit vielen Jahren keiner mehr mit ihm zu sprechen gewagt. Der letzte, der etwas in dieser Art zu ihm gesagt hatte, war vierundzwanzig Stunden danach als Leiche aus der Themse gefischt worden. Während er nun mit grimmiger Miene alles Geld in den schwarzen Sack stopfte, war sein ganzes Sinnen nur noch auf tödliche Rache ausgerichtet. Der Spinnenmann durfte diese Frechheit nicht überleben, das war Cappolo seinem Ruf schuldig. Wenn es sich herumsprach, daß sich jedermann ungestraft an seinem Geld vergreifen konnte, spielte er bald nicht mehr die erste Geige in London. Dann spielte er in dieser Stadt überhaupt kein Instrument mehr.
    Das letzte Banknotenbündel wanderte in den Sack.
    »Was hast du mit Kid Poko gemacht?« fragte Cappolo. Schweiß stand auf seiner Stirn.
    »Ich habe ihn ausgeschaltet.«
    »So einfach geht das nicht!« erwiderte Cappolo.
    »Ich hatte keine Schwierigkeiten«, lachte Sardo. Am Stoffsack gab es eine Tragschlaufe. Der Spinnenmann schlüpfte hinein. Er wollte auch Cappolo in ein Netz verstricken, doch ehe es dazu kam, warf sich der Gangsterboß mit einem heiseren Schrei auf ihn. Es kam zu einem hektischen Faustkampf zwischen den beiden. Möbel fielen krachend um. Sardo rammte dem Gangsterboß eine Faust in den Bauch, um ihn sich vom Leib zu halten. Cappolo ergriff eine Vase. Er riß sie hoch und schleuderte sie nach dem Spinnenmann. Sardo wich nicht schnell genug aus. Das schwere Wurfgeschoß traf ihn seitlich am Kopf. Er wankte. Die Vase zerschellte auf dem Boden. Der Kampflärm alarmierte den Gorilla im Penthouselift. Mit gezogener Waffe sprang der Mann aus dem Fahrstuhl. Er ballerte sofort drauflos. Sardo umschwirrten mehrere Kugeln. Er machte blitzschnell auf den Hacken kehrt und stürmte aus dem Living-room. Ehe ihn ein Geschoß treffen konnte, flankte der Spinnenmann über die Terrassenbrüstung. Unwahrscheinlich schnell ließ er sich an seinen selbstproduzierten Fäden an der Gebäudefassade hinab.
    Cappolo hetzte ebenfalls auf die Terrasse hinaus.
    Er sah den Spinnenmann mit unglaublichem Tempo in die Tiefe sinken. Hektisch wandte sich Cappolo um.
    Er stürzte sich auf das Telefon und rief seine Männer an, die unten Wache schoben. Sein Gorilla befreite indessen mit einem Messer Kid Poko vom
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