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GK181 - Der Spinnenmann

GK181 - Der Spinnenmann

Titel: GK181 - Der Spinnenmann
Autoren: A.F.Morland
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Das Taxi hielt an. Burt Madison lächelte seine Begleiterin innig an und sagte: »Es war ein Abend, den ich nicht so schnell vergessen werde, Faye.«
    Das hübsche blonde Mädchen lachte gurrend. »Ach, du unverbesserlicher Schmeichler.«
    »Ich meine es ernst, Faye. Wir sollten bald wieder miteinander ausgehen, was meinst du?«
    Sie waren auf einer Party gewesen. Mit einer Menge von Freunden. Sie hatten gesungen, getanzt und gescherzt, und Madison wäre bestimmt noch nicht aufgebrochen, wenn Faye am folgenden Tag nicht hätte ausgeschlafen sein müssen. Sie war Schauspielerin. Keine Größe. Aber sie wollte mal eine Größe werden. Deshalb bereitete sie sich auf ihre Rollen so seriös wie nur irgend möglich vor.
    »Ich wünsche dir für den morgigen ersten Drehtag alles Gute«, sagte Madison. Er rutschte näher an Faye heran und küßte sie auf den Mund. Der Taxifahrer trommelte indessen ungeduldig mit den Fingern auf das Lenkrad. »Ruf mich an und erzähl mir, wie’s gewesen ist, okay?«
    Faye nickte. »Okay. Gute Nacht, Burt. Tut mir leid, daß wir schon so früh aufbrechen mußten. Wir waren die ersten.«
    »Das macht doch nichts. Es wird ein anderer Abend kommen, und da werden wir als letzte nach Hause gehen.«
    Madison stieg aus. Er warf die Tür zu. Das Taxi fuhr weiter. Madison winkte kurz. Dann wandte er sich um. Vor ihm lag der Vauxhall-Park. Am schnellsten erreichte er die Lawn-Lane, wenn er durch den Park ging. Mürrisch rümpfte er die Nase. Er haßte dieses naßkalte Wetter. Er verabscheute den wabernden Nebel, der vor allem im Vauxhall Park zwischen den Büschen hing. Mit einer unmutigen Handbewegung stellte er den Mantelkragen hoch. Dann zog er den Hals ein und schob die Hände in die Manteltaschen. Entschlossen betrat er den Park. Der geisterhafte Nebel betastete ihn. In den Bäumen wisperte und raunte es gespenstisch. Mit einemmal überlief es Madison kalt. Eine scheußliche Nacht! dachte er. Weit weniger trostlos hätte er sie empfunden, wenn er Faye an seiner Seite gehabt hätte. Faye. Himmel, sie war ein herrliches Wesen. Und sie liebte ihn ebenso aufrichtig wie er sie. Vor vier Wochen hätte er das noch nicht für möglich gehalten. Er war kein schöner Mann, war nur vermögend. Anfangs hatte er befürchtet, daß Faye nur an seinem Geld interessiert war. Doch heute wußte er, daß es nicht so war. Faye hätte ihn auch dann geliebt, wenn er arm wie eine Kirchenmaus gewesen wäre. Und das fand er wundervoll.
    Er erreichte die Mitte des Parks.
    Die unheimliche Atmosphäre hatte sich spürbar verdichtet. Mit einemmal hatte Burt Madison das Gefühl, von jemandem beobachtet zu werden. Auf Schritt und Tritt fühlte er sich belauert.
    Verwirrt blieb er stehen.
    Die Gänsehaut zwischen seinen Schulterblättern war ihm in hohem Maße zuwider. Seine aufgepeitschten Nerven warnten ihn vor einer drohenden Gefahr.
    Madison blickte sich beunruhigt um. Mehrmals erschrak er, weil er meinte, eine vage Bewegung wahrgenommen zu haben. Aber dann war es immer nur der Nebel gewesen, der ihn getäuscht hatte.
    Auf eine eigenartige Weise war der nächtliche Park von seltsamen Geräuschen erfüllt. Noch nie war Madison das aufgefallen, er kam oft nachts hier durch. In dieser Nacht schien sich alles verändert zu haben. Er vermochte nicht zu sagen, was ihn beunruhigte. Er wußte nur, daß er heute nacht Angst haben mußte.
    Aufgeregt schluckte er. Dann setzte er seinen Heimweg fort. Jeder Schritt trieb ihm kleine Schweißtropfen auf die Stirn. Sein Puls klopfte ziemlich heftig.
    Er sehnte sich nach dem Park-Ende. Instinktiv wußte er, daß er, wenn er den Vauxhall Park erst mal hinter sich hatte, nichts mehr zu befürchten hatte.
    Aber noch war er lange nicht durch.
    Ein verräterrisches Knirschen ließ ihn herumfahren. Sein Herz raste. Die Furcht schnürte ihm die Kehle zu.
    Lauf! hallte es in seinem Kopf. Lauf! Sieh zu, daß du so schnell wie möglich aus diesem verdammten Park kommst. Hier spukt es. Teufel noch mal, hier geht es unter Garantie nicht mit rechten Dingen zu.
    Schon wieder dieses Knirschen.
    Panik befiel den Mann. Gehetzt schaute er zurück. Irgendwo dort hinten im geisterhaft wabernden Nebel ging jemand. Eine Person verfolgte Masison. Ab und zu konnte Madison die schemenhafte Gestalt im Nebel auftauchen sehen. Sie verschwand aber immer gleich wieder.
    Mit einer hektischen Handbewegung fuhr sich Burt Madison über das schweißnasse Gesicht. Er machte Riesenschritte. Der Verfolger holte auf. Da fing
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