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GK181 - Der Spinnenmann

GK181 - Der Spinnenmann

Titel: GK181 - Der Spinnenmann
Autoren: A.F.Morland
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Madison an zu rennen.
    Nun lief auch der andere. Also stimmte es. Der Kerl war hinter ihm her. Madisons Angst verdreifachte sich. Er rannte weiter. Mit weiten Sätzen jagte er durch die Dunkelheit. Der andere blieb ihm auf den Fersen.
    Das machte Madison vor Angst halb wahnsinnig.
    Keuchend sandte er alle Kraft in seine Beine. Die schreckliche Angst beflügelte seine Schritte. War denn dieser unheimliche Park immer noch nicht zu Ende?
    Plötzlich ein Hindernis.
    Es war weich und klebrig. Burt Madison prallte dagegen, sein Körper drückte sich in das Hindernis hinein. Überall berührten ihn klebrige Seile, und da, wo sein Körper Kontakt damit hatte, kam er davon nicht mehr los.
    Ein Netz! schoß es Madison durch den Kopf.
    Ein Spinnennetz! Es war riesengroß. Und er war darin gefangen…
    Das Knirschen, das ihm so viel Angst eingejagt hatte, kam langsam näher. Sein Herz ratterte gegen die Rippen. Madison war nahe daran, vor Angst den Verstand zu verlieren. Mit ausgebreiteten Armen hing er in diesem verdammten Netz. Er zitterte und zappelte, doch anstatt sich zu befreien, verstrickte er sich immer mehr in diesem furchtbaren Ding. Er war nicht einmal mehr in der Lage, den Kopf zu wenden.
    Jemand stand jetzt ganz dicht hinter ihm. Madison hörte ihn atmen, aber er konnte ihn nicht sehen.
    Die Todesangst sprengte ihm beinahe das Herz.
    ***
    Ich trank Pernod und genoß jeden einzelnen Schluck davon. Wie oft habe ich schon Gelegenheit, mal so richtig auszuspannen. Immer wenn ich denke, diesmal wird es was mit dem Beine-auf-den-Tisch-Legen, dann geht entweder das Telefon oder jemand trommelt an meine Tür und scheucht mich aus meiner Beschaulichkeit hoch, bevor sie noch begonnen hat.
    Aber diesmal klappte es.
    Obwohl ich nicht allein zu Hause war, leistete ich mir die Unart, die Beine auf den Tisch zu legen. Mein Freund und Nachbar, der Parapsychologe Lance Selby, hatte dagegen nichts einzuwenden. Er hatte von mir einen Whisky bekommen, und ich hatte mir ausbedungen, daß wir uns über alles mögliche unterhielten, nur nicht über Geister und Dämonen. Man soll zwischendurch auch mal abschalten, sonst kriegt man nämlich Alpträume davon.
    Es blieb nicht aus, daß wir über Vicky Bonney, meine Freundin, redeten. Mein Butler, Freund und Kampfgefährte, Mr. Silver — ein ehemaliger Dämon — hatte sie, damit ich sie beschützt wußte, nach Hollywood begleitet. Einer von Vickys Bestsellern sollte da verfilmt werden. Als sie das erfahren hatte, war sie vor Freude beinahe an die Decke gesprungen.
    Mein Finanzier, Tucker Peckinpah, hatte ihr seinen fähigen Anwalt mitgegeben, damit die Filmleute meine Freundin nicht übers Ohr hauen konnten.
    »Sie ruft jeden zweiten Tag an«, erzählte ich. Natürlich war auch ich stolz auf Vickys Erfolge. Indirekt war ich nicht unmaßgeblich an diesem Erfolg beteiligt, denn Vickys Bücher waren im Grunde genommen nichts weiter als eiskalt geschriebene Tatsachenberichte. Das, worüber sie schrieb, hatte ich alles einmal erlebt. Es waren haarsträubende Stories. Und die Leute meinten, was Vicky ihnen da vorsetzte, wäre alles ihrer regen Phantasie entsprungen. Sie ließ ihr Publikum in diesem Glauben. Schließlich hatte sie nicht die Absicht, die Welt mit ihren wahren Schauermärchen aus den Angeln zu heben.
    »Wie geht es ihr?« fragte mich Lance. Er war 38 Jahre alt, ziemlich groß und hatte gutmütige Augen, mit einer Andeutung von Tränensäcken darunter. Das Haar begann an seinen Schläfen leicht grau zu werden.
    »Sie fühlt sich fabelhaft«, gab ich zurück. »Hollywood begeistert sie restlos.«
    »Das kann ich mir vorstellen.« Selby lächelte verträumt. »Sie blickt zum erstenmal hinter die Kulissen der Traumfabrik. Der Hauch der großen weiten Welt umweht sie. Sie ist von Stars umgeben…«
    »Da läuft jeden Abend irgendwo eine Party«, grinste ich. »Und alle möchten, daß Vicky kommt. Man hält drüben sehr viel von ihren Büchern.«
    Selby nickte. »Das kann ich verstehen.« Lance hatte alle Bücher von Vicky gelesen. In einigen kam er sogar selbst vor. Bisher wurden Vickys Werke in acht Sprachen übersetzt. Da Tucker Peckinpah der Verleger war, verdiente er nicht schlecht mit meiner Freundin. Ich muß ihm aber zugute halten, daß auch er nicht mit dem Honorar knausert. »Warum bist du nicht mit Vicky nach Amerika geflogen? Ich glaube, sie hätte ihre Freude mit dir gern geteilt, Tony«, sagte Lance Selby und nippte wieder mal an seinem Drink.
    Ich hob die Schultern. »War
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