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GK162 - Duell mit dem Satan

GK162 - Duell mit dem Satan

Titel: GK162 - Duell mit dem Satan
Autoren: A.F.Morland
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Geschichte war inzwischen Gott sei Dank schon wieder vergeben und vergessen. Ich mag keinen Ärger mit meiner Freundin. Das lenkt mich zu sehr ab, kostet mich zuviel Substanz, die ich brauche, um gegen die vielfältigen Ausgeburten der Hölle bestehen zu können.
    So sehr ich mich über Andrews Anruf freute, weil ich den Knaben privat sehr mochte, so wenig wollte ich bei dem Fall anbeißen, den er mir offerierte. Ich blickte bei seiner verworrenen Geschichte nicht durch, hatte keine Lust, London zu verlassen und die weite Fahrt nach Porlock auf mich zu nehmen, weil es dort — was ja noch lange nicht bestätigt war — möglicherweise spukte.
    Aber irgend etwas war in mir, das mir sagte, ich solle Andrew Tanns Bericht ernst nehmen. Dies war nicht das erstemal, daß ich merkte, daß ich einen sechsten Sinn für übersinnliche Dinge besitze. Mein Inneres drängte mich förmlich dazu, Tann zu versprechen, mich in den nächsten Tagen loszueisen und nach Porlock zu kommen.
    Er sagte mir, wo er wohnte. Ich schrieb es auf. Andrew war eigentlich Chefdekorateur in einem großen Londoner Warenhaus. Kürzlich war ein reicher Onkel von ihm gestorben. Mit dem Geld, das er geerbt hatte, hatte sich Andrew in Porlock ein Haus gekauft, in dem er nun Urlaub machte. Natürlich können Leute wie Andrew niemals ganz abschalten. Er machte auf dem Land Entwürfe für die nächste Verkaufssaison, brachte sie zur Post und schickte sie an seine Leute in London.
    Nun, ich hatte Tanns Bericht schließlich doch ernst genommen.
    Und heute war ich auf dem Weg nach Porlock. Im Kofferraum führte ich mehrere Dämonenbanner und andere Waffen mit, die man recht wirkungsvoll gegen einen gefährlichen Spuk einsetzen kann. Tief im Inneren meiner Seele hoffte ich, daß ich all das Zeug umsonst mitgebracht hatte. Gleichzeitig stieg in mir aber eine seltsame Ahnung auf, daß mich in Porlock das nackte Grauen erwartete. Diese unangenehme Ahnung verdichtete sich, je näher ich Porlock kam. Mit jeder Radumdrehung erfaßte mich eine größere Unruhe.
    Die gelben Nebelscheinwerfer schlugen helle Schneisen in die Dunkelheit.
    Ich hatte das Radio eingeschaltet. Es sollte mich ablenken, aber das schaffte es nicht. Meine Augen waren nicht nur starr geradeaus gerichtet. Ich suchte auch immer wieder den Straßenrand ab. Ohne ersichtlichen Grund. Was erwartete ich eigentlich? Plötzlich war der Empfang meines Radios erheblich gestört. Die Musik kam verzerrt aus dem Lautsprecher. Die Melodie war nicht mehr wiederzuerkennen. Das klang so, als würde jemand mit satanischer Freude eine Katze quälen. Mich überlief es eiskalt. Atmosphärische Störungen? Gewiß, so etwas gibt es. Aber ich tippte auf etwas anderes. Unholde aus dem Dämonenreich umgeben sich manchmal mit einem starken Kraftfeld. Es soll sie schützen und abschirmen.
    Dieses Kraftfeld stört hin und wieder Empfangsgeräte.
    Für mich stand fest, daß hier ganz in der Nähe ein Wesen war, das über eine solche geheimnisvolle Strahlung verfügte.
    Noch eine Kurve. Sie krümmte sich in einen Wald. Ich hatte das Gefühl, sie würde kein Ende nehmen. Ich mußte noch mehr vom Gas Weggehen, ich mußte sogar kurz auf die Bremse tippen. Der Peugeot nickte und wurde langsamer. Die Scheinwerfer knallten gegen die Ortstafel.
    PORLOCK.
    Ich hatte mein Ziel schon fast erreicht.
    Plötzlich stockte mir der Atem.
    Da wankte etwas oder jemand über die Straße. Schwarz. In zerfetzten Kleidern. Mit steifen Schritteri. Mitten auf der Fahrbahn blieb die verrückte Person stehen. Sie wandte sich mir zu. Das Scheinwerferlicht bohrte sich in die Augen der Gestalt. Zwei schwarze Arme flogen hoch. Hände, die wie verkohlt aussahen, legten sich auf die Augen. Obwohl ich vorhin meine Geschwindigkeit reduziert hatte, war ich immer noch schnell unterwegs. Blitzschnell trat ich auf die Kupplung. Dann legte ich eine Notbremsung hin. Die Pneus meines Wagens kreischten schrill auf. Daraufhin setzte sich die seltsame Erscheinung wieder in Bewegung. Die Person strebte in den Wald hinein.
    Die Pneus meines Peugeots schmierten dicke schwarze Striche auf den Asphalt. Das Heck tanzte zur Seite. Aber ich hatte das Fahrzeug gut in der Hand.
    Bevor das Wesen verschwand, drehte es mir noch einm al sein Gesicht zu.
    Mir fuhr ein Eissplitter ins Herz.
    Solch ein Gesicht hatte ich noch niemals gesehen. Es war total verbrannt. Und nicht nur das. Es war verkohlt. Es war unmöglich, mit solch einer Verletzung am Leben zu bleiben. Es sei denn, der Teufel
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