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GK162 - Duell mit dem Satan

GK162 - Duell mit dem Satan

Titel: GK162 - Duell mit dem Satan
Autoren: A.F.Morland
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Handbewegung über die zitternden Lippen. Ein freudiger Schock erfaßte sie. Soeben hatten Randolphs Lider kurz geflattert. Die Droge wirkte. George war Favorit. Jetzt konnte kaum noch etwas schiefgehen.
    »Sechs! Sieben! Acht!«
    Scott warf seiner Frau einen nervösen Blick zu. Sie nickte. Er grinste. Die Sache lief nach ihren Vorstellungen. Ihr zukünftiger Schwiegersohn würde George MacReady heißen.
    »Neun!« schrie Scott. Und: »Zehn!«
    Somit war das Ereignis nicht mehr aufzuhalten. Randolph und George drehten sich um. Sie legten aufeinander an. Dann gab es einen peitschenden Knall…
    ***
    George stand mit verstörtem Gesicht da. Die Beretta entglitt seinen Fingern. Sie fiel ins Gras.
    Zwanzig Schritte von ihm entfernt lag Randolph. Georges Kugel war ihm in den Kopf gedrungen. Er lebte nicht mehr. Scott kam zu MacReady.
    »Gratuliere, mein Junge, du hast es geschafft!« Scott hob die Beretta auf. Er legte sie in den Schuhkarton zurück.
    MacReady schüttelte verständnislos den Kopf.
    »Nimm’s nicht so tragisch«, sagte Scott. »Er hatte die gleichen Chancen wie du. Wenn du ihn nicht erschossen hättest, hätte er dich getötet.«
    MacReady blickte Scott fassungslos an. Edna kam herangeschlendert. George preßte heiser hervor: »Randolph hat überhaupt nicht reagiert. Habt ihr das denn nicht mitgekriegt? Er hat nicht reagiert. Er hat nur auf mich angelegt. Und dann hat er darauf gewartet, daß ich ihn erschieße.«
    Edna Scott kicherte. George schaute sie entsetzt an. Er konnte nicht verstehen, wie sie jetzt kichern kannte. Dort lag ein Toter. Und er, George MacReady, hatte es getan.
    An und für sich war dieses Duell schon Mord gewesen.
    Aber auf einen Mann zu schießen, der sich nicht wehrt, das ist sogar kaltblütiger Mord. Wie konnte Edna Scott dazu kichern?
    »Du warst von Anfang an unser Favorit, mein Junge«, sagte Edna. »Wir wollten dich zum Schwiegersohn haben, nicht Randolph. Wir sind nämlich der Meinung, daß du besser zu Margie paßt als er…«
    Heiser preßte George wieder hervor: »Er hat sich nicht bewegt. Könnt ihr das verstehen? Er hat sich einfach abknallen lassen! Warum hat er das getan?«
    Edna stieß den verstörten jungen Mann mit dem Ellenbogen an und kniff ein Auge zu. »Kommt dir keine Idee, George?«
    »Nein.«
    »Dann will ich mal nachhelfen. Wir wollten dich haben, nicht ihn. Vielleicht hätte er dich umgebracht. Wir wollten dieses Risiko nicht eingehen. Deshalb habe ich ihm etwas in seinen Tee getan.«
    Für George stürzte eine Welt ein. Er riß die Augen entsetzt auf. Namenloses Grauen erfaßte ihn. »Das… Das habt ihr wirklich getan?«
    Edna nickte. »Du kannst dich dafür bei uns bedanken. Wir haben dir dein Leben und Margie beschert.«
    Panik brach in George aus. »Nein!« schrie er, als hätte er den Verstand verloren. »Nein! Nein!« Er wirbelte herum und rannte brüllend davon.
    »Er ist übergeschnappt«, sagte Scott besorgt.
    »Er kommt bald wieder zu sich«, erwiderte Edna. Sie hob gleichmütig die Schultern.
    George lief mit verrückten Gesten auf seinen Cortina zu. Er warf sich in den weißen Wagen. Die Maschine heulte auf. Der Cortina preschte mit Vollgas nach Porlock zurück.
    Plötzlich erschrak Scott. Er starrte seine Frau an.
    »Was ist? Was hast du?« fragte Edna.
    »Liebe Güte, wenn er zur Polizei geht!«
    »Kann er doch nicht. Er hat Randolph umgebracht.«
    »Na eben. Er könnte sich selbst stellen«, keuchte Scott.
    Edna lächelte. »Wenn er das tut, verliert er Margie. Das weiß er. Deshalb wird er nicht zur Polizei gehen. Und nun sieh zu, daß wir Randolph von hier fortkriegen. Oder willst du ihn ewig hier herumliegen lassen?«
    ***
    Scott hatte eine Höhle in den Kreidefelsen entdeckt. Sie war sehr schwer zugänglich, und gerade deshalb war sie ideal für Scotts Vorhaben. Er hatte sich Tuckers Leichnam auf den Rücken ge- bunden. Nun kletterte er vorsichtig über die Felsen nach unten. Edna folgte ihm mit dem Benzinkanister. Unter ihnen, in einer Tiefe von etwa fünfundzwanzig Metern, gurgelte und brauste die Brandung des Meeres. Scott stand der Schweiß auf der Stirn. Ein falscher Tritt, und er war rettungslos verloren. Tucker war ein verdammt schwerer Brocken. Dadurch war die Gefahr eines Absturzes doppelt so groß.
    Endlich erreichte Scott den Höhleneingang. Er keuchte. Die Anstrengung ließ seine Knie zittern. Eigentlich hatten sie George diese Schwerarbeit zugedacht, aber der verrückte Kerl hatte sich aus dem Staub gemacht. Und einer
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