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GK162 - Duell mit dem Satan

GK162 - Duell mit dem Satan

Titel: GK162 - Duell mit dem Satan
Autoren: A.F.Morland
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durchtriebene Teufelin war Edna doch.
    »Angenommen, es gelänge uns, Randolph und George zu diesem Duell zu überreden«, sagte Scott mit belegter Stimme. Der Whisky ließ seine Augen feucht schimmern. »Margie würde mit einer solchen Gewaltlösung niemals einverstanden sein, Edna.«
    »Margie dürfte davon nichts erfahren«, sagte Edna Scott ernst. »Gib mir auch was zu trinken, Derek.« Scott schüttete Whisky in sein Glas und schob es seiner Frau hin. Edna nahm das Glas in die Hand. Sie kniff die bösen Augen zusammen. »Randolph und George müßten schwören, bis an ihr Lebensende zu schweigen.« Die Frau schmunzelte tückisch. »Derjenige, der das Duell überlebt, hat sowieso keine andere Möglichkeit, als zu schweigen. Schließlich ist er ein Mörder.«
    Scott lachte gepreßt. »Herrgott, Edna, du bist eine ganz raffinierte Hexe.« Scotts Miene verdunkelte sich. »Gesetzt für den Fall, das Duell fand statt. Wohin dann mit der Leiche?«
    »Ich bin sicher, daß uns dazu noch etwas einfallen wird«, erwiderte Edna und leerte das Glas auf einen Zug.
    »Und die Polizei?« sagte Scott unsicher.
    »Die Polizei?«
    »Ja. Die Polizei! Sie wird einen der beiden Männer suchen.«
    Edna lachte. »Suchen kann sie ja. Hauptsache, sie findet ihn nicht. Irgendwann wird die Suche schließlich eingestellt werden. Man wird denken, Randolph oder George hätte zugunsten des anderen das Feld geräumt, hätte es aber lin der Nähe von Margie und ihrem Ehemann nicht ausgehalten und wäre deshalb von Porlock weggegangen. So ei nie Reaktion kann doch jeder verstehen, oder?«
    Scott rieb die Lippen aneinander. »Wenn ich mir einen Schwiegersohn aussuchen könnte, würde ich mich für George entscheiden. Iah weiß nicht, ich mag Randolph nicht so recht.«
    »Ich auch nicht«, sagte Edna. Und sie hatte noch eine Gemeinheit auf Lager: »Wer sagt denn, daß es bei diesem Duell fair zugehen muß? Wenn wir es geschickt anstellen, können wir den Ausgang der Auseinandersetzung in unserem Sinn beeinflussen.«
    Scott blickte seine Frau an, als sehe er sie heute zum erstenmal so, wie sie wirklich war. »Donnerwetter«, sagte er überwältigt. »Du bist ja wirklich eine ganz raffinierte Hexe.«
    Edna lächelte hintergründig. »Wirst du mit Randolph und George reden, Derek?«
    Scott überlegte kurz. Dann nickte er. »Ja, Edna. Ich werde mit den beiden reden.«
    ***
    Wie nicht anders zu erwarten, hielten Randolph Tucker und George Mac-Ready das, was Derek Scott ihnen unterbreitete, für das Absurdeste, was sie jemals gehört hatten. Scott hatte mit keiner anderen Reaktion gerechnet. Auch er hatte Edna ausgelacht, als sie davon gesprochen hatte. Heute lachte er nicht mehr. Er wußte, daß die Sache durchzuführen war. Und er wußte, daß sich dieser böse, zerstörerische Keim in Randolph und in George vorerst einmal festgekrallt hatte. Nun würde die Zeit für Edna Scotts Idee arbeiten. Tucker und MacReady würden früher oder später einsehen, daß es für sie keine andere Chance gab. Sie trugen eine geradezu besessene Liebe in sich. Ihr höchstes Ziel war die Ehe mit Margie. Randolph und George mochten sich. Aber sie spürten, daß sie eines Tages zu erbitterten Feinden werden würden, um die heißersehnte Entscheidung herbeizuführen. Noch zogen sie als Trio von einem Vergnügen zum anderen. Aber es kam immer häufiger zum Streit zwischen Randolph und George. Das nährte den Keim des Bösen in ihnen. Mairgie bekam von alldem nichts mit. Randolph und George waren liebenswürdig und aufmerksam zu ihr. Sie fand es schwieriger denn je, einem von beiden den Vorzug zu geben. Und sie war froh, daß ihr Vater seine Forderung nicht wiederholt hatte. Tucker und MacReady warben mit immer tückischeren Mitteln um Margies Gunst. Sie wollten das Duell nicht haben, versuchten es zu umgehen und auf eine andere Weise eine Entscheidung herbeizuführen. Zweimal gingen sie mit den Fäusten aufeinander los.
    Monate vergingen. Die Abneigung, die die beiden Männer voreinander hatten, wuchs. Und im gleichen Maß wuchs auch der böse Keim, den ihnen Derek Scott ins Herz gepflanzt hatte.
    Ein halbes Jahr später war die Furcht des Bösen reif. Die Satanssaat war aufgegangen. Ohne Margies Wissen erklärten sich Randolph Tucker und George MacReady bereit, sich auf Leben und Tod zu duellieren. Die 380.000 Pfund wurden auf ein gemeinsames Konto eingezahlt. Margie sollte ab dem Tag ihrer Eheschließung uneingeschränkt über dieses Geld verfügen können.
    Derek Scott
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